Novigrad – Istriens neue Stadt mit altem Herz

Die Gegensätze könnten kaum größer sein: Hier eine pittoreske, mittelalterliche Altstadt, eingerahmt von einer zinnengekrönten Stadtmauer, und dort ein ultramoderner Yachthafen mit 365 Anlegestellen. Dieser Reiz von Tradition und Moderne macht die Faszination von Novigrad, der „neuen Stadt mit dem alten Herzen“, aus. Am besten nähert man sich dem Fischerstädtchen mit einem Aufstieg auf den Kirchturm der Pelagius-Basilika, der 1883 dem Campanile der venezianischen Markuskirche nachempfunden wurde. Von hier offenbart sich ein wunderbarer Blick über die verwinkelten Gassen, die Küstenpromenaden und Kiesstrände bis hin zur im Jahre 2005 eröffneten Marina.

Mehr als einen Blick verdient auch die historische Altstadt, die neben der bereits erwähnten frühchristlichen Basilika mit spätromansicher Krypta, der Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert und dem barocken Patrizierpalast noch mehr Schätze birgt. Die schmalen, gewundenen und in den Sommermonaten autofreien Gassen entführen nicht nur zu einer unterhaltsamen Zeitreise, sondern laden auch zum Shopping in kleine Boutiquen und Läden sowie zur genussvollen Einkehr in Cafés und Restaurants, wo vor allem Fischspezialitäten serviert werden.

Eine kleine Besonderheit im Herzen von Novigrad ist fraglos auch das nautische Museum Gallerion, das die Geschichte der Marine der österreichisch-ungarischen Monarchie anschaulich aufbereitet. Gründer und Betreiber Sergio Gobbo hat seine Liebe zur See bereits im Kindesalter entdeckt, als er im Meer vor Izola Käpt´n Nemo spielte, während der Großvater am Ufer einen Acker bewirtschaftete. Und der „Nono“ erzählte dem Buben auch von Mitteleuropas gemeinsamer maritimen Ära und ihren Auswirkungen auf die heutige Kultur und Zivilisation. So entstammen dieser Zeit unter anderem zahlreiche Werften, Schulen, Krankenhäuser, Leuchttürme und Molen an der Küste.

„In Sachen Infrastruktur war die österreichisch-ungarische zeit die wahrscheinlich wichtigste Epoche der Ostadria“, meint Gobbo, der großen Wert auf eine neutrale Geschichtswiedergabe legt. „Die internationale Sichtweise ist mir wichtig“, betont Gobbo, „keine nationale und schon gar keine nationalistische“.

Und so finden sich in dem kleinen, aber feinen Museum mehrsprachige Schautafeln, Uniformen, Waffen, Bücher, See- und Postkarten sowie Souvenirs aus aller Welt. Hauptattraktion bilden aber die zahlreichen detailgetreuen Schiffsmodelle. Jedes ein Meisterwerk für sich, an dem ein Modellbauer etwa ein Jahr lang bastelte.

Allgemeine Informationen: Tourismusverband Istrien, Pionirska 1, 52440 Poreč, Istrien, Kroatien, Telefon 00385-(0)52-452797, www.istra.hr

Lage: Als größte Halbinsel der Adria mit einer Küstenlänge von 445 Kilometern liegt Istrien im Norden Kroatien und grenzt an Italien sowie Slowenien. Kein Punkt der Halbinsel liegt weiter als 36 Kilometer vom Meer entfernt.

Nautisches Museum Gallerion, Mlinska 1, 52466 Novigrad, Istrien, Kroatien, Telefon 00385-(0)52-776133, www.kuku-marine-museum.com.

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