Die Welterbestätten in British Columbia

British Columbia
Blick von oben auf die Broken Group Islands, Pacific Rim in British Columbia. – Foto: Tourism Vancouver Island/Ben Giesbrecht;

In British Columbia (BC) liegen sechs von insgesamt 22 UNESCO Welterbestätten und 19 Biosphärenreservaten Kanadas. Diese Stätten sind von bemerkenswerter natürlicher Schönheit, historischer Bedeutung und außergewöhnlichem universellen Wert für die Menschheit – über Generationen hinweg. Die in BC gelegenen Stätten, die einige der unglaublichsten geologischen Gegebenheiten der Erde aufweisen, sind riesig, vielfältig, reich an indigener Kultur und unberührter Wildnis; sie sind es auf jeden Fall wert, auf die Favoritenliste der Reiseziele gesetzt zu werden, die man besuchen und in denen man bedeutungsvolle kulturelle Erfahrungen machen möchte.

Tatschenshini-Alsek Provincial Park

Absolut besuchenswert der Gwaii Haanas National Park Reserve und Haida Heritage Site in Northern British Columbia. – Foto: Destination BC/Brandon Hartwig

Tatschenshini-Alsek gilt als eines der großartigsten Flusssysteme der Welt, umgeben von einer Landschaft mit gletscherbedeckten Gipfeln, fjordähnlichen Buchten und üppigen Pflanzen, die sich über fast eine Million Hektar erstreckt. Als größtes nicht polares Eisfeld der Welt erhielt TatshenshiniAlsek den Status eines Weltnaturerbes – gemeinsam mit den Nationalparks Kluane (Yukon), WrangellSt. Elias und Glacier Bay (Alaska) – aufgrund seiner herausragenden Beispiele für geologische und glaziale Prozesse. Über 200 Gletscher im eisbedeckten Zentralplateau bilden einige der größten und längsten Gletscher der Welt, von denen sich manche bis zum Meer hin erstrecken.

Das Ökosystem beherbergt eine Vielzahl von Wildtieren: Populationen von Bären, Wölfen, Karibus, Lachsen, Dallschafen und Bergziegen, die andernorts vom Aussterben bedroht sind, regulieren sich hier von selbst. Den Park erleben: Tatshenshini-Alsek ist der Himmel auf Erden für Abenteurernaturen, die per Kajak oder Kanu das wilde Flusssystem erkunden, auf den endlosen Wanderwegen unterwegs oder mit dem Mountainbike durch anspruchsvolles Gelände fahren möchten. Wer sich einer geführten Tour anschließt, erfährt nicht nur ein Mehr an Sicherheit, sondern kann auch die aufwändige Organisation den Profis überlassen und darf sich nach und während eines erlebnisreichen Tages über eine Rundumversorgung freuen, die den Gaumen nicht ausspart, beispielsweise durch das erfahrene Outdoor-Team von ROAM Adventures.

Welterbestätte SG̱ang Gwaay Llnagaay

British Columbia
An der Küste in Clayoquot Sound. – Foto: Destination BC/Graeme Owsianski

SG̱ang Gwaay Llnagaay liegt im Archipel Haida Gwaii an der Nordwestküste von British Columbia auf der gleichnamigen Insel SGang Gwaay (Anthony Island) und ist ein Dorf aus dem 19. Jahrhundert, das die lebendige Kultur der Haida Nation bewahrt. Es wurde zum Welterbe ernannt, weil es eine sichtbare Verbindung zu den mündlich überlieferten Traditionen des Haida-Volkes und seiner Beziehung zu Land und Meer darstellt. Sgang Gwaay mit seinen verwitterten Langhäusern aus Zedernholz und den geschnitzten Toten- und Gedenkpfählen befindet sich innerhalb des 147.000 Hektar großen Gwaii Haanas National Park Reserve und des Gwaii Haanas National Marine Conservation Area Reserve.

SGang Gwaay Llnagaay erleben: Die Welterbestätte ist extrem abgelegen und nur auf dem Wasser- oder Luftweg erreichbar. Die Besucherzahl pro Tag wird begrenzt, um Schäden durch übermäßige Nutzung zu vermeiden (außerdem müssen alle Besucher:innen vor Ankunft den Haida Gwaii Pledge ablegen). Es empfiehlt sich, an einer von Ureinwohnern geführten Tour teilzunehmen; Optionen werden unter anderem von Haida Tourism und Haida Style Expeditions angeboten.

Biosphärenreservat Clayoquot Sound

British Columbia
Schwarzbären an der Küste in Clayoquot Sound. – Foto: Destination BC/Jeremy Koreski

Der auf Vancouver Island gelegene Clayoquot Sound beherbergt eine Vielzahl von Ökosystemen, darunter gemäßigten Regenwald, den Ozean und felsige Küstenabschnitte. Das Gebiet wurde zum ersten Biosphärenreservat von BC ernannt, weil sein vielfältiges Ökosystem einer Vielzahl an bedrohten und seltenen Arten Lebensraum bietet. Zu den robusten Wildtierpopulationen der Region gehören der amerikanische Schwarzbär, der Puma und der Grauwolf sowie Grauwale, Orcas, Buckelwale und andere Wal-, Delfin- und Tümmlerarten. Angesichts der Tatsache, dass die Entwicklung zunehmend zur Fragmentierung von Wald- und Bergökosystemen und zum Verlust der Artenvielfalt in den Küstenregenwäldern führt, bietet dieses Biosphärenreservat einen willkommenen Zufluchtsort, der die natürliche Ausbreitung und Wiederansiedlung von Arten fördert.

Die Biosphäre erleben: Im Clayoquot Sound lockt das Pacific Rim National Park Reserve die Besucher mit langen Sandstränden und gemäßigtem Regenwald. Besucher können Stürme beobachten oder surfen (je nach Jahreszeit), den berühmten West Coast Trail in Angriff nehmen, der 75 Kilometer durch Regenwald, Matsch und am Meer vorbei führt, oder paddelnd die Broken Group Islands entdecken.

Biosphärenreservat Átl’ka7tsem/Howe Sound

Eine Gruppe paddelt in Howe Sound mit traumhaftem Ausblick. – Foto: Destination BC/Patrice Halley

Átl’ka7tsem/Howe Sound (ausgesprochen At-KATsum) liegt nicht weit von Vancouver entfernt und umfasst ein 218.723 Hektar großes, gebirgiges Küsten-Ökosystem. Es ist das neueste Biosphärenreservat in BC, das 2021 in die Liste der UNESCO aufgenommen wurde. Átl’ka7tsem/Howe Sound beherbergt 721 einheimische Landtierarten wie Grizzlys, Vielfraße und Weißkopfseeadler sowie Tausende von Meeresarten, darunter lebende Glasschwammriffe, von denen man annahm, sie seien vor 40 Millionen Jahren ausgestorben. Seit 10.000 Jahren ist das Gebiet die Lebensgrundlage der Squamish und anderer Völker der Coast Salish und Interior Salish.

Die Biosphäre erleben: Vom Wasser aus mit BC Ferries nach Gambier Island, der größten Insel im Fjord, oder nach Bowen Island fahren, einer idyllischen Insel nur 20 Minuten vom Festland entfernt. Der malerische Sea-to-Sky Highway führt nach Whistler und ins Squamish Lil’Wat Cultural Centre, wo Reisende mehr über die Geschichte und Kultur der Squamish Nation und Lil’wat Nation erfahren. Die Sea to Sky Gondola bringt Besucher auf einen Berggipfel, der eine spektakuläre Aussicht auf die Umgebung bietet, und darüber hinaus auch Möglichkeiten zum Wandern und sogar zum Yoga.

Canadian Rocky Mountain Parks

Ein Wanderer in Richtung der Assiniboine Lodge Cabins. – Foto: Destination BC/Kari Medig

Die Canadian Rocky Mountain Parks beherbergen einige der schönsten Gebirgslandschaften der Welt und umfassen sieben Parks in den berühmten Rocky Mountains. In BC sind dies der Kootenay National Park, Yoho National Park, Mount Robson Provincial Park und Mount Assiniboine Provincial Park. Zur UNESCO-Welterbestätte wurden die Canadian Rocky Mountain Parks aufgrund ihrer beeindruckenden geologischen Prozesse wie Eisfelder, Überbleibsel von Talgletschern und Schluchten erklärt.

Auch dank der UNESCO-Ernennung werden mehr als 95 Prozent des rund 2.300.000 Hektar großen Gebiets in völlig natürlichem Zustand erhalten, um sicherzustellen, dass seine herausragenden Eigenschaften unverändert bleiben – abgeschirmt von jeglichen Aktivitäten in den angrenzenden Gebieten. Die Parks erleben: Campen, wandern oder Sterne beobachten in den Canadian Rocky Mountain Parks zählen zu den vielen Möglichkeiten, die Parks zu entdecken. Wissbegierige nehmen beispielsweise an einer geführten Naturschutzwanderung im Yoho National Park teil. Entspannung finden Reisende beim Baden im heißen Thermalpool der Radium Hot Springs im Kootenay National Park. In den Provinzparks Mount Robson und Mount Assiniboine zieht es Naturmenschen zum Angeln oder Kanu fahren, zu einer geführten Tour durch die Tierwelt und um zu Zelten.

Fossilien im Burgess Shale – Teil einer Welterbestätte

Begegnungen in Whistler in der Region Vancouver, Coast und Mountains. – Foto: Squamish Lil’wat Cultural Centre/Blake Jorgensen

Die Fossilienlagerstätte Burgess Shale ist eines der bedeutendsten Fossiliengebiete der Welt und der älteste Beweis für komplexes Leben auf der Erde. Der hervorragend erhaltene Schiefer dokumentiert ein vielfältiges, reichhaltiges marines Ökosystem, das kurz nach dem Auftreten tierischen Lebens vor etwa 540 Millionen Jahren entstand. Diese Fossilien liefern wichtige Hinweise auf die Geschichte und die frühe Entwicklung der meisten heute bekannten Tiergruppen und bieten ein vollständigeres Bild des Lebens im Meer als jede andere Fundstelle für diesen Zeitraum.

Burgess Shale wurde als Schlüsselelement des Welterbes der Canadian Rocky Mountain Parks anerkannt. Burgess Shale erleben: Parks Canada bietet geführte Wanderungen zu drei Fossilienfundstellen der Burgess Shale im Yoho National Park und im Kootenay National Park an. Wer keine Gelegenheit hat, vor Ort dabei zu sein, findet auf der Burgess Shale-Website digitale Animationen, detaillierte Informationen und Bilder, die von Parks Canada und dem Royal Ontario Museum kuratiert wurden. Weitere Informationen unter www.hellobc.de

Mortimer

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