Wer es im alpinen Wintersport-Urlaub etwas ruhiger und familiärer mag, ist hier genau richtig: das Almdorf Königsleiten. Nur einen Schneeball-Wurf vom Gerlos-Pass entfernt, liegt der kleine Ort am äußersten Zipfel der ebenso beliebten wie bekannten Zillertal-Arena mit ihren insgesamt 150 Pistenkilometern, die mit mehr als 50 Liftanlagen gut bestückt sind.
Ja, ruhig und im besten Sinne familiär geht es in Königsleiten zu, verschnarcht oder verschlafen allerdings keineswegs. Drei- und Vier-Sterne-Hotels haben sich in den vergangenen Jahrzehnten hier auf 1.600 Metern Höhe angesiedelt, dazu zahlreiche Appartement-Häuser und jede Menge zünftige und inzwischen auch hochexklusive Skihütten und Chalets.
Das kleine Wintersport-Juwel
Kaum mehr als 100 Bewohner zählt das Almdorf, und die über 5.000 Übernachtungsbetten im Ort werden in großer Zahl von den hauptsächlich deutschen und niederländischen Stammgästen Jahr für Jahr belegt. Dabei blickt Königsleiten auf eine nur 55-jährige Dorf-Geschichte zurück, denn davor waren hier lediglich ein paar einzelne Gehöfte, anfangs sogar noch ohne befestigte Straßen.
Aus dem bemerkenswerten Pioniergeist der ansässigen Bauern und der finanziell-potenten Hilfe vor allem eines Münchner Bauunternehmers erwuchs binnen weniger Jahrzehnte mehr und mehr ein kleines Wintersport-Juwel, dessen charmant-romantischer Dorfcharakter sogar in einer eigenen Kapelle mitten in der Ansiedlung gipfelte.
Anfänglich mit einem eigenen, von der übrigen „Außenwelt“ abgetrennten Ski-Gebiet auf bis über 2.000 Meter Höhe, fand nach und nach eine imposante Pisten-Erweiterung statt: 1989 kam erst einmal die Anbindung an den größeren Nachbarort Gerlos mit einer sogenannten Ski-Schaukel und anschließend weiter bis ins Zillertal hinunter nach Zell am Ziller.
In den frühen 2000er wurde schließlich eine weitere Lift-Schaukel von Königsleiten direkt hinüber zur Gerlos-Platte realisiert, womit der Gesamtzusammenschluss der Zillertal-Arena abgeschlossen war.
Traumhafte Blicke garantiert
Königsleiten profitierte sportlich wie wirtschaftlich von der attraktiven Arena-Situation, hat jedoch bis heute sein ganz besonderes Alleinstellungsmerkmal als originelles Almdorf am Rande des quirligen Ski-Zirkus bewahren können.
Wie erfolgreich das Almdorf auf seinem steilen Erfolgsweg war und ist, belegt nicht zuletzt auch die jüngste Auszeichnung, die der größte Immobilien-Anbieter und Vermittler vor Ort von Ferienhäusern, Chalets und Wohnungen gerade erst entgegen nehmen durfte: Als „bestes Alpines Reisebüro 2023“ wurde die Königsleitener Agentur „Direktholidays“ von der österreichischen Fachwelt ausgezeichnet. Zudem erhielt Direktholidays-Chef Peter Hofer auch noch die besondere Ehrung „Touristiker des Jahres 2023“. Derlei Anerkennung sorgt natürlich für weitere Motivationsschübe rund um das Almdorf am Gerlos-Pass.
Punktgenau zum neuerlichen Wintersaison-Start ist ein letzter, älterer Sessellift durch eine hochmoderne Anlage, natürlich mit komfortabler Sitzheizung ersetzt worden. Derweil haben mehrere Hotels im Dorf ihre Wellness-Angebote u. a, mit Swimmingpools, Saunen und anderen Annehmlichkeiten erweitert. Ohnehin punkten alle in Königsleiten durch die kurzen Wege zu den Liftanlagen, so dass die Autos der Gäste während ihres Urlaubs fast ausnahmslos in den Tiefgaragen trocken stehen können.
Das „My Alpenwelt Resort“, ein ansprechendes Vier-Sterne-plus-Haus und das erste seiner Art am Platze, liegt gerade einmal 50 Meter vom zentralen Gondel-Einstieg entfernt, der die Skifahrer binnen weniger Minuten weit hinauf ins Alpenpanorama und eben direkt in die weitläufige Zillertal-Arena befördert.
Kulinarische Köstlichkeiten genießen
Blaue, vor allem rote und ein paar schwarze Pisten prägen die sportlichen Bedingungen für die Winterurlauber vom Anfänger bis zum Fortgeschrittenen den Hängen. Verschiedene Hütten zum Einkehrschwung, eingerichtet zwischen urig und modern, bieten genügend Möglichkeiten zu erholsamen Zwischenstopps. Das andernorts mitunter recht nervige Warten an den Liftstationen ist in Königsleiten praktisch unbekannt: Ankommen, einsteigen, hochziehen lassen und los geht es direkt ins Ski-Paradies!
Königsleiten ist keine mondäne Adresse wie etwa St. Moritz oder Ischgl, und das will es auch gar nicht sein. Hier kommen Wintersport-Freunde auf ihre Kosten, die es eine Spur weniger aufgeregt und überkandidelt mögen. Die hervorragend präparierten Pisten stehen im Vordergrund des Gäste-Interesses, gepaart mit einer dörflichen Infrastruktur, die kaum einen Wunsch offen lässt und dabei auf notwendige und sinnvolle Innovationen nicht verzichtet. So gesehen, präsentiert sich der kleine Ort am Gerlos-Pass auch noch nach mehr als 50 Jahren im Grunde genommen weiterhin als ein höchst sympathischer und überzeugender Geheimtipp.
Weitere Informationen unter www.myalpenweltresort.at und www.zillertalarena.com
Andreas Thiemann
lebt im Sauerland und liebt das Reisen. Bis zu seinem Ruhestand hat er das Kultur-Ressort der Westfalenpost-Zentralredaktion geleitet. Ein Studium in Geschichte, Germanistik und Philosophie an der Universität Münster bildete dafür die fachlichen Grundlagen.