
Wenn sich Laubbäume und Lärchennadeln bunt färben, der Himmel tiefblau und die Luft glasklar ist, beginnt die Hochsaison für bewegungshungrige Naturfreunde. Vor allem auf der sonnenverwöhnten Südseite der Alpen laden angenehme Temperaturen auch noch im Herbst zu aktiven Naturentdeckungen ein. Orte wie Mals und Moos in Südtirol, das Kärntner Mallnitz im Nationalpark Hohe Tauern oder Bled und Bohinj in den slowenischen Julischen Alpen beziehungsweise Forni di Sopra im Herzen des italienischen Naturparks Friulanische Dolomiten stehen zudem ganz im Zeichen des sanft-mobilen Entdeckens. Dort können Naturliebhaber auch ohne Auto viel erleben und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Schutz des alpinen Naturraums.
Südtirol sanft-mobil entdecken

Mals und Moos im Passeiertal gehören zum Zusammenschluss Alpine Pearls, der sich dem nachhaltigen und klimaschonenden Tourismus verschrieben hat. Umweltfreundliche Tage mit Mobilitätsgarantie lassen sich etwa in Mals im Vinschgau verbringen. Die Südtiroler Region kann man beispielsweise gut per Fahrrad oder E-Bike auf dem Etschradweg entlang der historischen Via Claudia Augusta erkunden. Die BikemobilCard ermöglicht kostenloses Bahn- und Busfahren sowie die einmalige Nutzung von Mietbikes, die an sieben Bahnhöfen geliehen und an allen Stationen von „Südtirol Rad“ wieder zurückgegeben werden können. Wer lieber zu Fuß unterwegs ist, findet in Moos im Passeiertal eine große Bandbreite an Wander- und Bergtouren. Ein Muss ist der neue, rund sieben Kilometer lange Weg durch die Passerschlucht von Moos nach St. Leonhard, auf dem man über Stege entlang der Felswände läuft.
Genussmomente ohne Auto

Zu einem aktiv-genussvollen Südtirol-Urlaub im Herbst gehört auch das gesellige Törggelen mit Speck, Schüttelbrot, Knödel, Maroni und dem ersten jungen Wein. Kulinarische Belohnungen sind aber auch beim „Slow Trekking“ und „Slow Biking” im italienischen Forni di Sopra inbegriffen. Genussmomente warten in der Natur und den urigen Hütten der Friulanischen Dolomiten, wo heimische Spezialitäten wie Polenta, geräucherter Ricotta oder Pilzgerichte aufgetischt werden. Eine sowohl vom Hochgebirge als auch von mediterranen Einflüssen geprägte Region ist der slowenische Nationalpark Triglav mit seiner vielfältigen Flora und Fauna. Dank eines durchdachten Mobilitätskonzepts lassen sich die Ausgangspunkte der Wandertouren von den Alpine-Pearls-Orten Bohinj und Bled aus auch ohne eigenes Auto erreichen.
Wissenswertes zu den Alpine Pearls

Der 2006 gegründete Zusammenschluss Alpine Pearls mit seinen 25 Mitgliedsorten in sechs Ländern steht für nachhaltiges Reisen im Alpenraum. Alle Orte bieten „Urlaub mit Mobilitätsgarantie“ an. Das bedeutet, dass sie stress- und staufrei mit Bahn und Fernbus erreichbar sind und die Besucher – etwa mithilfe von kostenlosen Shuttlediensten oder der Bereitstellung von Verbundkarten – auch vor Ort mobil sind. Zertifizierte Gastgeber bieten passende Unterkünfte für umweltbewusste Urlauber und sanft-mobile Naturerlebnisse wie etwa Lama-Trekking oder Schneeschuhwandern. Unter www.alpine-pearls.com gibt es ausführliche Informationen zur Philosophie und detaillierte Beschreibungen aller Mitgliedsorte. (djd).
Buch- und Geschenktipp: Leseabenteuer zwischen Deutschland und Österreich
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G. Schröder
ist seit Kindestagen mit dem Reisevirus infiziert und bringt sich seit Jahr und Tag mit großem Engagement als gute Seele hinter den Kulissen in das Mortimer Reisemagazin ein.