
Kaum eine andere deutsche Stadt steht sinnbildlich so für Automobilität wie Stuttgart. Kein Wunder, denn die Hauptsitze zweier der ältesten und prestigeträchtigsten Automarken der Welt liegen in der schwäbischen Landeshauptstadt. Doch wie kamen Mercedes-Benz und Porsche eigentlich in den Kessel?
Im Gartenhaus wird Falschgeld hergestellt! Davon war der Gärtner von Gottlieb Daimlers Anwesen in Bad Cannstatt bei Stuttgart überzeugt. Zu oft klopfte und klirrte es im Gewächshaus. Als Hinweise 1883 die Polizei für eine Durchsuchung auf den Plan riefen, entdeckte sie nichts Ungewöhnliches. Da waren nur zwei Ingenieure, Werkzeug und Motorteile. Daimler und Wilhelm Maybach hatten unter Geheimhaltung mehrere Jahre lang, Tag und Nacht an einem Viertaktmotor getüftelt. Ihre Vision: Ein transportabler Universalantrieb für Fahrzeuge – zu Land, zu Wasser und in der Luft. Das Geburtshaus des Pioniers in Schorndorf sowie die Werkstatt in Bad Cannstatt sind heute Museen und können besichtigt werden.
Was genau Daimler mit der späteren Marke Mercedes zu tun hatte, erfahren Automobilbegeisterte im Mercedes-Benz Museum Stuttgart. Dort reisen sie auf neun Etagen durch die über 135-jährige Geschichte eines der ältesten Automobilherstellers der Welt. Außerdem entdecken sie auf 16.500 Quadratmetern über 160 Fahrzeuge und mehr als 1.500 Exponate, für Kinder stehen verschiedene interaktive Stationen bereit.
Schwarzes Pferd auf goldenem Grund

Als das Ingenieurbüro von Ferdinand Porsche 1939 im Auftrag von Volkswagen den legendären Ur-Käfer konstruierte, keimte damit der Wunsch auf, einen Sportwagen mit dem Namen Porsche zu entwickeln. Den Traum Wirklichkeit werden zu lassen, gelang allerdings erst 1948 seinem Sohn Ferry mit dem Typ 356. Wie die ikonischen Karosserien selbst zieht auch das Porsche Museum am Porscheplatz im Ortsteil Zuffenhausen dank seiner Ästhetik die Blicke auf sich. Getragen wird das futuristische Gebäude, in dem mehr Tonnen Stahl verbaut sind als im Pariser Eiffelturm, von drei V-förmigen Säulen.
Im Inneren vermitteln die Ausstellungsräume, angeordnet auf mehreren Ebenen, Autoliebhabern das Gefühl, auf einer „Fahrbahn“ zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu gleiten. Klein und Groß kommen bei mehr als 80 Fahrzeugen und 200 Kleinexponaten dem Traum vom eigenen Porsche ein Stückchen näher. Mithilfe von interaktiven Ausstellungstechniken erfahren Interessierte mehr über die Technologien und Entwicklungen hinter der berühmten Marke und lernen auch so einiges über Ingenieurskunst und Design. Mit der Porsche 4Kids Rallye erkunden auch die Kleinsten die verschiedenen Themenbereiche mit spielerischen Aufgaben. Weitere Informationen unter www.stuttgart-hidden-champion.de.

Buchtipp: Rasantes Krimiabenteuer
Kriminelle Energie mit Pfiff, Spannung und Humor kennzeichnet den ebenso kurzweiligen wie spannenden Roman Keine halben Sachen mehr von Frank-Raymund Richter: Die Lehrerin Salome Salomon liebt ihren Beruf, ihr Motorrad und ihre Kater (beide ordentlich kastriert), sonst liebt sie niemanden, sich schon gar nicht. Außer ihrer Mutter steht ihr nur eine Person nahe: Sonja, Halbghanaerin und Mitarbeiterin einer Karateschule. Ihr großes Problem: Sie verliebt sich immer in die falschen Männer.
Salome, die klugen Kater und das kommunikative Motorrad bringen in ihrem Kampf gegen eine moralisch brüchige, oft brutale und kriminelle Männerwelt einige Männer zur Strecke, die es– so sehen es die Vier – nicht anders verdient haben. Unterstützt werden sie in ihrem Kampf durch ein selbstbewusstes Navi und einen depressiven Telecom Schaltkasten.
Die fantasievolle und witzige Erzählung überrascht mit einem unerwarteten Finale. Erhältlich ist der 238 Seiten starke Roman Keine halben Sachen mehr (ISBN 978-3-939408-53-6) von Frank-Raymund Richter für 18 Euro im Buchhandel oder versandkostenfrei direkt beim Westflügel Verlag.

Mortimer
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