
3.000 Sonnenstunden im Jahr und zwei warme Meere, die die Küste im spanischen Murcia umspülen. Nicht umsonst wird der dortige Küstenstreifen als Costa Cálida bezeichnet, der mit langen Stränden und kleinen Buchten zu vielfältigem Freizeitspaß, sportlicher Betätigung und Wohlbefinden einlädt.
Eine der attraktivsten Gegenden ist die Landzunge Manga del Mar Menor, ein Reiseziel, das zum Entspannen am Meer und bei den Aktivitäten der Wassersportstation wie geschaffen ist. Zudem lockt Murcia mit langen weißen Sandstränden wie die von San Pedro del Pinatar, nahezu unberührte Buchten wie die von Cartagena, kuriose Erosionsformationen wie in Mazarrón und Fischerorte wie Águilas.
Murcia – Essen aus dem Gemüsegarten

In der Region Murcia findet man aber auch die echte mediterrane Küche: Getreide, Gartengemüse und Olivenöl bilden die Grundlage einer Küche, die ihre Anreize in den lokalen Obst- und Gemüsesorten mit ihrem ursprünglichen, natürlichen, intensiven und charakteristischen Geschmack findet.
Gleichermaßen geschätzt werden ihre Braten, ihr Pökelfleisch sowie der Fisch und die Meeresfrüchte aus dem Mar Menor. Andererseits sind auch die Reisgerichte, Wurstwaren, Konserven, Trockenfrüchte, Kräuter das Obst und die Desserts der Region Murcia äußerst erwähnenswert.
Der Schatz des Mar Menor

Die vom Mittelmeer umspülte Küste von Murcia beliefert die Restaurants dieser Gegend, wie es nicht anders sein kann, mit Fisch und Meeresfrüchten, die hauptsächlich in Salzkruste oder im Ofen gebraten zubereitet werden. Besonders begehrt ist der ‚mújol‘ im Rohr, eine Seehechtart, deren Rogen hier die Kategorie einer Delikatesse haben.
Meerbrasse und Wolfsbarsch konkurrieren auf der Speisekarte mit anderen Früchten dieses Küstenstreifens wie den kleinen aber exquisiten Garnelen, oder „langostinos del Mar Menor“. Es ist absolut unerlässlich an dieser Stelle erneut den „Caldero“ zu erwähnen, da es sich um das Erbe schlechthin dieser Meeresregion handelt: dieses typische Fischergericht besteht aus Reis, Fisch und runden roten Paprikaschoten, den „ñoras“.
Süße Verlockungen

Zum Nachtisch ist Obst immer eine gute Wahl und je nach Jahreszeit zu der man diese Gegend besucht, werden verschiedene Sorten angeboten: Pfirsiche in Wein, Apfelsinen mit Zimt, Erdbeeren aus Rincón de Seca, Birnen, Aprikosen und anderes Mittelmeerfrüchte.
Man kann natürlich auch Süßspeisen wählen: wie ‚Tocino de cielo“ (Himmelsspeck), „Yemas de Caravaca“ (Eigelbkonfekt), ‚Mazapán del Moratalla'(Marzipan) und „Cabello de Ángel“ (Kürbiskonfekt), sowie „Bizcochos Borrachos“, beschwipste Biskuitkuchen, den Baiserkuchen namens „Tortada murciana“ und die „Paparajotes“, ein Nachtisch arabischer Abstammung, der aus Zitronenbaumblättern in feinem Teig und mit Zucker und Zimt paniert zubereitet wird.
Leckerschmecker: Paparajotes

Diese Süßspeise ist schlicht, schmackhaft und originell zugleich. Es ist maurischer Herkunft und erfreute sich unter den Bauern der Region großer Beliebtheit. Heute gehören die „Paparajotes“ zu den typischen Vertretern der Süßspeisen Murcias. Dabei wird ein Zitronenblatt mit einen Teig aus Mehl und Ei getunkt, anschließend frittiert und zum Schluss leicht mit Zucker und Zimt bestreut. Nur eins ist wichtig: Auch wenn das Zitronenblatt dieser Süßspeise einen intensiven Geschmack verleiht, wird es nicht gegessen!
Zutaten für vier Personen: vier Eier, 100 Gramm Mehl, 100 Gramm Zucker, vier Deziliter Milch, vier Deziliter Wasser, ein Viertelliter Olivenöl, geriebene Schale einer Zitrone, ein Teelöffel Zimt gemahlen, zwölf Zitronenbaumblätter, 100 Gramm Zucker
Zubereitung: Milch aufkochen und abkühlen lassen. Eiklar zu festem Schnee schlagen. Milch, Wasser und Eidotter in einer Schüssel vermengen. Gut verquirlen und Mehl, geriebene Zitronenschale, Zimt und Schnee unterheben. Teig 30 Minuten rasten lassen. Zitronenbaumblätter in den Teig einlegen. Öl in einer Pfanne erhitzen und Zitronenbaumblätter goldgelb frittieren. Auf Küchenkrepp abtropfen lassen und auf einer Servierplatte anrichten. Mit Zucker und Zimt bestreuen.
Weine aus der Region Murcia

In der Region von Murcia gibt es sehr unterschiedliche Weine, hervorzuheben sind jedoch die Rotweine. Es gibt drei verschiedene Herkunftsbezeichnungen: Jumilla, Yecla und Bullas. Letztere ist erst kürzlich dazugekommen.
Abgesehen von diesen Herkunftsbezeichnungen (D.O.) existieren jedoch noch zahlreiche andere Qualitätsweine wie z.B. ‚omarcas de Campo de Cartagena, Ricote und Abanilla. In Murcia, eine Autonome Gemeinschaft im Südosten Spaniens, lässt es sich gut leben, eben mit 1.001 Geschmacksexplosionen. Weitere Informationen unter www.turismoregiondemurcia.es und www.almorestaurante.com

Susanne Timmann
lebt im Rheinland, ist aber in der Welt zuhause. Seit 2022 fungiert sie als stellvertretende Chefredakteurin des Mortimer Reisemagazins, für das sie Beiträge in Wort und (Bewegt-) Bild über Destinationen weltweit verfasst.