Silbersuche im Kaunertal – neuer Rundwanderweg

Die Geschichte des Bergbaus im Kaunertal thematisiert ein neu konzipierter Rundweg. (Foto Kaunertal Tourismus)
Die Geschichte des Bergbaus im Kaunertal thematisiert ein neu konzipierter Rundweg. (Fotos Kaunertal Tourismus)

Im Mittelalter galt Tirol als eines der wichtigsten Bergbaugebiete Europas. In mehreren Regionen wurde zwischen dem 15. und 16. Jahrhundert nach dem wertvollen Erz gesucht. So auch im Kaunertal, wo ein spezieller Themenweg nun seiner Bestimmung übergeben wurde.

Das Kaunertal – bekannt für seinen Gletscher, für die unberührte Natur und für den Naturpark Kaunergrat. Das Tal spielte aber bereits vor rund 500 Jahren eine sehr bedeutende Rolle für den wirtschaftlichen Aufschwung in Tirol. Damals, während der Blütezeit des Bergbaus, erkundeten hier Prospektoren (Erzsucher) die Berge und fanden Hinweise auf Schwefel- und Kupferkies, sowie auf silberhaltiges Erz. So entstand eine rege Schürf-Tätigkeit, deren Zentrum der sogenannte „Tschinglstollen“ im Brandwald südöstlich von Feichten darstellte. Hier fanden über den Zeitraum von 200 Jahren einheimische und zugewanderte Knappen Arbeit. Um 1750 war der Bergsegen jedoch versiegt.

Die beiden Initiatoren Franz Schmid (links) und Johann Landerer gemeinsam mit TVB-Geschäftsführerin Michaela Gasser am Eingang des Tschinglstollens.
Die beiden Initiatoren Franz Schmid (links) und Johann Landerer gemeinsam mit TVB-Geschäftsführerin Michaela Gasser am Eingang des Tschinglstollens.

Auf Initiative der beiden Ortsbeiräte Franz Schmid und Johann Landerer hat der Tourismusverband Tiroler Oberland, Teilregion Kaunertal, die alten Stollen und anderer Relikte aus der damaligen Zeit reaktiviert. Knappenhütte, Erzaufbereitungsplatz und Kohlstatt sind nun als Freilichtmuseum für Besucher zugänglich.

Unter dem Titel „Silbersuche im Kaunertal“ wurde ein Themenweg geschaffen, der die regionale Geschichte aufarbeitet. Der Bogen spannt sich vom Brennen der Holzkohle über das Aufsuchen des Erzes und das religiösen Leben der Kaunertaler Knappen. Liebevoll gestaltete Infotafeln leiten die Wanderer bis hin zum Stollen, in dem man (Holz)Knappen bei der Arbeit bestaunen kann.

Mehrere Infotafeln begleiten die Besucher auf der Reise in die Bergbauvergangenheit der Region.
Mehrere Infotafeln begleiten die Besucher auf der Reise in die Bergbauvergangenheit der Region.

„Gemeinsam mit den beiden Aussichtsplattformen Adlerblick und Bergwerksblick sowie der noch kommenden Erschließung der Verpeilschlucht haben wir hier ein Sommerangebot geschaffen, das Einheimische wie Gäste auf eine Reise in unsere Vergangenheit einlädt und gleichzeitig die einzigartige Natur präsentiert“, erklärt Michaela Gasser, Geschäftsführerin von Kaunertal Tourismus.

Eine Rundwanderung über den neuen Knappensteig dauert ungefähr 2,5 Stunden, rund 400 Höhenmeter sind zu bewältigen. Der Weg ist Teil des Projektes Adlerblick in welches der Tourismusverbandes rund 400.000 Euro investiert hat. Weitere Informationen unter www.kaunertal.com.

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