Sommer-Weingenuss: Ribera del Duero

Ribera del Duero
Der Sommer lässt sich mit Weinen von Ribera del Duero zu Hause genießen. – Foto: Susanne Timmann

Wenn sich die Sonne des Weinanbaugebiets Ribera del Duero quasi langsam und genüsslich ins Glas fließt, dann heißt das, ein kleines Stück Urlaub zu Hause genießen. Der facettenreiche Rotwein aus der Gegend des Weinbaugebiet im Norden Spaniens ist nicht von ungefähr einer der bekanntesten Exportschlager der iberischen Halbinsel. Ein vollmundiger Tropfen, der selbst an Sommertagen spanische Genussmomente auf die heimische Terrasse zaubert, wohl auch, weil sich die fein abgerundeten Weine perfekt zu einer Vielzahl von Gerichten eignen – und dies nicht nur unter der Sonnen von Kastilien-León.

Egal, ob für Weinneulinge oder Weinprofis: ein Menü und die passende Weinbegleitung mit Ribera del Duero Weinen stellen den Genuss in den Vordergrund. Es bedarf keines Fluges nach Spanien, um Schluck für Schluck spanisches Urlaubsgefühl zu verspüren. So könnten beispielsweise zur Vorspeise Pimientos im Schinkenmantel mit einem jungen Roten aus Ribera del Duero genossen werden. Als Hauptgänge würde sich ein gegrillter Lammzopf mit Spargelsalat und ein Crianza anbieten und zum Dessert ein Schokoladen-Soufflé begleitet von einem Gläschen Reserva aus Ribera del Duero. Wie die einzelnen Gänge zubereitet werden verraten wir hier:

Ribera del Duero
Tiefrot fließt der Proventus 2020 ins Glas. – Foto: Susanne Timmann

Die Vorspeise ist in der Zubereitung kinderleicht und eine kleine Abwandlung der klassischen Pimientos: Die kleinen Paprikaschoten werden mit Käse gefüllt und mit Schinken umwickelt. Vegetarier können vegetarischen Schinken verwenden oder ihn komplett weglassen. Für die Käsefüllung wird kräftiger Manchego-Käse mit Mozzarella und etwas Limettenabrieb für die gewisse Frische vermischt. Die Paprikas werden ausgehüllt, mit der Käsecreme gefüllt und mit Schinken umwickelt; das Ganze kommt auf den Grill, bis der Käse geschmolzen und der Schinken kross ist. Dazu passt hervorragend ein junger Ribera del Duero, auch „Roble“ genannt. Dieser ist lediglich maximal drei Monate im Holzfass gereift und schmeckt leicht gekühlt bei 14 bis 16 Grad Celsius am besten zu den geschmackvollen Pimientos.

Hauptgericht – typisch spanisch

Ribera del Duero
Der Proventus 2020 passt hervorragend zum Lamm. – Foto: Susanne Timmann

Auch beim Hauptgang geht es typisch spanisch weiter. Eine Spezialität in Ribera del Duero ist Lamm, dort bekannt als „Lechazo“. Inspiriert davon, wird aus je drei Lammfilets ein Zopf geflochten, mariniert und gegrillt. Dazu gibt es lauwarmen Spargelsalat aus zweierlei Spargel und eine cremige Manchego-Polenta. Das gewisse Extra bringt der Jus aus Rotwein und Brombeeren, verfeinert mit Ingwer. Dieses besondere Essen rundet ein Glas leicht gekühlter Crianza aus Ribera del Duero ab. Crianzas müssen mindestens zwölf Monate im Barrique und insgesamt mindestens 24 Monate gereift sein, sind aber weiterhin schön fruchtig.

Schokotraum zum Dessert

Zum krönenden Abschluss wird es schokoladig: Das Schokoladen-Soufflé schmeckt besonders gut, wenn der Kern noch leicht flüssig ist. Schnell zubereitet, ist das Dessert der perfekte Abschluss für den kulinarischen Abend. Die Schokolade wird geschmolzen, mit Butter vermischt und Eischnee untergehoben. Eingefüllt in kleine ofenfeste Schälchen wird die Schokoladenmasse gebacken, bis das Äußere fest und das Innere noch flüssig ist. Die kräftige Schokolade harmoniert hervorragend zu einem gereiften Wein: ein Reserva. Mindestens 36 Monate werden Reservas gelagert, davon mindestens zwölf Monate im Eichenfass.

Die spanischen Rotweine von Ribera del Duero passen auch hervorragend zum Nachtisch. – Foto: Susanne Timmann

Am besten lassen sich die Weine natürlich mit authentisch spanischen Gerichten natürlich vor Ort genießen. Die Region Ribera del Duero bietet beispielsweise Übernachtungen und Restaurants direkt beim Weingut oder eine Fahrradtour durch die Weinberge. Ausführliche Informationen unter www.rutadelvinoriberadelduero.es. Nachstehend finden sich die genannten Rezepte zum Nachkochen als Download.

Aktueller Buchtipp (nicht nur) für Weinliebhaber

Realität ist der Zustand, der aus Mangel an Alkohol entsteht, lehrt eine irische Trinkweisheit. Frei übersetzt bedeutet dies wohl, dass das Leben – nüchtern betrachtet – nur besoffen zu ertragen sei. Aber wir wollen die Vorliebe zum Alkohol nicht bewerten. Das muss ein jeder mit sich und seiner Leber alleine ausmachen. Gleichwohl kommt es immer wieder vor, dass der eine oder andere mal einen über den Durst trinkt. Dies bleibt zumeist ohne Folgen. Sieht man einmal von der Tatsache ab, dass sich so mancher in solchen Fällen den zuvor konsumierten Alkohol noch einmal durch den Kopf gehen lässt und dass das Bett mit einem Karussell zu fahren scheint.

Die Trinkgewohnheiten und -vorlieben vieler Zeitgenossen flossen dann auch in die augenzwinkernde Hommage an alle, die durchaus dem Alkohol nicht völlig abgeschworen haben, ein. So oder so dürfte bei den Geschichten rund um Bier, Wein, Champagner und andere hochgeistige Getränke, die Mortimer-Reisemagazin-Redakteur Karsten-Thilo Raab in seinem neuen Buch unter dem Titel Ich trinke, dann kannst du fahren zusammengetragen hat, kein Auge trocken bleiben.

So erfährt nicht nur der trinkfreudige Leser wie lange die Menschen rund um den Erdball für ein Glas Bier arbeiten müssen, wie viel Bier in den Schnäuzer dieser Welt hängen bleibt und wieso Wein sowohl die Intelligenz fördern können soll als auch vor intensiver Sonneneinstrahlung schützt. Daneben geht es beispielsweise um Kuriositäten wie Bier aus Käse oder Bier für Hunde oder um die Frage, warum auf Kreuzfahrten der Alkoholkonsum deutlich ansteigt.

Erhältlich ist Ich trinke, dann kannst du fahren (ISBN 978-3-7115-2765-3) von Karsten-Thilo Raab ab für 18 Euro sofort im Buchhandel.

Susanne Timmann

lebt im Rheinland, ist aber in der Welt zuhause. Seit 2022 fungiert sie als stellvertretende Chefredakteurin des Mortimer Reisemagazins, für das sie Beiträge in Wort und (Bewegt-) Bild über Destinationen weltweit verfasst.