Die Welt des Reisens im Jahr 2021 (Teil 4)

 Jahr 2021
Ein Kuriosum im Jahr 2021: Ein Frau wird zu einer Geldstrafe verdonnert, weil sie im Yellowstone-Natioinalpark wiederholt einen Grizzly fotografierte.

Auch die Welt des Reisens unterliegt einem ständigen Wandel. Die wichtigsten Ereignisse und Entwicklungen im letzten Quartal des Jahres 2021 zeigt der vierte Teil des Rückblicks.

Oktober 2021

Andere Länder, andere Rechtsprechung: In den USA ist eine Frau zu vier Tagen Haft und einer Geldstrafe in Höhe von 2.000 US-Dollar verdonnert worden, nachdem sie im Yellowstone-Nationalpark immer wieder Fotos von einer Grizzly-Bär-Mutter mit drei Jungen erstellte. Das Gericht urteilte, dass auch Bären ein Recht auf Privatsphäre hätten.

Durch den Vulkanausbruch am 19. September auf La Palma wird die Kanareninsel größer. Die 1.000 Grad heiße Lava schiebt sich ins Meer und bildet eine 500 Meter breite Landzunge aus. Zehn Hektar Neuland sind so in wenigen Wochen entstanden.

Aus Umweltschutzgründen bot Lufthansa seit Juni zwischen Nürnberg und München anstelle von Flug- ausschließlich Busverbindungen an. Der Express-Bus absolvierte die Strecke in 2:15 Stunden, stieß aber, so die ernüchternde Bilanz der Airline auf sehr geringe Nachfrage. Die Kunden wichen entweder auf andere Airlines aus oder flogen von anderen Drehkreuzen wie Frankfurt.

Jahr 2021
Aus Umweltschutzgründen bot Lufthansa seit Juni zwischen Nürnberg und München anstelle von Flug- ausschließlich Busverbindungen an. Ohne Erfolg. – Foto Karsten-Thilo Raab

In Las Vegas sollen die Rasenflächen auf den Mittelstreifen der Straßen bis 2027 zurückgebaut werden. Grund sei der zu hohe Wasserverbrauch für die Pflege des, laut Verwaltung der Glücksspielmetropole in die Wüste von Nevada, „unnützen Grüns“, das niemand betreten würde.

In einem großen Hotel in Portland im US-Bundesstaat Oregon wurde am 17. Oktober vor 70 Gästen die Leiche eines 98-jährigen Covid-19-Opfers seziert. Die Prozedur nahm ein Anatomieprofessor im Ruhestand vor und die Teilnahme an der Veranstaltung kostete 500 Dollar. Der Vorgang verursacht mächtig Ärger, weil die Angehörigen des Toten davon ausgingen, dass der Leichnam der medizinischen Forschung diene.

Nach der Landung einer Passagiermaschine am 25. Oktober aus Istanbul auf dem Hamburger Flughafen machten die Flugbegleiter eine schaurige Entdeckung. Ein Fluggast blieb sitzen – wie sich herausstellte, war der Mann tot. Die Obduktion ergab eine Corona-Infektion. Fremdeinwirkung wird ebenso ausgeschlossen wie die Vermutung, dass der Mann bereits tot an Bord geschafft worden sein könnte. Nach Auskunft der betroffenen Airline Pegasus war der Fluggast vollständig gegen das Coronavirus geimpft.

November 2021

In Las Vegas wird das „unnütze Grpün“ zurückgebaut. – Foto Karsten-Thilo Raab

Obwohl ein Hotel im nordrhein-westfälischen Mettmann schon länger geschlossen war, lockte es die Polizei mit ungewöhnlichen Aktivitäten auf den Plan. Bei einer Razzia fanden die Beamten am 5. November über alle Zimmer, die einstige Kegelbahn und den Keller verteilt rund 1.500 Cannabispflanzen mit einem Wert von zwei Millionen Euro. Müßig zu erwähnen, dass die Staatsdiener die Plantage schlossen und die Betreiber in Gewahrsam nahmen.

In der ungarischen Hauptstadt Budapest sollte ein deutscher Gast am 6. November für eine Tasse Kaffee 210.000 Forint, was umgerechnet 580 Euro entspricht, berappen. Zudem brachte ihm der Kellner immer wieder Getränke, die er nicht geordert hatte. Als der Deutsche sich weigert die Zeche zu begleichen, drohte der Betreiber die Polizei einzuschalten und zusätzlich die Kosten für den Dolmetscher in Rechnung zu stellen. Die Beamten erschienen tatsächlich, nahmen aber stattdessen die allzu geldgierige Inhaberin und ihre Sohn in Gewahrsam.

Bei einer Messerattacke in einem ICE zwischen Regensburg und Nürnberg werden am 6. November vier Menschen durch einen 27-jährigen Syrer verletzt. Die Hintergründe der Tat bleiben offen, ein terroristisches Motiv wird ausgeschlossen. Stattdessen erklärte ein Sachverständiger, der Angreifer leide „unter einer paranoiden Schizophrenie“.

Im ungarischen Budapest treiben üble Café-Betreiber mit Abzockermethoden ihr Unwesen. – Foro Karsten-Thilo Raab

Der Flugzeughersteller Airbus erprobt, ob dicht hintereinander fliegende Flugzeuge, ähnlich dem Windschatten bei Radfahrern oder wie beim Formationsflug bei Vögeln, zur Treibstoffersparnis beitragen können. Erstmals waren Anfang November zwei A350 im Abstand von drei Kilometern von Toulouse nach Montreal unterwegs. Dadurch seien fünf Tonnen CO2 eingespart und die Möglichkeit, mehr als fünf Prozent weniger Sprit zu verbrauchen, belegt worden, so Airbus. Nun will man Behörden überzeugen, den Formationsflug zu zertifizieren.

Weil sein Hochgeschwindigkeitszug durch seine Schuld eine Minute zu spät am Zielort ankam, kürzte West Japan Railway einem Lokführer den Lohn eines Monats um umgerechnet 33 Euro-Cent. Die Begründung: Er habe eine Minute lang keine Arbeit geleistet. Der Fahrer zog vor Gericht und verlangt nun fast 17.000 Euro Schadensersatz, unter anderem für „seelische Qualen“.

Ein Erdrutsch bringt am 13. November auf der thailändischen Ferieninsel Koh Samui acht Bungalows des Merit Resort Samui zum Einsturz. Während alle Gäste unverletzt blieben, tragen einige Mitarbeiter leichte Verletzungen davon.

Unweit der bulgarischen Hauptstadt Sofia verunglückt am 23. November ein Reisebus aus Nordmazedonien. Dabei kommen 46 Insassen ums Leben.

Bis Mitte November mussten allein in der österreichischen Hauptstadt Wien insgesamt 64 Hotels coronabedingt den Betrieb komplett einstellen. – Foto Karsten-Thilo Raab

Traditionell absolvieren Schülerinnen und Schüler in Südkorea am dritten Donnerstag im November ihre Uni-Aufnahmeprüfung. Dabei werden dem College Scholastic Ability Test weite Teile des öffentlichen Lebens untergeordnet. Bus- und U-Bahn-Betreiber erhöhen die Frequenz aus, damit die künftige geistige Elite pünktlich zum Test kommt. Arbeitnehmer sollen später im Büro erscheinen, um den Verkehr zu entzerren. Und 35 Minuten lang wird der gesamte Luftverkehr eingestellt. Dann nämlich findet der Englisch-Verständnis-Test statt, bei dem kein Fluglärm stören soll.

Mit einem symbolischen Spatenstich auf der Insel Fehmarn sind am 30. November die Arbeiten für den Bau des Ostseetunnels zwischen Deutschland und Dänemark aufgenommen worden. Bis zum Jahr 2029 soll der rund 7,1 Milliarden Euro teure und gut 18 Kilometer lange Straßen- und Eisenbahntunnel fertiggestellt sein.

Ein findiger US-Amerikaner hat in den zurückliegenden sechs Jahren regelmäßig mit gefälschten Papieren Flugreisen unternommen und am jeweiligen Zielflughafen behauptet, sein Gepäck sei verloren gegangen. Insgesamt soll er gut 180 falsche Entschädigungsanträge und von verschiedenen Airlines gut 300.000 Dollar kassiert haben.

Dezember 2021

Barbados
Barbados ist seit Dezember 2021 offiziell eine Republik. – Foto Kathryn Maingot

Queen Elizabeth II ist nicht länger Staatsoberhaupt des Karibikstaats Barbados, dass ab 1. Dezember offiziell eine Republik ist.

Ein neuer Hochgeschwindigkeitszug verbindet die laotische Hauptstadt Vientiane auf einer Strecke von 400 Kilometern mit Kunming in China. Der Schnellzug durch das Laos ist nur der Anfang des Projekts „Neue Seidenstraße“, das nach Fertigstellung eine Bahnverbindung durch Thailand, Malaysia und bis nach Singapur führen soll.

Das Volkskomitee inHoi An hat sich als erste Stadt in Vietnam, verpflichtet, den Handel von Hunde- und Katzenfleisch in der Stadt zu verbieten. Die Vereinbarung werde Ende 2021 in Kraft treten.

Das Landgericht Frankfurt hat Klauseln der Fluggesellschaft Ryanair für ungültig erklärt, die Passagiere davon abhalten sollten, Entschädigungsansprüche an Online-Portale abzutreten. Die Airline hatte sich in den Geschäftsbedingungen lange Bearbeitungsfristen gesichert, wollte eine Abtretung von Ansprüchen nur an natürliche Personen akzeptieren und Zahlungen nur direkt an die Passagiere leisten. Alle Klauseln verstoßen nach Auffassung der Richter gegen die Fluggastrecht-Verordnung.

Nachdem sich in einem Hotel in Travemünde Diebstähle häuften, konnten Mitte Dezember zwei Reinigungskräfte erwischt werden, die mittels eines Mastercodes in über 50 Fällen Bargeld und Wertgegenstände aus den Tresoren in den Zimmern an sich nahmen.