Die wunderbare Gartenwelt des Capability Brown

Ein von Cpability Brwon geschaffener Landschaftstraum in Chatsworth. (Fotos Visit Britain)
Ein von Cpability Brwon geschaffener Landschaftstraum in Chatsworth. (Fotos Visit Britain)

Nach Jahrhunderten steifer, formeller und eingezäunter Gärten französischer Art, transformierte Capability Brown im 18. Jahrhundert Englands Parks und Gärten mit einem neuen, natürlichen Stil, heutzutage als der typisch Englische Garten bekannt. Er tauschte Schwerfälligkeit und Formalität mit ausgedehnten Flächen und weiten Ausblicken, und führte seine – heute als Markenzeichen berühmten – geschwungenen Hügel, Seen und bewusst angeordnete Baumarten ein.

Das Kreieren von ganzen Parkanlagen und Wäldern mit Bäumen anstatt der bisher verwendeten Büsche und Sträucher war Gartenkunst auf höchstem Niveau.

Als „Shakespeare des Englischen Garten Designs“, entwarf Capability Brown, der  eigentlich Lancelot Brown hieß und 2016 300 Jahre alt geworden wäre, Gärten und Anlagen, die völlig natürlich und in Einklang mit der Umgebung wirkten, obwohl oft tausende Tonnen Erde bewegt wurden um sanfte Konturen und weitläufige künstliche Seen zu erschaffen, die nicht nur schön anzuschauen waren, sondern auch als praktische Entwässerungsanlagen dienten.

Die prächtigen Formgärten von Burghley House tragen noch immer unverwechselbar die Handschrift von Brown.
Die prächtigen Formgärten von Burghley House tragen noch immer unverwechselbar die Handschrift von Brown.

Lancelot Brown wurde als Sohn eines Arbeiters und einer Hausangestellten im August 1716 in dem kleinen Dorf Kirkharle in Northumberland geboren. Er erlernte die Kenntnisse und ersten Fertigkeiten seines zukünftigen Berufs als Gärtnergehilfe auf einem Landsitz vor Ort, Kirkharle Hall.

Bis zum Jahr 1741 hatte er es nach Stowe, einem Anwesen in Buckinghamshire, geschafft, wo er schnell die Verantwortung über einen der bahnbrechendsten und großartigsten Landschaftsgärten Englands übernahm. Brown blieb zehn Jahre in Stowe und heiratete Bridget Wayet.

Während seiner Zeit in Stowe begann Brown weitere Aufträge anzunehmen und wurde unter den Besitzern großer Anwesen schnell als gefragtester Gärtner gehandelt. Das sieben Meilen große Burghley Anwesen in Lincolnshire war eines der bedeutendsten Projekte seiner Karriere und dauerte 25 Jahre bis zur Fertigstellung.

Der traumhaft angelegte englische Garten von Blenheim Palace.
Der traumhaft angelegte englische Garten von Blenheim Palace.

In den Jahren 1750 arbeitete er oft auch als Architekt und war maßgeblich bei der Gestaltung von Blenheim Palace, Chatsworth House, Harewood und Compton Verney beteiligt.

Brown erhielt seinen Spitznamen „Capability“, weil er seinen Kunden immer sagte, dass er Potenzial (Capability) in ihren Gärten und Anwesen sah. Er arbeitete schwer, war stets beschäftigt und hatte die Angewohnheit, nicht immer Geld für seine Arbeit zu verlangen. Angeblich hat er sich auch geweigert in Irland zu arbeiten, weil er in England mit seinen Projekten noch nicht fertig war.

Brown wird die Arbeit an mehr als 260 Anwesen zugesprochen, viele davon sind auch heute noch zu besichtigen. Bis zu seinem Tod im Jahr 1783 wurden 4,000 Gärten nach seinem Vorbild gestaltet. Sein Einfluss auf die Landschaftsgärtnerei breitete sich in ganz Nordeuropa und bis nach Russland aus und durch Thomas Jefferson letztendlich auch in den Vereinigten Staaten.

Englischer Landsitz mit Stil und brwonschen Garten: Compton Verney unweit von Kineton in Warwickshire.
Englischer Landsitz mit Stil und brwonschen Garten: Compton Verney unweit von Kineton in Warwickshire.

2016 gibt es ihm zu Ehren in England ein landesweites Festival- und Eventprogramm. Eine Reihe von Anwesen, die normalerweise nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sind, öffnen eigens im Jubiläumsjahr. In 13 bekannten Gärten wie Blenheim Palace, Chatsworth und Croome haben Besucher die Möglichkeit Capability-Brown-Ausstellungen zu besichtigen.

Weitere Informationen zum Festival, eine interaktive Landkarte zu den Capability Brown Gärten und Landschaftsparks sowie einen Event-Kalender sind auf www.capabilitybrown.org zu finden; allgemeine Informationen unter www.visitbritain.com.

Buchtipp: Ulrike Katrin Peters, Karsten-Thilo Raab: Oh, diese Briten, Conrad Stein Verlag, ISBN 9783866868007 . Der Titel ist  im Buchhandel oder direkt beim Verlag erhältlich.


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