Locarno – Kamelien-Pracht am Lago Maggiore

Locarno
Blick auf die Kirche Madonna del Sasso und den Lago Maggiore in Locarno.

Nicht von ungefähr gilt das von der Sonne überaus großzügig verwöhnte Locarno als ein besonderer Schatz im Tessin. Hier vereinen sich mediterranes Flair, italienisches Dolce Vita und schweizerische Gastfreundschaft zu einem unvergesslichen Erlebnis. Eingebettet in eine faszinierende Bergwelt herrscht am nördlichen Ufer des Lago Maggiore ein mildes mediterranes Klima, dass sich in einer für die Schweiz ungewöhnlichen Pflanzenpracht widerspiegelt. Neben Palmen und Zitronen sind es vor allem Kamelien, die Jahr für Jahr unzählige Pflanzenfreunde und Naturliebhaber in ihren Bann ziehen.

Locarno
Nicht nur die Palmen zeugen vom mediterranen Klima in Locarno. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Unmittelbar am Seeufer fasziniert der botanische Garten Parco delle Camelie mit einer Vielzahl an exotischen Pflanzen und rückt dabei besonders die prachtvoll blühende Kamelien in den Fokus. Mehr als 900 verschiedene Arten gedeihen auf dem knapp 10.000 Quadratmeter großen Areal. Besonders im Frühling, wenn viele Kamelien-Arten in voller Blüte stehen, wandelt sich der weitläufige Park in ein wahres Duft- und Farbenmeer.

Kamelien-Zauber auf 10.000 Quadratmetern

Kamelien gedeihen in allen Farben und Formen im Parco delle Camelie. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Die Vielfalt der Kamelien reicht von kleinen Straucharten bis hin zu großen Bäumen und umfasst eine breite Palette von Farben und Formen. Die Blüten können einfach oder gefüllt, einfarbig oder mehrfarbig sein und reichen von zarten Pastelltönen bis hin zu leuchtenden Farben.

Der Faszination der Blütenpracht im Parco delle Camelie kann sich wohl kaum jemand entziehen. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Neben Kamelien gibt es im Parco delle Camelie zahlreiche andere exotische Pflanzen zu entdecken, darunter Azaleen, Rhododendren und Magnolien. Sie alle profitieren von den durchschnittlich mehr als 2.300 Sonnenstunden, die jährlich in Locarno registriert werden, und locken nicht von ungefähr oft schon ab Ende Februar die Wintermüden in den wärmsten Ort der Schweiz.

Vorzeigeplatz im Herzen von Locarno

Locarno
Die Piazza Grande ist das Herzstück der Altstadt von Locarno. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Pulsierendes Herzstück der sehenswerten Altstadt mit ihren engen, verträumten Gassen ist die autofreie Piazza Grande. Mit ihren malerischen Arkaden, bunten Fassaden und historischen Gebäuden ist der zentrale Platz ein wahrer Blickfang. Hier steigen das berühmte Locarno Filmfestival sowie Konzerte, Märkte und kulturelle Veranstaltungen, während die umliegenden Cafés und Restaurants zum Verweilen einladen. Auf den Tellern der lokalen Genusstempeln lässt sich die Tessiner Küche in ihrer gesamten Vielfalt erschmecken. Die Gaumenfreuden reichen dabei vom Risotto mit Pilzen und Polenta mit Gorgonzola über das berühmte Ossobuco bis hin zu frischem Fisch.

Locarno
Steinerner Zeuge einer langen Geschichte: Das Castello Visconteo. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Nur einen Steinwurf von der Piazza Grande entfernt erhebt sich das Castello Visconteo. Die historische Burg aus dem 12. Jahrhundert beherbergt heute das Museo civico e archeologico. Mit seiner umfangreichen Sammlung an archäologischen und historischen Artefakte ermöglicht es Interessierten, tiefer in die faszinierende Geschichte der Region einzutauchen.

Pilgerstätte und Aussichtspunkt

Der Monte Verità ist noch immer ein mystischer Ort. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Absolut sehenswert ist zudem die imposante Kirche Madonna del Sasso. Die Wallfahrtskirche aus dem 15. Jahrhundert thront spektakulär auf einem Felsen über der Stadt und eröffnet atemberaubende Blick auf den Lago Maggiore. Das Gotteshaus ist der Jungfrau Maria gewidmet und beherbergt eine Statue der Madonna, die angeblich Wunder vollbracht haben soll. Jedes Jahr pilgern Tausende von Gläubigen zur Madonna del Sasso, um der Jungfrau Maria zu huldigen, die beeindruckende Architektur und die spirituelle Atmosphäre zu erleben.

Locarno
Der Lago Maggiore liegt herrlich eingebettet in der alpinen Bergwelt. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Zu den beliebten Anlaufstellen gehört daneben der Monte Verità im benachbarten Ascona. Der „Berg der Wahrheit“ war zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein international bekannter Treffpunkt für Künstler, Schriftsteller sowie Anhänger unterschiedlicher alternativer Bewegungen, darunter Utopisten, Anarchisten und Freidenker. Um sie herum bildete sich eine Kolonie von Leuten, die gesellschaftliche Regeln zurückwiesen, oft Vegetarier waren und gerne nackt im Park spazierten und tanzten.

Teeplantage am Berg der Wahrheit

Bei Bootstouren auf dem Lago Maggiore lässt sich das famose Panorama genießen. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Baron von der Heydt erwarb vor dem 2. Weltkrieg den 321 Meter hohen Hügel und ließ dort nach Plänen von Emil Fahrenkamp ein Luxushotel erbauen, das als eines der ersten Bauhaus-Gebäude in der Schweiz gilt. Neben dem Hotelkomplex befinden sich auf dem Monte Verità heute das Museum Casa Anatta sowie eine Teeplantage, die dank des Mikroklimas in dem 70.000 Quadratmeter großen Park besten Bedingungen vorfindet. Spätestens hier wird jedem klar, wie besonders dieser Landstrich am Lago Maggiore ist.

Locarno
Das Pflücken der Kamelien im Parco delle Camelie ist streng verboten. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Informationen: www.ticino.ch und www.ascona-locarno.com

Botanischer Garten: Parco delle Camelie, Via Gioacchino Respini 17, 6600 Locarno, Schweiz, Telefon: 0041-848091091, www.ascona-locarno.com

Locarno
Schauplatz des Locarno Filmfestivals ist das Palacinema. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Tipp: Das Filmfestival von Locarno hat sich seit seiner Gründung im Jahr 1946 sich zu einem wichtigen Treffpunkt für Filmemacher, Schauspieler und Cineasten entwickelt. Das Festival präsentiert eine vielfältige Auswahl an internationalen Filmen, darunter Premieren, Retrospektiven und Wettbewerbsbeiträge.