
Ohne Rhein kein Köln und keine Rheinbrücken: Der längste Fluss innerhalb Deutschlands gilt nicht nur als eine der verkehrsreichsten Wasserstraßen der Welt, sondern ist auch die Lebensader der Domstadt und Anziehungspunkt für Einheimische und Gäste gleichermaßen. Das gilt auch für die insgesamt sieben Brücken, die von den linksrheinischen Gebieten in die Schäl Sick (oder andersrum) führen – jede von ihnen prägt das Stadtbild und erzählt ihre ganz eigene, faszinierende Geschichte. Eine Reise zu den sieben heimlichen Stars der Stadt
Mülheimer Brücke
Im Norden Kölns strahlt die Mülheimer Brücke in leuchtendem Adenauer-Grün und ist so schon von weitem sichtbar. Die im Fachjargon Chromoxidgrün genannte Farbe stammt aus der Zeit, als Konrad Adenauer Bürgermeister der Stadt war, der sich den Anstrich explizit so wünschte. Die Brücke verbindet Mülheim mit dem Stadtteil Riehl und dient Autos, Radfahrern, Fußgängern und Straßenbahnen gleichermaßen als Übergang. Aktuell ist sie zwar wegen Instandhaltungsarbeiten größtenteils gesperrt – nichtsdestotrotz genießen Besucher hier ein tolles Stadtpanorama und speziell in der Silvesternacht ist der Blick auf das Feuerwerk von der Mülheimer Brücke atemberaubend. Fußläufig entfernt befinden sich die belebte Keupstraße in Mülheim, das Schauspiel Köln im sogenannten Depot und die linksrheinischen Rheinauen, die zum Flanieren und Erholen einladen.
Zoobrücke
Seit 1966 spannt sich die Zoobrücke über den Rhein und liegt nur einen Katzensprung vom namensgebenden Kölner Zoo entfernt. Sie markiert einen lohnenden Zwischenstopp auf einer Entdeckungstour durch die Umgebung. Neben dem Zoo ist die Kölner Flora von hier aus fußläufig zu erreichen, ebenso wie der beliebte und historisch bedeutsame Rheinpark auf der anderen Seite des Rheins. Mit seinen zahlreichen Skulpturen, Bauwerken und bunten Beeten, darunter Überbleibseln von zwei Bundesgartenschauen, ist der Park der wohl interessanteste der Stadt. Wer keine Lust auf Spazieren hat, kann die Zoobrücke auch von der Kölner Seilbahn aus betrachten. Insbesondere die Nachtfahrten sind sehr reizvoll.
Hohenzollernbrücke

Mit ihren zahllosen Liebesschlössern ist die Hohenzollernbrücke DAS Symbol der Romantik in Köln. Die Zuneigungsbekundung folgt dabei stets demselben Ritual: Der Brauch sieht vor, dass die glücklich Verliebten das Schloss an der Brücke befestigen und den Schlüssel traditionell in den Fluss werfen, wo er für immer verweilt. Doch die Brücke ist mehr als nur ein Treffpunkt für Verliebte – Tag und Nacht fahren Züge über ihre Gleise, immer begleitet vom majestätischen Blick auf den Dom. So bietet sich rechtsrheinisch vom Reiterstandbild aus auch die Gelegenheit, das berühmteste Motiv der Stadt zu fotografieren: Die Brücke mit Dom und Altstadtblick. Auf dieser Rheinseite eröffnet sich außerdem vom Köln Triangle aus ein herrlicher Blick auf die Stadt.
Für die nötige Stärkung zwischendurch geht’s am besten ins linksrheinische und nahe der Brücke gelegene Museum Ludwig, das nicht nur zeitgenössischer Kunst, sondern auch leckerer Kulinarik eine Heimat gibt.
Deutzer Brücke

Wo zuvor eine Hängebrücke als Bindeglied zwischen links- und rechtsrheinisch fungierte, verbindet seit 1948 die Deutzer Brücke als erste Stahlkastenträgerbrücke der Welt die historische Kölner Altstadt mit dem modernen Stadtteil Deutz. Hier treffen sich Autos und Straßenbahnen auf ihrem Weg durch die Stadt. Die Brücke ist zwar begehbar, allerdings eignen sich die umliegenden Bereiche – sowohl links als auch rechts des Rheins – eindeutig besser für einen schönen Spaziergang. In der Altstadt lassen sich die bronzenen Statuen der beiden legendären Kultfiguren des Hänneschen-Puppentheaters, Tünnes und Schäl, besuchen und an der Rievkoochebud die vielleicht besten Reibekuchen der Stadt essen. Auf der anderen Rheinseite lockt der Rheinboulevard mit seinem einzigartigen Ausblick auf die Kölner Skyline – besonders in den Abendstunden einen Abstecher wert.
Severinsbrücke
Die Severinsbrücke ist die höchste der Kölner Rheinbrücken und fällt mit ihrem kühnen, asymmetrischen Design sofort auf. Sie verbindet die Ausläufer der Altstadt mit Deutz und überrascht immer wieder mit ihrem innovativen Stil – ihre markanten, grünen Pfeiler sind ein Statement avantgardistischer Architektur. Wer mit den Straßenbahnlinien 3 und 4 über die Brücke fährt, hat aussichtstechnisch die Qual der Wahl: Der Blick schweift entweder zum modernen Rheinauhafen oder doch über das beeindruckende Altstadtpanorama mit Dom. Für alle „Süßen“ ist auch das Schokoladenmuseum nicht weit.

Südbrücke
Ursprünglich für Züge gebaut, ist die Südbrücke mit ihrem mächtigen Stahlgerüst heute auch für Passanten zugänglich. Ein nostalgischer Spaziergang über das Bauwerk lässt die Vergangenheit lebendig werden. In den warmen Monaten können Erholungssuchende hier außerdem auf den rechtsrheinischen Poller Wiesen entspannen. Linksrheinisch lässt sich der Rheinauhafen mitsamt seinen Hafenkränen und Silos inmitten moderner Architektur bewundern. Ebenfalls lohnenswert ist ein Besuch des Sport- und Olympiamuseums, das allerdings einen kleinen Fußmarsch entfernt liegt. Ein Highlight ist das regelmäßig stattfindende Weinfestival an der Südbrücke.
Rodenkirchener Brücke
Als letzte der Rheinbrücken spannt sich die Rodenkirchener Brücke elegant über den Rhein und verbindet das grüne Rodenkirchen mit Poll und Westhoven. Nicht weit vom Trubel der Altstadt entfernt lässt sich hier die Natur in vollen Zügen genießen, während zugleich die Aussicht auf den idyllisch fließenden Rhein lockt. Besonders reizvoll präsentiert sich die Rodenkirchener Riviera mit ihrem feinen Sandstrand – aber Achtung: Schwimmen streng verboten! Viele kleine Hausboote wie die Alte Liebe bieten Speisen und Getränke an, und wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, kann von hier aus wunderbar in Richtung Sürth fahren und von dort mit den Fähren Krokolino oder Krokodil nach Zündorf übersetzen. Weitere Informationen über die Rheinbrücken unter www.koelntourismus.de
Buch- und Geschenktipp für Genussmenschen
Realität ist der Zustand, der aus Mangel an Alkohol entsteht, lehrt eine irische Trinkweisheit. Frei übersetzt bedeutet dies wohl, dass das Leben – nüchtern betrachtet – nur besoffen zu ertragen sei. Aber wir wollen die Vorliebe zum Alkohol nicht bewerten. Das muss ein jeder mit sich und seiner Leber alleine ausmachen. Gleichwohl kommt es immer wieder vor, dass der eine oder andere mal einen über den Durst trinkt. Dies bleibt zumeist ohne Folgen. Sieht man einmal von der Tatsache ab, dass sich so mancher in solchen Fällen den zuvor konsumierten Alkohol noch einmal durch den Kopf gehen lässt und dass das Bett mit einem Karussell zu fahren scheint.
Die Trinkgewohnheiten und -vorlieben vieler Zeitgenossen flossen dann auch in die augenzwinkernde Hommage an alle, die durchaus dem Alkohol nicht völlig abgeschworen haben, ein. So oder so dürfte bei den Geschichten rund um Bier, Wein, Champagner und andere hochgeistige Getränke, die Mortimer-Reisemagazin-Redakteur Karsten-Thilo Raab in seinem neuen Buch unter dem Titel Ich trinke, dann kannst du fahren zusammengetragen hat, kein Auge trocken bleiben.
So erfährt nicht nur der trinkfreudige Leser wie lange die Menschen rund um den Erdball für ein Glas Bier arbeiten müssen, wie viel Bier in den Schnäuzer dieser Welt hängen bleibt und wieso Wein sowohl die Intelligenz fördern können soll als auch vor intensiver Sonneneinstrahlung schützt. Daneben geht es beispielsweise um Kuriositäten wie Bier aus Käse oder Bier für Hunde oder um die Frage, warum auf Kreuzfahrten der Alkoholkonsum deutlich ansteigt.
Erhältlich ist Ich trinke, dann kannst du fahren (ISBN 978-3-7115-2765-3) von Karsten-Thilo Raab ab für 18 Euro sofort im Buchhandel.
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Spannender Buch- und Geschenktipp: Lost & Dark Places Ruhrgebiet
Bei Lost & Dark Places Ruhrgebiet denkt man sofort an das reiche Erbe der Industriekultur: Zeche Zollverein oder den Landschaftspark Duisburg-Nord. Doch nicht nur die einstigen Bergwerke und Hochöfen wissen Geschichte und Geschichten zu erzählen. Spannend sind auch die tatsächlich vergessenen oder verschwiegenen Zeugen früherer Epochen: die Überreste einer alten Nazi-Autobahn, ein einstiger Fliegerhorst, eine vergessene Flussbadeanstalt, …
„Das Buch öffnet sicher einen ganz anderen Blick auf das Ruhrgebiet und zeigt ein Gesicht der Region, das bislang nur sehr wenigen bekannt ist. Zudem zeigt das Buch, dass sich hinter mancher Ruine, hinter mancher Schrottimmobilie überaus spannende Geschichten verbergen. Ob es einen Folgeband geben wird, vermag ich nicht abzuschätzen. Das Potential für ein zweites Buch ist fraglos vorhanden. Einige Orte, die ich besucht habe, sind aus Platzgründen nicht ins Buch aufgenommen. Teil des Ansatzes war es, Lost Places in möglichst vielen Teilen des Ruhrgebietes mit aufzunehmen.“ erklärt Autor Karsten-Thilo Raab augenzwinkernd.
Karsten-Thilo Raab berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen gemacht als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführer sowie Bildbänden.
Pressestimmen: “Mit “Lost & Dark Places” lässt sich eine ganz besondere Seite des Ruhrgebiets entdecken.” ― Ruhr Nachrichten
Erhältlich ist Lost & Dark Places Ruhrgebiet (ISBN: 9783734320477) von Karsten-Thilo Raab für 22,99 Euro im Buchhandel, zum Beispiel bei Amazon oder direkt beim Bruckmann Verlag.

Mortimer
Seit dem Jahr 2011 berichtet das Mortimer Reisemagazin tagtäglich in Wort, Bild und teilweise mit Videos aus der Welt des Reisens. Mehr als 8.000 Beiträge über Destinationen aus allen Teilen der Erde stehen für Interessierte mittlerweile kostenfei bereit.