Rückblick: Die Welt des Reisens in 2021

Rückblick
Trauriger Rückblick: Ein 22-jähriger, der  an den Ruinen von Jerash at Menschen mit einem Messer verletzt hatte, wird im Januar in Jordanien zum Tode verurteilt. – Foto Karsten-Thilo Raab

„Die Zeit fährt Auto“ soll Schriftsteller Erich Kästner einmal gesagt haben. Und der Blick in den Rückspiegel zeigt, wie schnell das Jahr 2021 im Rückblick ungeachtet aller coronabedingten Schwierigkeiten und Einschränkungen auch aus touristischer Sicht vergangen ist. Die wichtigsten Meilensteine aus der Welt des Reisens sind nachstehend noch einmal im ersten Teil unseres Jahresrückblicks zusammengefasst:

Januar 2021

Bei einem Absturz einen Boeing 737 der Low-Cost-Airline Sriwijaya Air am 9. Januar kommen vor Indonesien 62 Menschen ums Leben. Die Maschine stürzte auf dem Weg nach Borneo kurz nach dem Start in Jakarta aus ungeklärten Gründen ins Meer.

In Sherbrooke in der kanadischen Provinz Quebec versucht eine Frau die Ausgangssperre zwischen 20 und 5 Uhr zu umgehen, indem sie mit ihrem Mann an der Leine „Gassi geht“. Im „hundegenommen“ eine gute Idee. Allein die Polizei wollte dies nicht akzeptieren und verhängte ein Bußgeld von 1.500 kanadischen Dollar, was rund 970 Euro entspricht.

Am 14. Januar verurteilt ein Gericht in Jordanien einen 22-jährigen, der im Jahre 2019 an den römischen Ruinen von Jerash vier Touristen, deren Tourguide und drei Jordanier mit einem Messer verletzt hatte, zum Tode. Zwei Mittäter erhalten eine Gefängnisstrafe.

Rückblick
In Thailand tötet am 14. Januar ein Elefant im Nationalpark Khao Yai einen Camper. Der wilde Dickhäuter packt einen im Zelt schlafenden 80-jährigen mit seinem Rüssel und schleudert ihn gegen einen Baum. Möglicherweise wurde das Tier durch in einem Auto gelagertes Obst angelockt.

Ein Erdbeben der Stärke 6,2 fordert am 15. Januar im indonesischen Insel Sulawesi rund 80 Todesopfer und zerstört mehrere Hundert Häuser.

Ein Maskenverweigerer löst am 16. Januar am Flughafen Frankfurt eine Sperrung des Terminals 1 aus. Der Mann aus Slowenien hatte auf die Aufforderung der Polizei, eine Maske zu tragen, mit „Ich bringe Euch alle um, Allahu Akbar“ reagiert, sein Gepäck stehen lassen und war geflüchtet. Weil nicht klar war, was sich in dem Koffer befand, wurden das gesamte Terminal und der Regionalbahnhof gesperrt. Nach der Untersuchung gab es Entwarnung.

Als erstes veganes Restaurant der Welt wird das „ONA“ im französischen Arès mit dem Michelin-Stern ausgezeichnet. Gewürdigt wird damit die Kochkunst von Köchin Claire Vallée.

Die Berliner Polizei nimmt am 25. Januar einen 32-jährigen Mann fest, der monatelang über Funk Anweisungen an Piloten von Flugzeugen und Hubschraubern gegeben und so den Luftverkehr gefährdet haben soll. Die Fluganweisungen hätten im vergangenen halben Jahr „immer professioneller“ gewirkt, teilte die Polizei mit. Sie hätten so „gefährliche Flugmanöver“ auslösen können.

Das Europaparlament entscheidet, dass Bahnunternehmen keine Entschädigung mehr für Verspätungen oder Zugausfälle, die sie nicht hätten vermeiden können, zahlen müssen. Als höhere Gewalt gelten dabei extreme Wetterbedingungen, größere Naturkatastrophen oder größere Gesundheitskrisen, einschließlich Pandemien. Streiks von Bahnangestellten fallen nicht darunter. Die Erstattung von 25 Prozent des Ticketpreises ab einer Stunde Verspätung und 50 Prozent ab zwei Stunden bleibt davon unverändert bestehen.

Februar 2021

Ein 16-jähriger Kenianer hat sich am 5. Februar in einer Turkish Airlines Maschine auf dem Flug von London zum Flughafen Maastricht/Aachen im Fahrwerksschacht versteckt. Nachdem der blinde Passagier entdeckt wurde, musste der junge Afrikaner mit schweren Unterkühlungen in ein Krankenhaus eingeliefert werden.

Gemäß aktueller Corona-Regelungen darf man Belgien außerhalb des eigenen Haushalts nur einer Person ohne Maske näherkommen. Bei dieser Person handelt es sich um den sogenannten Knuffelkontakt. Den Umstand machte sich der Hotelverband in Brüssel für eine Aktion zunutze: Vom 12. bis 21. Februar und pünktlich zum Valentinstag gab es eine Übernachtung mit dem Knuffelkontakt für ein Drittel des normalen Preises. 40 Hotels in und um Brüssel machten mit.

Archäologen entdecken bei Ausgrabungsarbeiten im ägyptischen Abydos eine über 5.000 Jahre alte Brauerei. Gut 40 in zwei Reigen angeordnete Tontöpfe lässt den Rückschluss zu, dass hier massenweise Bier produziert wurde.

Der heftige Wintereinbruch im US-Bundesstaat Texas führt dazu, dass auf der Insel South Padre Island mehr als 4.000 Meeresschildkröten aus dem strak heruntergekühlten Wasser im Golf von Mexiko gerettet und zum Aufwärmen vorübergehend in einem Tagungszentrum untergebracht wurden. Sobald die Wassertemperatur im Meer wieder über zwölf Grad Celsius steigt, sollen die Tiere dorthin zurückgebracht werden.

Weil sie laut Zeugenaussagen den Gipfel des Mount Everest bei einer geplanten Besteigung im Jahr 2016 nicht erreichten und keine Beweise für das Gegenteil vorlegen konnten, dürfen zwei indische Bergsteiger sechs Jahre lang nicht nach Nepal einreisen. Dies wäre den vermeintlichen Gipfelstürmern erspart geblieben, wären sie nicht für den renommierten „Tenzing Norgay Adventure Award“ vorgeschlagen worden. Denn im Vorfeld der Preiseverleihung stellte sich heraus, dass die Gipfelbesteigung ein Fake war.

Die Deutsche Bahn AG eröffnet am Bahnhof im baden-württembergischen Renningen versuchsweise einen Mini-Supermarkt, in dem statt Personal Roboter zum Einsatz kommen. Bestellt wird am Automaten oder per App. Die Ware gibt es am Schalter und bezahlt wird mit Karte oder App. Zu Beginn sind 300 Produkte im Angebot, später sollen es 800 werden.

Südafrikas Regierung hat vor dem Hintergrund, sich von alten Kolonialnamen trennen zu wollen, der Umbenennung einer Reihe von Städte- und Flughafennamen zugestimmt. So wird Port Elizabeth nun zu Gqeberha, das Örtchen Berlin zu Ntabozuko.

März 2021

Die kleine griechische Ägäis-Insel Kastellorizo ist der erste Ort in Europa, wo alle Einwohner gegen Corona geimpft sind – allerdings leben auf dem Eiland auch lediglich 250 Menschen. Kastellorizo profitierte davon, dass in Griechenland alle Inseln mit weniger als 1.000 Einwohnern zuerst geimpft werden, um abgelegene Gebiete zu schützen.

Nach den „Flügen nach Nirgendwo“, die nach einer Runde am Abflugort wieder landen, will die australische Fluggesellschaft Qantas im corona-bedingten Überlebenskampf ein weitere Angebot nutzen, um das Absacken in rote Zahlen zu verhindern: Bei den sogenannten „Mystery Flights“ buchen Kunden Tagespakete mit unbekanntem Ziel. Bei dem buchungstechnischen Überraschungs-Ei können warten dann beispielsweise ein Gourmet-Menü oder Schnorchelausflüge auf tropischen Inseln.

Am 6. März beobachtet eine Frau am Frankfurter Flughafen einige vermeintliche Attentäter mit Maschinenpistolen. Die herbeigerufenen Sicherheitsbehörden stellten schnell fest, dass es sich lediglich um Planespotter handelt, deren „Waffen“ tatsächlich nur Objektive mit großer Brennweite sind.

Wenn aus einem geschlossenen Hotel Dinge auf die Straße fliegen, kann etwas nicht stimmen. So passiert am 2. März in Nürnberg, wo ein illegaler Gast unbemerkt eingezogen ist. Aufgeflogen ist der 40-jährige, weil er ein Glas aus dem Fenster geworfen hat. Auf dem Zimmer des dann festgenommenen Mannes hat die Polizei zudem mutmaßlich geklaute Handys und Parfümtester gefunden.

In Victoria, der Hauptstadt der kanadischen Provinz British Columbia, wurde in den vergangenen beiden Jahren das Terminalgebäude erweitert und ein Rollweg um gut 370 Meter verlängert. Damit sollte, auch um Kerosin zu sparen, verhindert werden, dass Flugzeuge nicht mehr zuerst auf die Startbahn rollen und dann einen Fahrtrichtungswechsel um 180 Grad machen müssen. Doch der Rollweg darf nun nicht benutzt werden, da die Lotsen im Kontrollturm den Bereich nicht übersehen können. Schilda lässt grüßen.

Salvador Hicar, Politiker aus Paraguay, hat sich mit einer Dame ein Schäferstündchen in einem Vier-Sterne-Hotel des Landes gegönnt. Beim Bezahlen hakte es und der Bürgermeisterkandidat schlug vor, die Frau als Pfand im Hotel zurückzulassen, während er Bares holen würde. Hilcar machte sich jedoch aus dem Staub; abends schlich sich dann auch die Frau aus einem Seiteneingang heraus. Als der Fall bekannt wird, melden sich viele weitere Geschädigte. Jetzt gibt es sogar eine eigene WhatsApp-Gruppe der Geschädigten.

Dass die Menschen in Tansania die Gelegenheit hatten, sich in einem Stadion vom aufgebahrten Präsidenten John Magufuli, der am 17. März verstorben war, zu verabschieden, reichte vielen offenbar nicht. Hunderte stürmten am 21. März das Vorfeld des Flughafens von Daressalam, von dem aus die Leiche in Tansanias Hauptstadt Dodoma geflogen werden sollte.