Mit riesigen Schritten neigt sich das Jahr 2014 dem Ende zu. Ein Jahr, das einmal mehr auch in der Reisewelt viele Neuerungen und Änderungen mit sich brachte, aber auch von Glücksmomenten sowie kleineren und größeren Katastrophen geprägt war. Die wichtigsten Meilensteine aus der Welt des Reisens im letzten Quartal 2014 haben wir im vierten Teil der vierteiligen Reihe noch einmal zusammengefasst:
Oktober 2014
Tunesien-Urlauber müssen bei der Ausreise eine Gebühr von umgerechnet 13 Euro bezahlen: Die Steuer wird ab dem 1. Oktober erhoben.
Das erste Fernbusunternehmen gibt auf: Am 13. Oktober gehen die Lichter beim Frankfurter Anbieter City2City aus, eine Tochter des britischen Branchenriesen National Express. 1,75 Millionen Euro Miese im ersten halben Jahr nach drei Millionen Euro Verlust 2013 haben das Aus besiegelt.
Um das Autovorkommen im österreichischen Werfenweng, dem Alpenort bei Salzburg, zu reduzieren, werden Besuchern gegen geringe Gebühr abgasfreie Fahrzeuge aller Art bereitgestellt.
Ägypten sperrt zwischen dem 5. und 21. Oktober aufgrund der angespannten Sicherheitslage seine Wüsten für Touristen. Betroffen sind Gebiete im Westen und Süden einschließlich der Schwarzen und der Weißen Wüste.
In Australien ist, so meldet die Zeitung The Australian, eine deutsche Rucksacktouristin vergewaltigt: Die 20-Jährige soll im abgelegenen Stanthorpe in Queensland von einem Mann mit manipulierter Schokolade betäubt und anschließend verschleppt sowie missbraucht worden sein.
Etihad gründet ein eigenes Luftfahrtbündnis: Die Fluglinie aus Abu Dhabi will darin ihre sechs Beteiligungen wie Airberlin und Air Seychelles bündeln. Vor allem Vielflieger sollen von gemeinsamen Angeboten und Meilenprogrammen profitieren.
Der Flughafen Bangkok Suvarnabhumi in Thailand wird ausgebaut: Eine dritte Start- und Landebahn folgt, bis 2017 wird die Kapazität auf 80 Millionen Passagiere jährlich erhöht.
Oberverwaltungsgericht Sachsen kippt Dresdner Kurtaxe: Die Richter sahen keine Rechtsgrundlage für die Bettensteuer. Die seit Februar erhobene Abgabe muss zurückgezahlt werden.
Zwei Drittel der Hotelpools in Deutschland sind scheinbar gesundheitsgefährdend: Ein Test des Wellness-Reiseführers „Relax Guide“ deckt gravierende Mängel bei Schwimmbädern auf. Sauna-Tauchbecken sind am unhygienischsten.
Das Auswärtige Amt rät dringend von einzelnen Gebieten in Kenia ab: Grund sind Terroranschläge und ethnische Konflikte. Gemieden werden sollten die Altstadt von Mombasa und Stadtteile in Nairobi, die Provinz Lamu samt Archipel sowie die Touristengebiete Kilifi und Malindi.
16 Trekking-Touristen sterben im Schneesturm im Himalaya: Die neun Nepalesen, drei Polen, drei Israelis und ein Vietnamese waren am Annapurna von dem Unwetter überrascht worden. 60 weitere Wanderer, darunter fünf Deutsche, wurden gerettet.
Die MS Deutschland meldet Insolvenz an: Die anstehenden Kreuzfahrten bis zum Werftaufenthalt Ende des Jahres sollen stattfinden, teilte das Unternehmen mit. Geplant ist eine sogenannte Eigensanierung unter dem neuen Geschäftsführer Wolfram Günther.
November 2014
Auf dem Flughafen Punta Cana in der Dominikanischen Republik wird ein drittes Terminal in Betrieb genommen, das Platz für sieben weitere Großraumflieger bietet.
Im Polnischen Warschau wird das Jüdische Museum eröffnet: Entworfen wurde das Gebäude im Stadtteil Muranów, dem einstigen jüdischen Viertel, vom finnischen Architekten Rainer Mahlamäki. Acht Abteilungen informieren über die Geschichte des jüdischen Volkes in Polen.
Die Gewerkschaft der Lokomotivführer hat zwischen 6. und 10. November den längsten Dauerstreik in der Geschichte der Deutschen Bahn durchgeführt.
New York hat innerstädtisch die erlaubte Höchstgeschwindigkeit von bislang 30 Meilen pro Stunde (ca. 48 Stundenkilometer) auf 25 Meilen pro Stunde (knapp 40 Stundenkilometer) gesenkt, um die Zahl der Unfälle auf den Straßen im Big Apple zu reduzieren.
Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten verfügt die Tower Bridge in London nun in 42 Metern Höhe über zwei Fußgängerverbindungen, deren Besonderheit ein elf Meter langer, durchsichtiger Glasboden mit 68 Millimeter dicken Platten ist.
Der Kapitän der südkoreanischen Fähre Sewol, bei deren Untergang fast 300 Menschen ums Leben kamen, wird zu 36 Jahren Haft verurteilt.
Zwei Deutsche ertrinken bei Side: Die beiden Türkei-Urlauber waren unabhängig voneinander in Gündoğdu trotz hohem Wellengang und Badeverbots im Meer geschwommen.
Fernbus-Pionier Dein Bus meldet Insolvenz an. Zwar werde der Dienst zunächst weiterbetrieben, ein Überleben sei aber wohl nur mit einem Investor möglich, hieß es aus dem Unternehmen.
In den Niederlanden entsteht ein neuer, acht Kilometer langer Strand. Der 200 Meter breite Abschnitt zwischen Egmond und Petten dient in erster Linie dem Hochwasserschutz, wird ab Sommer 2015 auch für Badegäste freigegeben.
Der ADAC steigt aus dem Geschäft mit den Fernbussen mit der Post aus. Das unternehmerische Risiko in dem hart umkämpften Markt ist dem Auto-Club zu groß. Die Post macht nun zunächst alleine weiter.
In Rio de Janeiro darf jetzt nackt gebadet werden: Der Bürgermeister hat die Praia do Abricó zum ersten FKK-Strand der brasilianischen Millionenmetropole ernannt.
Rund 170 Passagiere und Crewmitglieder an Bord des Kreuzfahrtschiffes Crown Princess sind Mitte November erkrankt, während das Schiff in Los Angeles vor Anker liegt. Bereits im April waren rund 100 Reisende an Bord erkrankt.
Die EU hat den Einstieg von Etihad bei Alitalia genehmigt. 560 Millionen Euro hat die Airline aus Abu Dhabi für den 49-prozentigen Anteil gezahlt. Die Rettung der angeschlagenen Gesellschaft wurde unter Auflagen genehmigt, sie muss einige Slots an den Flughäfen in Rom und Belgrad aufgeben.
Zahl der Terroranschläge ist im Jahr 2013 weltweit um 44 Prozent gestiegen: Dabei kamen 18.000 Menschen ums Leben, 61 Prozent mehr als im Vorjahr. Vier von fünf Anschlägen wurden in den Ländern Afghanistan, Pakistan, Nigeria, Syrien und Irak verübt. Dies geht aus dem im November veröffentlichten Global Terrorism Index hervor.
Im Londoner Luxushotel Churchill Hyatt Regency kommt es zu einer Gasexplosion. 500 Gäste müssen evakuiert werden, 14 Personen werden verletzt.
In Rom wird im November 2014 ein Russe zu einer Geldstrafe in Höhe von 20.000 Euro sowie zu vier Jahren Haft auf Bewährung verurteilt, nachdem er in die Mauern des 2.000 Jahre alten Kolosseums ein K – den Anfangsbuchstaben seines Namens – geritzt hatte.
Die Verspätungen bei der Bahn haben sehr zum Ärger der Fahrgäste Rekordniveau erreicht und addierten sich im Fernverkehr für das vergangene Jahr auf 3,8 Millionen Minuten. Das waren rund 30 Prozent mehr als vor zehn Jahren.
Die indische Regierung führt das „Tourist Visa On Arrival (TOvA) enabled with Electronic Travel Authorization (ETA)“ ein, um deutschen und anderen ausländischen Touristen die Einreise zu erleichtern. Dafür müssen Urlauber vorab einen sogenannten ETA-Antrag (Electronic Travel Authorization) online ausfüllen. Die Kosten für das Visum betragen 60 US-Dollar.
Dezember 2014
Madagaskar kämpft gegen die Pest: Seit August wurden auf der Insel vor der Südostküste Afrikas rund 130 Infektionen registriert. 40 Menschen starben an der hochgradig ansteckenden Krankheit.
Venedig will ab 2015 das Ziehen von Rollkoffern aus Lärmschutzgründen unter Strafe stellen und ein Bußgeld von bis zu 500 Euro erheben. Erlaubt bleiben sollen aber Koffer mit leisen Gummirollen oder luftgefüllten Rädern. Ein klarer Fall von Rad ab.
Berlin nimmt Millionen durch die City-Tax ein. Die zum Jahresbeginn eingeführte Steuer auf Übernachtungen hat der Hauptstadt allein bis Ende Oktober 23 Millionen Euro gebracht.
Der Bau des Nicaragua-Kanals beginnt. Die 278 Kilometer lange Wasserstraße zwischen Atlantik und Pazifik entsteht mit chinesischer Hilfe für rund 30 Milliarden Euro. Im Jahre 2020 soll der Kanal dann schiffbar sein.
Das gefürchtete Chikungunya-Fieber weiter aus. Seit dem Ausbruch auf der Karibikinsel St. Martin vor einem Jahr wurden knapp 900.000 Menschen infiziert, 150 starben. Betroffen von dem von Mücken übertragenen Erreger sind nun auch Florida und die Länder Lateinamerikas.
Reisende nach Russland müssen ab 10. Dezember beim Beantragen eines Visums auch ihre Fingerabdrücke digital speichern lassen.
In den USA wird der Venezulaner Manuel Alvarado zu einer Geldstrafe von 90.000 US-Dollar verdonnert, nachdem er am 22. Oktober mit einem Scherz über eine angebliche Bombe im Koffer für eine zwischenzeitliche Teilevakuierung des Flughafens in Miami sorgte.
Auf dem auf dem Weg nach Australien befindlichen Kreuzfahrtschiff Dawn Princess bricht der gefürchtete Norovirus aus. 200 der rund 1.500 Passagieren haben sich infiziert und müssen in ihren Kabinen bleiben.
Die Deutsche Bahn AG kündigt am 8. Dezember an, für ein Investitionsvolumen von 28 Milliarden Euro zwischen 2015 und 2019 insgesamt 17.000 Kilometer Schienen, 8.700 Weichen und 875 Brücken zu erneuern.
Taifun „Hagupit“ hinterlässt auf den Philippinen eine Spur der Verwüstung und kostet rund 30 Menschen das Leben.
Veranstalter dürfen maximal 20 Prozent Anzahlung kassieren: Das hat der Bundesgerichtshof am 9. Dezember zugunsten von Verbraucherschützern entschieden.
Mit dem Fahrplanwechsel zum 14. Dezember erhöht die Deutsche Bahn AG steigen die Fahrkartenpreise im Fernverkehr in der Ersten Klasse um 2,9 Prozent. Im Regionalverkehr werden die Preise um 1,9 Prozent angehoben.
In Indien droht im weltweit größten Mangrovenwald eine Ölpest: 350.000 Liter aus einem gesunkenen Tanker breiten sich in den Sundarbans aus und bedrohen Flora und Fauna, wie den bengalischen Tiger. Auch das benachbarte Bangladesch ist betroffen.
Bei einem Bootsunglück auf dem Tanganjikasee kommen im Kongo 129 Menschen ums Leben.
Eine Geiselnahme am 15. Dezember im australischen Sydney endet mit drei Toten: Eine Besucherin des Cafés, der Manager und der offenbar islamistische Täter kamen ums Leben. Mehrere Menschen wurden verletzt. Die australische Polizei stürmte das Café, nachdem der Täter um sich schoss.
In Peking hat der Bau eines zweiten Flughafen begonnen. Der Airport soll in fünf Jahren in Betrieb gehen. Ab 2025 sollen hier jährlich 72 Millionen Passagiere abgefertigt werden.
Gambia eröffnet das neue Wildlife-Zentrum im Abuko Naturreservat: In Eagle Heights erhalten Besucher Einblick in Afrikas Tierwelt, unter anderem bei einer Flugshow mit Greifvögeln.
Am Flughafen von Hurghada in Ägypten geht das neue Terminal in Betrieb. Damit steigt die Kapazität von bisher 7,5 auf 13 Millionen Passagiere. 250 Millionen Euro hat das Projekt gekostet.
