Den Norden des Vereinigten Königreichs verbinden wohl nur die wenigsten mit Strandschönheiten, wohl auch, weil das Wetter in Schottland nicht sonderlich stabil ist und warme Sonnentage eher selten sind. Auch das Meer rund um den Norden der britischen Insel besticht nicht gerade durch mollig warme Temperaturen. Im Gegenteil. Badefreuden kommen bei den meisten nur selten auf. Und doch locken die wenig bekannten Strandschönheiten in Schottland zu einem – sofern Wettergott Petrus den Schotten gut gesonnen ist – entspannten Sonnenbad. Ansonsten ist natürlich ein Spaziergang am Strand immer eine Wohltat – und dies selbst wenn eine steife Brise weht. Natürlich sollten dabei wenigstens die Füße einmal ins Wasser getaucht werden.
Zu Schottlands Strandschönheiten in den Highlands zählt fraglos der Nairn Beach in Nairn an der Nordostküste. Hier warten fantastische Küstenwanderwege in beide Richtungen, mit dem atemberaubenden Naturschutzgebiet Culbin Sands bei Kingsteps in Osten und einem Aussichtspunkt im Westen. Mit etwas Glück erhascht man vom Ufer aus sogar einen Blick auf die dort heimischen Delfine.
Preisgekrönter Strand
Nicht minder empfehlenswert ist St Ninian’s Isle auf den Shetlands. Die Insel ist über einen 500 Meter langen Dünenstreifen mit der Hauptinsel verbunden ist. Dieses einzigartige Reiseziel wurde mit dem Keep Scotland Beautiful Seaside Award ausgezeichnet und 2022 nicht von ungefähr zu Schottlands schönstem Strand gekürt. Ohne Frage lohnt es sich, den Tombolo zu überqueren und die St Ninian’s Isle zu erkunden, auf der es eine historische Kapelle gibt. 1958 wurde hier ein legendärer keltischer Silberschatz entdeckt, der vermutlich von Mönchen vergraben wurde, um ihn vor den räuberischen Wikingern zu verstecken. Eine Kopie des Schatzes ist im Shetland Museum and Archives zu sehen. Das Original befindet sich in Edinburgh.
Als offener Geheimtipp gilt zudem Ganavan Sands in Oban. Dieser malerische Sandstrand ist gut erreichbar und bietet eine herrliche Aussicht auf die Inseln Mull, Lismore und Morven. Der Strand liegt direkt an einem wunderbaren Küstenwanderweg! Nicht verpasst werden sollte hier ein Besuch in den Ardchattan Priory Gardens, die mit atemberaubenden Ausblicken und einer zauberhaften Pflanzenwelt punkten.
Weitegehend unberührte Strände
Weitere schottische Strandschönheiten finden sich auf der Isle of Coll auf den Inneren Hebriden. Mit unberührten Stränden und kristallklarem Wasser bietet diese Insel eine einmalige Gelegenheit, die Unterwasserwelt zu erkunden, was sie zu einem großartigen Schnorchelziel macht. Abenteuerlustige gehen auf Tour mit Basking Shark Scotland und sehen die beeindruckenden Riesenhaie vor der schottischen Küste aus nächster Nähe.
Derweil fasziniert die Isle of Arran in Ayrshire mit einem reichen geologischen Erbe. Jeder Schritt an den Stränden von Arran enthüllt ein neues Stück geologischer Geschichte. Interessierte machen beim COAST Discovery Centre Halt, um mehr über die Biodiversität im Meer rund um die Insel und die Maßnahmen zum Schutz dieser Vielfalt zu erfahren. Aktive können an Küstenwanderungen und Schnorchel-Sessions teilnehmen.
Unbekannter Hauptstadtstrand
Nicht zu vergessen ist die Balephuil Bay in Tiree, das nicht von ungefähr als „Hawaii des Nordens“ tituliert wird. Mit weißen Stränden und türkisfarbenem Wasser, das vom Golfstrom erwärmt wird, ist Balephuil Bay wie gemacht zum Schwimmen und auch bei Surfern äußerst beliebt. Wer sich selbst in die Wellen stürzen möchte, bekommt bei Blackhouse Watersports die richtige Ausstattung.
Sogar die schottische Hauptstadt Edinburgh kann mit einem besonderen Strand aufwarten: Der Portobello Beach ist mit seiner lebendigen Promenade und zahlreichen Cafés und Restaurants bei Besuchern und Einheimischen gleichermaßen beliebt. Der schöne Sandstrand ist der ideale Ort für alle, die nach dem Sightseeing entlang der Royal Mile ein erfrischendes Bad im kühlen Wasser erleben möchten. Weitere Informationen unter www.visitscotland.com.
Der aktuelle Buchtipp
Obwohl der Titel von Time for tea, sex and fun auf Englisch ist, wirft das amüsante wie lehrreiche Buch auf Deutsch mit viel Esprit einen liebenswerten Blick auf unsere englischen, schottischen und walisischen Freunde.
Demnach ist klar, dass es alle Arten von Briten gibt – große und kleine, hübsche und hässliche, dicke und dünne, freundliche und aggressive. Einige haben blonde Haare, einige braune, einige schwarze oder graue. Einige gar keine. Besonders in sonnigen Gefilden ist der ansonsten eher nordisch-blasse Brite daran zu erkennen, dass er nach einem Sonnenband wie ein abgebrühter Hummer aussieht, sich aber nichtsdestotrotz lustig weiter Tag für Tag in die pralle Sonne legt.
Doch der Brite ist nicht nur gegen Hitze resistent, auch jegliches Kälteempfinden scheint ihm fremd. Wer diese stereotypen Ansichten teilt oder Bestätigung für diese sucht, wird in Time for tea, sex and fun von Mortimer Reisemagazin Redakteur Karsten-Thilo Raab ebenso fündig werden, wie derjenige, der seine alten, verkrusteten Ansichten über die Briten endlich ins rechte Licht rücken möchte. Auf jeden Fall dürfte in dem Buch viel Interessantes, Kurioses, Unterhaltsames und Wissenswertes über die Briten und ihre Lebensgewohnheiten zu entdecken sein.
Erhältlich ist Time for tea, sex and fun (ISBN 978-3711527257) von Karsten-Thilo Raab für 18 Euro im Buchhandel oder online bei allen gängigen Versandbuchhändlern wie Thalia, JPC oder Amazon.
Karsten-Thilo Raab
berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführern sowie Bildbänden gemacht.