Ungwöhnliches Pferderennen: Oswald-von-Wolkenstein-Ritt in Südtirol

Wer etwas über den Oswald-von-Wolkenstein-Ritt in Südtirol erfahren will, der ist bei Heinz Tschugguel genau richtig. Tschugguel, ein kerniger Mann mit markanten Gesichtszügen, ist Erfinder, Organisator und sogar ehemaliger Gewinner dieses einzigartigen Pferderennens, das 2012 zum 30. Mal zwischen Trostburg, Kastelruth, Seis, Völs und Prösels stattfindet. Etwa 25 Kilometer und 1.000 Höhenmeter müssen Ross und Reiter zurücklegen. Stationen auf dem Weg sind das „Ringstechen am Kofl“, das „Labyrinth am Matzlbödele“, „Galopp mit Hindernissen am Völser Weiher“ und der „Torritt am Schloss Prösels“. Eine der Attraktionen ist natürlich die Landschaft, in der der Ritt stattfindet: unten im Tal der Eisack und im Hintergrund die markanten Zinnen des Schlerns, die sich zum Himmel strecken.

„Zu diesem Ritt gibt es nichts Vergleichbares auf der Welt“, sagt Heinz Tschugguel. Jedes Jahr stehen rund 20.000 Zuschauer am Streckenrand.

„Manchmal wird man ja von seinem eigenen Mut und Übermut übermannt“, erinnert Heinz Tschugguel sich an den Spätwinter 1983, als er und Hanspeter Demetz bei einer Stammtischrunde in Völs die Veranstaltung ersonnen haben. Ein anspruchsvoller Ritt mit besonderen Aufgaben und Hindernissen sollte es sein, und da Demetz den mittelalterlichen Minnesänger Oswald von Wolkenstein verehrte und der Ritt an Burgen und Ruinen vorbei führen sollte, haben sie das Ganze Oswald-von-Wolkenstein-Ritt genannt.

„Aber auch, weil er so ein Haudegen war“, sagt Tschugguel und lacht, denn Haudegen müssen die Teilnehmer des Ritts auch heute noch sein. Nur Reiter auf höchstem Niveau nehmen daran teil. Sie müssen sich in Ausscheidungswettkämpfen qualifizieren und dann hoch konzentriert die Strecke mit ihren Aufgaben meistern.

Ein Slalom im vollen Galopp, da geht es schon zur Sache“, sagt Heinz Tschugguel, „und am Ende ist man wirklich geschlaucht.“ Er muss es wissen, schließlich war er es, der den ersten Oswald-von- Wolkenstein-Ritt 1983 gewonnen hat.

Weitere Informationen zu dem ungewöhnlichen Pferderennen gibt es online unter www.ovwritt.com.

Mortimer

Seit dem Jahr 2011 berichtet das Mortimer Reisemagazin tagtäglich in Wort, Bild und teilweise mit Videos aus der Welt des Reisens. Mehr als 8.000 Beiträge über Destinationen aus allen Teilen der Erde stehen für Interessierte mittlerweile kostenfei bereit.