Eine kulinarische Entdeckungsreise im Vendée

Regionale Spezialitäten stehen im Mittelpunkt der Küche im Vendée. (Foto Vendée Tourisme)
Regionale Spezialitäten stehen im Mittelpunkt der Küche im Vendée. (Foto Vendée Tourisme)

Das französische Departement Vendée an der Atlantikküste hat jetzt seinen siebten Michelin-Sternekoch. Mit Einflüssen vom Ozean und vom Binnenland bietet das gesamte Gebiet kulinarische Höhepunkte, die auch für Frankreich etwas Besonderes sind. Kleine Erzeuger und gute Adressen sind über die ganze Vendée verteilt. Die Vendée ist stolz auf seine sieben Sterneköche, die das Gebiet zu einem Ziel für Feinschmecker machen.

Für jeden geschmack und jeden geldbeutel hält die Region das Richtige bereit. (Foto S. Bourcier)

2018 hat Anthony Lumet (27 Jahre) vom Restaurant Le Pousse-pied, in La Tranche sur Mer seinen ersten Michelin-Stern errungen. Weitere Sterneköche der Vendée sind Alexandre Couillon in L’Herbaudière (Restaurant La Marine) und Thierry Drapeau (Restaurant Thierry Drapeau) in Saint Sulpice le Verdon sowie Jean-Marc Pérochon (Restaurant Les Brisants) in Brétignolles sur Mer, Sébastien Bonavita (Restaurant Le Cayola) in Le Château d’Olonne, Nicolas Coutand (Restaurant Les Genêts) in Brem sur mer und Xavier Giraudet (Restaurant La Robe) in Montaigu.

Kulinarische Spezialitäten

Fangfrische Austern gehören zu den Leckerbissen der Region. (Foto Valéry Joncheray)

Wer genussreiche Tage in der Vendée verbringt, darf sich auf kulinarische Höhepunkte gefasst machen. Denn in der Vendée ist jedes Teilgebiet stolz auf eine ganz besondere Spezialität: In Les-Sables-Olonne ist die „Sole Sablaise“, die Seezunge, der Star. Aber auch andere Fische, Austern, Muscheln und Schalentiere kommen hier auf den Tisch. In der Nähe wird in den „Fiefs Vendéens“ ein begehrter Wein angebaut. Am 24. und 25. August feiert die Seestadt ein traditionelles Fest mit Prozessionen, Seemannsgesängen, Ausstellungen, Berufen mit Bezug zum Meer, Ausfahrten der Segler und natürlich auch Verkostungen von Spezialitäten. Die Stadt ist alle vier Jahre Start- und Zielort der Einhand-Weltumsegelung „Vendée Globe“ und begeht 2018 ihren 800. Geburtstag.

Handverlesene Sardinen

Saint Gilles Croix der Vie ist bekannt für seine erstklassigen Sardinen. (Foto S. Bourcier)

Saint Gilles Croix der Vie ist der einzige französische Hafen, der das Gütesiegel „Site Remarquable du Goût“ als besonderer Ort des guten Geschmackes trägt. Diese Auszeichnung hat die kleine Stadt 1998 für seine Sardine erhalten, die selbst das Gütesiegel „Label Rouge“ trägt. Die Konservenmarke für feinste Sardinen, „La Perle des Dieux“, hat eine hundertjährige Tradition. Noch heute werden die erstklassigen Sardinen von Hand verlesen. Die Konserven haben fast Sammlerwert, da die Aufdrucke jährlich wechseln und von Künstlern gestaltet werden.

Auch erstklassige Weine lassen sich im französischen Departement Vendée genießen. (Foto S. Bourcier)

Auch Saint Jean de Monts trägt ein begehrtes Label, „Cuisine Montoise“. Das bezeugt dem Verbraucher authentische Produkte, die über kurze Wege ins Haus gelangen und oft hausgemacht sind. Es lockt Kreatives aus Meer und Sumpfgebiet. Und Begegnungen mit den Köchen und Einwohnern. In Saint Jean de Monts sollte man nicht die „rata de Margates“ verpassen. Das ist der heimische Name für ein Ragout aus Tintenfisch.

Kleine Kartoffeln und weiße Bohnen

Überaus beliebt ist die dicke, weiße Bohne „Mogette“ auf einem mit Knoblauch eingeriebenen Brotstück.

Die „Passage du Gois“ ist nur bei Ebbe zu befahren, da sie sonst im Meer versinkt. Auf dieser Straße gelangt man zur Insel Noirmoutier, bekannt für ihre Meerwassersalinen, die besichtigt werden können. Hier wird das feine Salz „Fleur de sel“ hergestellt. Auf einem alten Segelboot kann man den traditionellen Fischfang kennen lernen. Eine weitere Spezialität ist die kleine Kartoffel „bonnotte“, die man keineswegs unterschätzen sollte. Selbst Präsident Obama hat sie 2015 genossen.

Ein ofenfrisches Brioche darf natürlich nicht fehlen. (Foto S. Bourcier)

In der „Vendée Vallée“ genießt man die dicke, weiße Bohne „Mogette“ auf einem mit Knoblauch eingeriebenen Brotstück, mit einer Scheibe Schinken der Vendée. Diese Bohne hat sogar im Oktober bei einem Jahrmarkt ihren eigenen Festtag.Ganz im Süden der Vendée stehen Gemüseanbau und Viehzucht im Vordergrund. Aus diesem Gebiet kommt der Schinken der Vendée, neben „Foie Gras“ und dem Hefegebäck „Brioche“. Ein Knoblauchbrot „Préfou“ lässt man sich hier auch schmecken.

Wissenswertes über Vendée in Kurzform

Die Vendée ist ein französisches Departement an der Atlantikküste, das nach dem gleichnamigen Fluss benannt wurde. Das Gebiet ist mit 6.720 Quadratmetern mehr als doppelt so groß wie das Saarland und hat ungefähr 642.000 Einwohner. Die Hauptstadt des Departements ist La-Roche-sur-Yon. Die Vendée gehört zu den Departements mit den meisten Sonnenstunden in Frankreich. Die Küstenlinie beträgt 250 Kilometer, davon 140 Kilometer Sandstrände. Zwei Inseln, Yeu und Noirmoutier, 18 Seebäder und 8 Yachthäfen. Mehr als 500 Feste und Veranstaltungen werden jährlich organisiert. Segelregatta um den Globus: Vendée-Globe. Mehr als 1.800 Kilometer Radwege sind hier zu finden. Weitere Informationen unter www.vendee-tourismus.de.

Mortimer

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