Zu Besuch bei „Königs“ in Brüssel

Aus dem Tässchen Tee mit dem König wird wohl nichts werden. Obschon König Albert II.  vom 26. Juli bis 11. September 2011 dienstags bis sonntags zwischen 10.30 und 16.30 Uhr die Pforten seiner Brüsseler Residenz für die Öffentlichkeit öffnet – und dies bei freiem Eintritt. Dann kann Otto-Normalbürger auf den Spuren der Blaublütigen über den ausgerollten Teppich schreiten und die Besonderheiten des Prachtbaus aus nächster Nähe in Augenschein nehmen.

Wie jeden Sommer, wenn die Königsfamilie ihren Brüsseler Palast während der Sommerferien verlässt, haben Besucher die Möglichkeit, einen exklusiven Blick auf das Leben der belgischen Königsfamilie zu werfen. Die Öffnung des Königspalastes, der gegenüber dem belgischen Parlament auf dem Koudenberg liegt, wo bis 1731 die Herzöge von Brabant residierten, bietet die einmalige Gelegenheit, hinter die Fassade des Palastes zu blicken und die prunkvollen Säle, Salons und Kunstgegenstände aus dem 18. und 19. Jahrhundert zu besichtigen.

Der Königliche Palast wurde im Stile Louis XVI errichtet und gilt aus kulturhistorischer Sicht als ein wahres Schmuckkästchen. Sein heutiges Aussehen erhielt der Palast während der Regentschaft von Leopold II. in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach Plänen der Architekten Alphonse Balat und Henri Maquet. Die Säle im Inneren wurden nach dem Vorbild des Schlosses von Versailles in Neobarock gestaltet. Weißer Marmor und grüner Marmor zieren die Treppe und das Geländer sowie das sandsteinerne Mauerwerk. Ein besonderer Blickfang ist dabei die Decke des Spiegelsaals, die der belgische Künstler Jan Fabre mit 1,5 Millionen Rückenschildern des thailändischen Juwelenkäfers verziert hat. Im Salon des Denkers zählt eine Pendeluhr mit der Statue des Denkers in Anlehnung an Michelangelos Werk zu den wichtigsten Exponaten.

Im Thronsaal fallen die Reliefs von Auguste Rodin und von und Thomas Vinçotte ins Auge. Als Motiv des Parkettbodens des Großen Saals findet man als Intarsienarbeit das Monogramm von Leopold I. und seiner Gemahlin Marie-Henriette. Derweil beeindruckt das Große Vorzimmer durch die allegorischen Figuren des Frieses, für den François Rude die Darstellungen der Schifffahrt und des Handels entworfen hatte. Die vielen ausgestellten Kunstwerke, häufig Gastgeschenke von anderen Monarchen, spiegeln den Glanz der belgischen Monarchie wieder. In den zahllosen Sälen und Galerien befinden sich Wandteppiche, bedeutende Gemälde und wertvolles Mobiliar aus dem 18. Jahrhundert. Weitere Informationen unter www.monarchie.be

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