Die Welt des Reisens im Jahr 2021 (Teil 3)

Reisens
Paris führt im August flächendeckend Tempo 30 auf seinen Straßen ein. Ausnahmen sind Stadtautobahnen und wichtige Verkehrsachsen.

Die Welt des Reisens war ungeachtet coronabedingter Einschränkungen auch 2021 einmal mehr von zahlreichen Turbulenzen, unvorhersehbaren Ereignissen und neuen Entwicklungen geprägt. Die wichtigsten Meilensteine aus der Welt des Reisens aus dem dritten Quartal 2021 sind nachstehend noch einmal zusammengefasst:

Juli 2021

Die Nationalparkverwaltung Berchtesgaden riegelt den auf Instagram gehypten „Natural Infinity Pool“ Gumpe oberhalb des Königssees ab. Die Natur habe zu sehr unter dem Run auf den Königsbach-Wasserfall im Berchtesgadener Land gelitten, heißt es zur Begründung.

China nimmt den 5,6 Milliarden Dollar teure Verbindung des Hochgebirgs-Schnellzug Fuxing durch Tibet in Betrieb. Der Bau hatte 2015 begonnen. Die Trasse von Lhasa nach Nyingchi verläuft in Tibet fast komplett auf 3.000 Metern Höhe. Die Bahnlinie führt durch 47 Tunnel und 121 Brücken, darunter die 500 Meter lange Zangmu-Bogenbrücke, weltweit die größte ihrer Art.

Eine dreiköpfige Bergsteigergruppe wurde am Monte-Rosa-Massiv in der Schweiz auf über 4.000 Metern Höhe von einem Schneesturm überrascht. Die in Not Geratenen alarmieren die Rettungskräfte, doch diese konnten zwei italienische Bergsteigerinnen nicht mehr retten. Ihr 27-jähriger Begleiter wurde mit Erfrierungen in ein Krankenhaus geflogen.

Reisens
Die schwitzige Seite des Reisens: Im kalifornischen Death Valley werden am 11. Juli sensationelle 53,3 Grad Celsius gemessen.

Verkäufe an Bord sind bekanntlich ein lohnendes Zubrot für Fluggesellschaften. Wie unzufrieden von Lauda mit ihren Absätzen ist, unterstreicht ein Schreiben der Geschäftsleitung an das fliegende Personal: „Angesichts Ihrer Unfähigkeit und mangelnden Eigenmotivation, Ergebnisse zu liefern“, müssten neue Regeln für den Bordverkauf her, heißt. Werde während eines Fluges länger als 15 Minuten nichts verkauft, werde das künftig untersucht. Ausreden wie „Die Passagiere haben geschlafen“ oder „Die Passagiere waren nicht kaufwillig“ würden künftig nicht mehr akzeptiert.

Ein Würzburger Gericht hat einen 34-Jährigen zu einer Haftstrafe von drei Jahren und vier Monaten verurteilt. Dieser lebte wochenlang als vermeintlicher Monteur in acht verschiedenen Hotels in Unterfranken und hat dort offene Rechnungen jeweils zwischen 1.400 und 2.500 Euro hinterlassen. Seinen Gastgebern hat er regelmäßig gefälschte Kostenübernahme-Bestätigungen eines nicht vorhandenen Arbeitgebers vorgelegt.

In Blokhus im dänischen Nordjütland hat der niederländische Sandbildhauer Wilfred Stijger am 6. Juli die mit 21,16 Metern höchste Sandburg der Welt aus 4.860 Tonnen Sand vollendet. Damit wurde der bisherige Rekord von 17,66 Metern, der 2019 in Binz auf Rügen aufgestellt worden war, deutlich überboten.

Die andere Art des Reisens: Der Virgin-Galactic-Gründer Richard Branson kehrte am 11. Juli von einem Kurztrip ins All zurückgekehrt, der ihn in eine Höhe von 80 Kilometern und kurzzeitige Schwerelosigkeit beförderte. Damit war der 70-Jährige der erste Zivilist, der es mit einem Privatunternehmen in den Weltraum schaffte.

Reisens
Ein Corona-Infizierter ist am letzten Juli-Wochenende in Indonesien vollverschleiert und in der Kleidung seiner Frau in einen Flieger von Jakarta zur Insel Ternate gestiegen. Auch den negativen PCR-Test seiner Gemahlin hatte er dabei. Der Schwindel flog auf, als ein Flugbegleiter beobachtete, dass der Mann kurz vor dem Aussteigen im Flugzeug die Kleidung wechselte. Der Verkleidungskünstler wurde in Gewahrsam genommen und wenig später positiv auf das Coronavirus getestet.

Der 384 Meter hohe Zirkelstein bei Schöna in der Sächsischen Schweiz, der zu den markantesten Felsformationen gehört, steht zum Verkauf. 199.500 Euro soll das acht Hektar große Grundstück kosten – Wald und der 384,5 Meter hohe Fels inklusive. „Trotz geringer Größe und geringem Umfang stellt er aufgrund seiner charakteristischen Form eines der markantesten Felsgebilde des Elbsandsteingebirges dar“, heißt es in der Anzeige.

Das französische Parlament hat ein Klimaschutzpaket beschlossen, das unter anderem ein Verbot von Inlandsflügen vorsieht, wenn eine alternative Zugverbindung mit einer Fahrdauer von maximal zweieinhalb Stunden angeboten wird. Anschlussflüge und internationale Verbindungen sind von der Regelung ausgenommen.

August 2021

Das Bayerische Zentrum für Tourismus hat Einwohner des Freistaats zu ihrem Ausflugsverhalten befragt und wollte wissen, welches die stärksten Störfaktoren seien. Das kuriose Ergebnis: Es sind die anderen Ausflügler. Insgesamt fühlten sich 38 Prozent der Befragten durch „zu viele Menschen“ gestört. Dahinter folgen Staus (27 Prozent), Mangel an Parkplätzen (26 Prozent) und überteuerte Preise (24 Prozent).

Laut DAK Urlaubsreport konnten sich 19 Prozent der Bundesbürger in den Ferien nicht gut erholen; 2020 war der Anteil ähnlich hoch, 2019 lag er bei 13 Prozent. Dabei konnten 60 Prozent der schlecht erholten Befragten keinen Abstand zum Alltag gewinnen, aber auch gescheiterte Reisepläne und schlechtes Wetter sorgten für Stress.

Das Flugpersonal von Easyjet trägt nun Kleidung aus Plastikflaschen. 500.000 Flaschen will die Airline jedes Jahr nutzen, um daraus neue Uniformen für das Kabinen- und Cockpitpersonal fertigen zu lassen. 95 Prozent der Polyesterfasern würden aus wiederverwerteten Flaschen produziert, heißt es. Der Stoff aus PET habe einen um 75 Prozent geringeren CO2-Fußabdruck als herkömmliches Polyester.

Offiziell galt bis dato die Insel Oodaaq im Norden von Grönland als das dem Nordpol am nächsten gelegene Stück Land. Nun entdeckten Forscher der Universität Kopenhagen nach eigenen Angaben ein winziges Eiland, das noch 800 Meter weiter nördlich liegt. Es könnte jedoch nicht von Dauer sein. Die Ansammlung von Kies und Schlamm entstand wohl durch den Unbill des Wetters und könnte schon beim nächsten heftigen Sturm wieder Geschichte sein.

Im Hotelrestaurant mit dem passenden Namen Grenzstube auf der Autobahnraststätte Seligweiler verläuft die Grenze zwischen Bayern und Baden-Württemberg quer durch die Gaststube, ja sie „zerteilt“ gar einen Tisch. Das hat zur Folge, dass, je nach Sitzplatz, bayerische oder baden-württembergische Coronaregeln gelten, was sich beispielsweise beim Maskentragen auswirkt. Alle Mitarbeiter sind auf dem Papier Bayern, denn da gibt es einen freien Tag mehr und Feiertagszuschlag.

September 2021

Auf der zu Sardinien gehörenden Insel Budelli geht die Nationalparkverwaltung mit Videokameras gegen Sandräuber vor. Denn an den dortigen Stränden ist der rosafarbene Sand trotz des Mitnahmeverbots ein begehrtes Souvenir. Die Installation der Kameras ließ sich die Behörde 200.000 Euro kosten.

Gemäß einer aktuellen Erhebung absolvierte die scheidende Bundeskanzlerin Angela Merkel insgesamt 487 dienstliche Auslandsreisen. Ihr Vorgänger Gerhard Schröder kommt auf gerade einmal 94 Auslandsbesuche und bei Helmut Kohl war es lediglich 76. Allein beim Papst war Merkel sechsmal zu Gast.

In Neuseeland haben Maori eine Petition ins Parlament eingebracht, die vorsieht das Land in Aotearoa umzubenennen. Das von den Ureinwohnern benutzte Wort bedeutet übersetzt so viel wie „Land der langen, weißen Wolke“.

Zwei Männer haben sich am 11. September im Bad ihres Zimmers im Ibis Hotel Essen so stark mit Deo eingesprüht, dass die Rauchmelder Alarm schlugen. Das hatte eine Kettenreaktion zur Folge. Denn die Feuerwehr rückte mit mehreren Einsatzfahrzeugen an und 20 Gäste des Hauses wurden evakuiert.

Der kalifornische Wintersportort Squaw Valley soll einen neuen Namen erhalten, da die Bezeichnung Squaw indigene Frauen verunglimpft. Der neue Name des Austragungsorts der Olympischen Spiele von 1960 wird Palisades Tahoe.

Die Stadt Herne testet an einer beliebten Fahrradstrecke am Kanal Wurfmülleimer. Die stabilen Gittermülleimer haben eine große Öffnung, die schräg in Richtung der Vorbeiradelnden gekippt ist. Die Idee dahinter: Die Leute sollen nicht anhalten müssen, um ihren Müll zu entsorgen. Die Körbe sollen außerdem dazu motivieren, den Müll zielgenau statt einfach in die Landschaft zu werfen.

Ein teures Nickerchen machte ein Künstler im ICE von Köln nach München. Er wollte in der bayerischen Landeshauptstadt ein wertvolles Bild verkaufen, das 25.000 Euro bringen sollte. Der Mann stellte es in eine Nische zwischen Sitzen und schlief dann ein. Als der 44-Jährige aufwachte und aussteigen wollte, war sein Bild weg.