Süßer die Glocken in Navarra nie klingen

Navarra
Überaus stimmungsvoll ist die Weihnachtszeit in Navarra. – Foto: Turismo de Navarra/Elena Irigoyen

Weihnachten,  süße Weihnachten – die Feiertage in Navarra schmecken nach gerösteten Kastanien, klingen nach knisternden Kaminfeuern und sind ein Sinnbild glitzernder Lichter in allen Dörfern und Städten. Einer der Höhepunkte des Weihnachtsfestes in Navarra ist die Ankunft von Olentzero und seiner Begleiterin Mari Domingi. Dieses Paar ist an vielen Orten Navarras Symbol für die Weihnachtstradition. Die beiden kommen aus den Bergen und haben Geschenke für Jung und Alt im Gepäck. Am 24. Dezember findet zu Ehren von Olentzero und Mari Doningi ein prachtvoller Umzug statt, begleitet vom magischen Klang der „Joaldunak“, die Olentzero und Mari Domingi begleiten und ihre „eskilak“ läuten, riesige Kuhglocken, die sie auf dem Rücken tragen und die im Rhythmus ihrer Schritte erklingen.

So schmeckt der Winter in Navarra

Selbstverständlich sind die Straßen stimmungsvoll illuminiert. – Foto: Turismo de Navarra/Francis Vaquero

Jetzt ist die Zeit, um das köstliche Wintergemüse zu probieren, allen voran die Kardone, typische Artischocken und eine Weihnachtstradition in vielen Haushalten Navarras. Auch einige Fleischgerichte sind typisch für diese Jahreszeit sind, darunter Lamm oder Spanferkel. Und zum Nachtisch darf der Käse aus Roncal und Idiazabal nicht fehlen, ebenso wie Turrón, traditioneller Nougat, Polvoron, ein typisches Schmalzgebäck, oder handgefertigtes Marzipan.

Dörfer wie aus dem Bilderbuch

Geröstete Kastanien sind in der Weihnachtszeit besonders beliebt. – Foto: Turismo de Navarra/Francis Vaquero

Mit seiner bewegten Geschichte und den vielfältigen Landschaften ist Navarra Abwechslung pur. Diese spiegelt sich auch in der großen Vielfalt der Dörfer wider, die von malerischen Bergdörfern über Pilgerdörfer am Rande des Jakobwegs bis hin zu mittelalterlichen Städten mit trutzigen Festungskirchen reicht. Gerade zur Weihnachtszeit haben all diese Dörfer ihren ganz eigenen Charme. Und auch wenn Navarras Hauptstadt Pamplona zu Weihnachten mit einem reichen Kulturprogramm punktet, liegt auf den Dörfern eine ganz besondere Weihnachtsatmosphäre in der Luft.

Navarra
Die Olentzero sorgen für magische Augenblicke. – Foto: Turismo de Navarra/Javier Campos

Rund um Zugarramurdi ranken sich zahlreiche Legenden und Sagen rund um die magische Welt der Hexen. Und wann passt Magie besser als zur Weihnachtszeit? Die beeindruckende Höhle von Zugarramurdi und das Hexenmuseum sind hier besonders beliebte Ausflugsziele. Die friedliche Landschaft am Fuße der Pyrenäen sorgt für weihnachtliche Ruhe.

Steinhäuser und Txantxigorri-Kuchen

Mit ihren besonderen Kopfbedeckungen sind die Olentzero ein echter Hingucker. – Foto: Turismo de Navarra/Alkaxuri

Auf dem Weg nach Süden, im Baztan-Tal, liegt das rätselhafte Dorf Elizondo. Ein Spaziergang durch das gastfreundliche Dorf mit seinen riesigen Steinhäuser entlang des Bidasoa-Flusses ist ein Erlebnis für sich. Lohnenswert nicht nur auf der Suche nach Weihnachtsgeschenken ist auch ein Abstecher in die Bäckerei Panificadora Baztanesa, wo Käse, Schokolade und die legendären Txantxigorri-Kuchen verkauft werden.

Selbst zur Weihnachtszeit spielt sich vieles noch draußen ab. – Foto: Turismo de Navarra/Francis Vaquero

Ochagavía in den Pyrenäen gilt als Tor zum Wald von Irati und wird immer wieder als eines der schönsten Dörfer der Region gewählt. Die engen Gassen mit ihrem Kopfsteinpflaster muten an wie in einem Märchen, ein Besuch in der feierlich geschmückten Kirche lässt Weihnachtsstimmung aufkommen.

Karneval zu Silvester und die magischen Könige

Die Umzügen und Prozessionen versprechen besondere Momente. – Foto: Turismo de Navarra/Francis Vaquero

Auch das Jahresende wird in Navarra gebührend und auf besondere Weise gefeiert. Wie anderswo zu Karneval wird sich hier seit den 198 er Jahren an Silvester verkleidet. So findet man sich auf jeder Silvesterparty in der Region zwischen Astronauten, Clowns und Außerirdischen wieder. Meist wird aus den Partys ein einziges großes Straßenfest, bei dem alle und jeder dabei sind.

Wie in ganz Spanien enden auch in Navarra die Weihnachstage mit der Ankunft der Heiligen drei Könige, die am 5. Januar den Kindern endlich ihre Geschenke bringen. Vor den staunenden Augen vor allem der kleinen Bewohner ziehen Kaspar, Melchior und Balthasar durch die Dörfer und Städte der Region. In Pamplona kommen die Heiligen drei Könige um 16 Uhr auf demselben Weg wie die Pilger in die Stadt, über die romanische Brücke La Magdalena.

Beeindruckende Prozession

Weihnachtlich geschmückt gibt sich der beliebte Mercadillo navideño am Plaza del Castillo. – Foto: Turismo de Navarra/Francis Vaquero

Die Prozession setzt sich dann entlang der Stadtmauern fort, bis sie das Portal de Francia erreicht. Es ist der einzige Tag im Jahr, an dem das Tor der Stadtmauer geschlossen wird, um genau in dem Moment geöffnet zu werden, in dem die Heiligen drei Könige eintreffen. Die Heiligen drei Könige bitten die königliche Wache, die Stadttore zu öffnen, damit sie das Christkind anbeten können. Am Ende wird das Tor der Zugbrücke geöffnet und die Prozession erreicht die Plaza Consistorial, wo bereits Hunderte Familien warten. Weitere Informationen unter www.visitnavarra.de.