Sonnenwinde bringen Irland Polarlicht

Polarlicht
Fast schon kritisch schön wirkt das Polarlicht am Dooey Beach am Wild Atlantic Way.

Polarlicht, Aurora Borealis, ist in den kommenden Wintermonaten auch in Irland wieder zu sehen. Die Chancen für die Jagd auf das Nordlicht sind im Norden und Nordwesten der Insel sehr gut. Umso mehr, als in den vergangenen Jahren vermehrte Aktivität der Sonnenwinde registriert wurde.

Am Malin Head lässt sich bei günstiger Witterung die Aurora Borealis genießen.

Irland hat mit einer nördlichen Breite zwischen 52 und 55 Grad eine recht gute geografische Lage. Die Insel liegt zwar unter der sogenannten „Aurora Zone“ um den magnetischen Nordpol. Doch wenn die Sonnenwinde wehen und genügend erdmagnetische Aktivität herrscht, mag man sich schon einmal nach einem guten Platz umschauen. Die beste Zeit für eine Beobachtung ist zwischen 21 Uhr und 1 Uhr nachts. Gute Monate sind Oktober bis Februar. Denn Voraussetzung ist völlige Dunkelheit. Lichtverschmutzung verdirbt die Freude.

Auch der Strand von Trana Rossan gehört zu den magischen Orten, an denen das Polarlicht zu sehen ist.

Erwartungsgemäß liegen die schönsten Plätze in der ersten Reihe am offenen Meer mit unverstellter Sicht nach Norden: an der gesamten Causeway Coastal Route in Nordirland sowie in der Republik im County Donegal. Irlands nördlichste Halbinsel Inishowen ist bekannt für die Light Shows des Kosmos. Großartige Stellen, um die Aurora Borealis über dem offenen Atlantik zu beobachten sind daher Malin Head am Wild Atlantic Way, Tra na Rossan, der Strand von Rosguil am Dunree- und am Fanad Head mit dem bekannten Leuchtturm: bei Polarlicht ein großartiges Fotomotiv für den Vordergrund.

Grandios in Licht gehüllt: die Lagg Church am Five Fingers Stand Beach. – Fotos Tourism Ireland

Neben kleinen Inseln – wie Rathlin oder Tory Island – sind die weit ins Meer hinausragenden Landzungen mit Nordlage ideale Beobachtungsposten. In Donegal sind es die nordwärts gerichteten Küstenstreifen um Glencolmcille und die Klippen von Slieve League. Doch je südlicher sie liegen, je geringer wird die Chance einer guten Performance. County Sligo hat Dooey Beach anzubieten und die Mullaghmore Peninsula, wenngleich Licht aus Donegal die Aussichten trübt. Die Nordküsten in County Mayo liegen da besser: Mullet Peninsula mit Erris Head, Belmullet mit der Blacksod und der Broadhaven Bay oder Downpatrick Head, die nördlichste Region in der Grafschaft. In Kerry wird es noch schwieriger, wenngleich nicht unmöglich: vielleicht im Kerry Dark Sky Park um Ballinskelligs oder auf Valentina Island. Etwas Glück gehört dazu. Denn wo auch immer Polarlichter erscheinen, sie bleiben ein Geschenk des Himmels.

Buchtipp: Der ultimative Reiseführer für die Grüne Insel

Viel umfangreicher und geballter findet sich wohl kaum (Reise-) Wissen über die Grüne Insel als in dem brandneu erschienenen Reiseführer Inselspuren – Entdeckungstouren durch Irland und Nordirland von Karsten-Thilo Raab: „Ein Fremder ist ein Freund, dem man bisher noch nicht begegnet ist“, lehrt der irische Volksmund. Tatsächlich ist dies kein bloßes Lippenbekenntnis. Wer über die Grüne Insel reist, wer durch die herrlichen Nationalparks, durch die ausgedehnten Moorlandschaften wandert, wer auf den Spuren der Kelten versucht, das reiche kulturelle Erbe der Insel, das von weit mehr als 9.000 Jahren der Besiedlung zeugt, kennen zu lernen oder einfach bei einem Pint in einem der urgemütlichen Pubs Entspannung sucht, wird schnell feststellen, dass dies keine leeren Worte sind. InselspurenIm Gegenteil, die Iren sind für ihre Aufgeschlossenheit und ihre Kontaktfreudigkeit bekannt. Die dünn besiedelte Insel im Westen Europas hat aber noch andere Pfunde, mit denen sie wuchern kann: eine schier nie enden wollende Zahl an Mythen und Legenden.

Hinzu kommen ebenso abwechslungsreiche wie grandiose Landschaften, die in mehr als 40 verschiedene Schattierungen von Grün getaucht sind, und ein Klima, das ganz wesentlich von den Ausläufern des warmen Golfstroms geprägt wird. Die zahlreichen Berge, Heidelandschaften, Seen, Flüsse, einsame Buchten und wildromantischen Küstenabschnitte sind ein Paradies für Naturliebhaber. Wanderer, Radfahrer und Reiter kommen hier ebenso auf ihre Kosten wie Freizeitkapitäne, Angler und Wassersportler. Daneben bieten pulsierende Metropolen und Städte wie Dublin, Belfast, Galway, Londonderry und Cork, aber auch verträumte Orte und Örtchen wie Kilkenny, Kinsale oder Dingle einen stimmungsvollen, nicht minder faszinierenden Kontrast. Und überall heißt es: „Ceád Míle Fáilte“ – Tausend Mal willkommen!

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Karsten-Thilo Raab

berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführern sowie Bildbänden gemacht.