Wintersportrettung dank Kamel-Haltung?

Wintersportrettung
Angesichts grüner Zungen auf der Piste sehnen sich Skifahrer nach einer Idee für die Wintersportrettung. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Kuh vadis Alpen? Die Klimaerwärmung sorgt dafür, dass die Schneedecke in Europas größter Gebirgslandschaft immer dünner wird. Mit der Folge, dass das winterliche Skivergnügen in mehr und mehr Regionen gefährdet scheint. Was wiederum dazu führt, dass die Touristen wegbleiben und viele dazu übergehen, die Carver gegen Wasserski zu tauschen. Ein Entwicklung, die auf keine Kuhhaut geht. Dabei sind die grasenden Wiederkäuer doch mit Schuld an dem Dilemma.

Die muhenden Paarhufer sind nämlich wahre Klimakiller. Zwar genießen sie die Höhenluft, während sie die Almen abgrasen, doch gleichzeitig mit dem Geläut ihrer am Hals befestigten Glocken stoßen sie als Nebenprodukt ihrer Verdauung chronisch Methangas aus. Und eben dieses trägt ja bekanntlich nicht unerheblich zum Treibhauseffekt bei. Klimaforscher, die ja latent unter dem Verdacht stehen, aus jedem Pups einen Elefanten zu machen, haben nun herausgefunden, dass Kamelen deutlich weniger Methan entweicht als den gemeinen Kühen.

Genügsamkeit für die Wintersportrettung

Wintersportrettung
Kaum ein Skigebiet kommt heute noch ohne den Einsatz von Schneekanonen aus. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Dies liegt daran, dass die Höckertiere mit deutlich weniger Futter auskommen als so ein Braunvieh auf der Alm. Zudem wissen die Kamele das, was sie futtern, besser zu verarbeiten, so dass sie weniger Schadstoffe freisetzen. Eine wissenschaftliche Erkenntnis, die nun mit Kuhglockengebimmel das Ende der Milchwirtschaft in den Alpen und damit die Rettung des Wintersports einläuten könnte. Denn der Wechsel von der Rinder- zur Kamelhaltung dürfte nur eine Frage der Zeit sein.

Dabei muss niemand Angst haben, auf Käsegenuss verzichten zu müssen oder gar zu verhungern. Die Trampeltiere geben schließlich auch Milch und in Australien steht Kamel in fast allen Restaurants neben Krokodil und Känguru auf der Speisekarte. Sorgen, dass die Wüstenschiffe sich in der Steinwüste der Alpen nicht wohl fühlen könnten, scheinen unbegründet. Schließlich hat Hannibal hier sogar schon auf dem Weg nach Rom erfolgreich eine Elefanten-Safari abgehalten.

Neue Optionen dank der Höckertiere

Braune Hänge sorgen für Frust bei Wintersportlern. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Zudem verspricht die Kamelhaltung für die Alpen-Bauern ein lukratives Zusatzgeschäft zu werden. Schließlich ließen sich aus dem Kamelhaar wärmende Pullover fertigen, was mit der Kuhhaut nicht möglich wäre. Ab wann es beim Einkehrschwung in die Almhütten nur noch Kaffee mit Kamelmilch gibt, ist noch offen. Ebenso die Frage, ob auf den Pisten dann künftig statt des Skianzugs und Helms ein Kaftan und Kopftuch zum Chic gehören.

Unterhaltsame Buchtipps

Autor Karsten-Thilo Raab hat zahleiche augenzwinkernde Bücher (nicht nur) über die Welt des Reisens verfasst. Dazu gehören die amüsante wie lehrrreiche Hommage Oh, diese Isländer! (ISBN 978-3-86686-808-3) aus dem Conrad-Stein-Verlag, die Glossen-Sammlung Euling & Kamosch (ISBN 978-3-347-36375-5)  aus dem Verlag Tredition, Der Haarneid der Fleischmützen (ISBN 978-3-939408-60-4) sowie  Quietschschwarz (ISBN 978-3-939408-30-7) aus dem Westflügel Verlag,