
Mit seinen insgesamt 18 Etagen überragt das schlanke Haus das Umfeld im Düsseldorfer Stadtteil Pempelfort; gleichzeitig avanciert das 25hours The Tour damit zu einer weithin sichtbaren Landmarke auf dem Areal des ehemaligen Güterbahnhofs. Wobei die Lage irgendwie wie ein Zwitter anmutet: Sehr gut, aber dann auch doch wieder nicht ganz so gut. Bis zur S-Bahnstation Wehrhahn und zum U-Bahnhalt (Linien U71, U72, U73, U83) sind es keine fünf Gehminuten. Bis zur Innen- und Altstadt gerade einmal 1,5 Kilometer oder eine Station, knapp zwei Minuten Fahrzeit mit der S-Bahn bis zum Hauptbahnhof und nur 10 Minuten bis zum Flughafen.
Optimale Verbindungen, um die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt bequem zu erkunden. Andererseits liegt das 25hours sehr nahe an der Bahntrasse. Was jedoch mehr ein kleiner optischer Störfaktor ist. Denn dem im Jahre 2018 eröffneten Hotel gelingt es, die Geräuschkulisse weitgehend auszusperren. Zumindest bei geschlossenen Fenstern, was angesichts der Tatsache, dass alle 198 Zimmer voll klimatisiert sind, jedoch kein Problem darstellt.
Wow-Effekt mit französischer Note

Die Zimmer selber haben so etwas wie den Wow-Effekt, der sich beim Betreten unweigerlich einstellt. Groß, im Shabby Chic eingerichtet, gleichzeitig modern sowie stylisch. An den Wänden hängen scheinbar wahllos angepinnte Fotos, Zeitungsausschnitte und Plakate, die dem Ganzen den Charme einer Studentenwohnung oder – wie es die Macher um Designer Erik Nissen Johansen definieren – „Atelier-Charakter“ verleihen. Wobei die Motive nahezu durchgehend Bezug zu unserem französischen Nachbarn haben.

Das mit reichlich Kissen bestückte Himmelbett lädt förmlich zu himmlischen Nächten ein. Nicht von ungefähr steht auf einem der sechs Kissen „Let’s spend the night together“. Eine Aufforderung, der ein jeder mit einem derart stimmigen Ambiente sicher gerne nachkommt. Für einen Schmunzler sorgt auch die speziell für das 25hours gefertigte „Schlafmeise“, die sich auf dem Bett tummelt. Für die einen ist es ein Kuscheltierersatz, für die anderen ein amüsanter Blickfang.
Überaus an- und aussichtsreich

Leider ist auch im 25hours die Unsitte vieler Hotels eingezogen, das Doppelbett nur mit einem Oberbett zu bestücken. Dies kann potentiell bei manchen Partnern nachts für kleine Kämpfe um ein Stück Zudecke führen. Netterweise liefert die Rezeption jedoch sofort auf Wunsch ein zweites Oberbett.

Besonders von den oberen, der insgesamt 18 Etagen wird das Ganze noch garniert mit einem famosen Fernblick auf die Landeshauptstadt Düsseldorf. Eine besonders pfiffige Note erhalten einige Zimmer durch einen kleinen Balkon mit Badewanne. Hier lässt sich ein ganz individuelles, überaus an- und aussichtsreiches Wellnessangebot und Planschvergnügen genießen.
Blickfänge für Nostalgiker

Ganz ungewöhnlich ist auch die Tatsache, dass sich im Zimmer neben Sofa, Sessel und Couchtisch ein kleiner Schallplattenspieler befindet mit ein paar passenden Tonträgern, was für viele für ein ungewohntes Musikerlebnis sorgt. Daneben steht eine Bluetooth-Musikbox zur Nutzung in Kombination mit dem eigenen Handy oder Tablet zur Verfügung. Die Herzen aller Nostalgikern schlagen zudem beim Anblick des knallorangenen und voll funktionsfähigen Wählscheibentelefons höher, das den kleinen Schreibtisch ziert. Für die jüngere Generation erinnert dies vermutlich eher an ein museales Ausstellungsstück.

Ebenfalls ganz erfreulich, ist die Tatsache, dass eine Minibar nicht nur vorhanden, sondern auch gefüllt und der Inhalt sogar im Preis des Zimmers inkludiert ist. Sympathischer Weise gibt es in der Minibar dann unter anderem mit dem Kürzer Altbier eine lokale Spezialität, die selbst vielen Düsseldorfern nicht bekannt ist, aber ganz sicher zu den schmackhaftesten Bieren dieser obergärigen Brauart gehört.
Restaurant mit Weitsicht

Was es nicht gibt, ist unterdessen ein Kleiderschrank. Dafür steht eine Kleiderstange mit entsprechenden Bügeln bereit und an der Wand befinden sich ergänzend dazu verschiedene Kleiderharken. Unabhängig davon sind die Zimmer gespickt mit allerlei charmanten Hinguckern. Sogar die „Bitte-nicht-stören-Türanhänger“ gibt es passend zum 25hours in 25 Varianten, die frei wählbar sind. Müßig zu erwähnen, dass ein kostenfreies WLAN und ein Safe im Zimmer nicht fehlen.

Schon allein wegen des großartigen Panoramablicks durch die raumhohen Fenster lohnt der Besuch des hauseigenen Restaurants, des Paris Clubs, in der 16. Etage. Gerade nach Einbruch der Dunkelheit fasziniert das Lichtermeer der Rheinmetropole. Ganz hip werden die Gäste des Hauses, des Restaurants und der Bar geduzt. Obwohl das Motto „come as you are“ (komme wie du bist) lautet, sind die Gäste im Restaurant, das sowohl mittags als auch abends geöffnet ist, durchaus adrett gekleidet. Dicke Teppiche und versetzt angeordnete Säulen sorgen dafür, dass eine angenehme Akustik herrscht.
Französische Gaumenfreuden

Erfrischend ist ferner die Tatsache, dass das sehr gut ausgebildete Personal in den weißen Hemden mit den schwarzen Fliegen den Spagat zwischen nicht aufdringlich und großer Aufmerksamkeit perfekt beherrscht. Auf den Tisch des Hauses kommen ausschließlich französische Spezialitäten mit einer pfiffigen Note. Dazu gehören eine Bouillabaisse, Schalen- und Krustentiere oder Schnecken. Hinzu kommen Leckereien wie Adlerfisch, eine Tajine oder Klassiker wie Moules Frites.

Empfehlenswert ist das Drei-Gänge-Menü, das mit fairen 62 Euro pro Person zu Buche schlägt. Enthalten sind zwei Vorspeisen nach Wahl, die ganz stilvoll auf einer Etagere serviert werden. Super spannend und schmackhaft ist der Ziegenkäse mit Roter Beete und Kresse, dessen Konsistenz an einen fluffiges Mousse erinnert. Auch das Pfeffer-Roastbeef in Würfelform mit Eigelb und Perlzwiebel ist eine absolute Gaumenfreude. Empfehlenswert ist zudem das Rösti, das in Kroketten-Form mit einem Lachstopping im Spinat-Bett präsentiert wird.
Ordentliche Portionen

Hervorzuheben ist auch die adäquate Portionsgröße. Die Vorspeisen kommen nicht in homöopathischen Dosen daher, sondern in einer vernünftigen Größe, die gleichermaßen dem Geschmack als auch dem Sättigungsgefühl gerecht wird. Als Hauptspeise stehen zum Beispiel 48 Stunden gegarte Short Ribs mit Süßkartoffeln, angebratenen Salatherzen und Portweinjuis oder ein Adlerfisch mit Kürbisrisotto und Tomaten-Canocassée auf der Karte. Zum Dessert werden vier Küchlein- und Mousse-Varianten gereicht.

Morgens wandelt sich das Restaurant mit seinen insgesamt 114 Plätzen in einen Frühstückssaal. Wobei das Sektfrühstück mit auf Wunsch frisch zubereiteten Eierspeisen und einer großen Auswahl an Käse, Wurst, Joghurt, Müslis, verschiedenen Brot sowie Gebäcksorten und Obst keine Wünsche offen lässt.
Retro-Charme und E-Auto-Verleih

Wer noch höher hinaus möchte, sollte der Bar im 17. Stock einen Besuch abstatten. Besonderer Clou ist hier neben der ebenfalls grandiosen Aussicht der 20 Meter lange Tresen. Ein perfekter Ort für einen gepflegten Drink oder ein Sundowner mit Blick auf das Düsseldorfer Häusermeer.

Zu den Annehmlichkeiten des Hauses gehört neben dem gut ausgestatteten Fitnessraum mit seinem Retro-Charme die Sauna in der 14. Etage. Eine Besonderheit ist hier die Dusche auf dem Balkon, die bei der obligatorischen Abkühlung nach dem Schwitzen aus luftiger Höhe einen prachtvollen Eindruck der Rheinmetropole vermittelt. Als kleines Bonbon bietet das 25hours noch einen besonderer Service an: Während des Aufenthalts können Gäste kostenfrei einen voll elektrischen Volvo EX30 ausleihen.

Information: 25hours Hotel Das Tour, Louis-Pasteur-Platz 1, 40211 Düsseldorf, Telefon 0211 9009100, www25hours-hotels.com
Preis: Zimmer werden je nach Kategorie ab 110 bis 260 Euro angeboten.
Bewertung des Mortimer Reisemagazins

In jeder Kategorie werden maximal fünf Sterne vergeben:
- Lage ∗∗∗∗
- Ausstattung ∗∗∗
- Sauberkeit ∗∗∗/∗
- Essen & Trinken ∗∗∗∗
- Service ∗∗∗∗

Fazit: Das 25 Hours unterscheidet sich auf erfrischende Weise vom Einheitsbrei der Hotellerie und erweist sich als Gute-Laune-Haus mit perfekter Verkehrsanbindung.

Die Recherche fand auf Einladung / mit Unterstützung von 25hours statt.
Buchtipp: Bettgeflüster – Amüsantes unter der (Bett-) Decke
Das Bett. Für die einen ist es nur eine Schlafstätte, für andere das unumstritten beliebtes Naherholungsgebiet auf dem Erdball. Für wiederum andere eine Wiederaufbereitungsanlage für verbrauchte Energie. Fakt ist, statistisch gesehen, verbringen wir Menschenkinder rund ein Drittel unseres Erdendaseins im Bett und dies zumeist nicht nur allein. In jungen Jahren sind es oft Stofftiere, die mit einem unter die Bettdecke kriechen. Später teilen wir mehr oder weniger regelmäßig mit dem Ehe- und Lebenspartner Tisch und Bett.
Viele genießen zudem insbesonders auf Reisen im In- und Ausland den Matratzenhorchdienst in Hotels oder anderen Übernachtungsherbergen. Nicht immer sorgen dabei die Zimmer und der Komfort der Betten für Begeisterung. Und so wagt Mortimer-Reisemagazin-Redakteur Karsten-Thilo Raab in seinem Buch Bettgeflüster einen augenzwinkernden Blick unter die Oberbetten zu Hause und in Hotels. Doch keine Angst, niemand muss vor Schamesröte die Bettdecke über den Kopf ziehen.
Mal beleuchtet Bettgeflüster die Qualität der Matratzen, mal wie Menschen sich wie bekleidet betten, dann wiederum werden die kuriosen Zusatzwünsche von Gästen in Hotels liebevoll auf die Schippe genommen oder das Phänomen, dass zahlreiche Gäste, warum auch immer, sich berufen fühlen, das eigene Hotelzimmer während ihres Aufenthalts zu reinigen.
Erhältlich ist Bettgeflüster (ISBN 978-3-7115-2744-8) von Karsten-Thilo Raab für 18 Euro im Buchhandel oder online bei allen Versandbuchhändler wie beispielsweise Thalia.

Karsten-Thilo Raab
berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführern sowie Bildbänden gemacht.