Malawisee – einzigartiges UNESCO-Weltnaturerbe

Malawisee
Der Malawisee besticht durch eine schier unendliche Fisch-Vielfalt.

Der Malawisee-Nationalpark liegt am südlichen Rand des Malawisees in der Nähe von Monkey Bay und zeichnet sich durch eine große Artenvielfalt aus. Mit 94 Quadratkilometern konzentriert er sich auf die Abschnitte mit dem größten Fischreichtum. Aufgrund der ausgeprägten Biodiversität im Malawisee erkannte die Regierung Malawis früh die Schutzwürdigkeit und Notwendigkeit der Einrichtung eines Nationalparks und etablierte diesen im Jahr 1980.

Darüberhinaus wurde der Nationalpark wegen seiner einzigartigen Unterwasserwelt 1984 zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt. Denn mit rund 1.000 Fischarten ist es der See mit dem größten Artenreichtum an Fischen weltweit. Insbesondere Buntbarsche sind hier häufig zu beobachten, beachtliche 30 Prozent aller Buntbarsch-Arten sind im Malawisee zu finden. Von den insgesamt 400 Buntbarsch-Arten sind mit Ausnahme von fünf alle endemisch und machen den Malawisee zu einem privilegierten Ort auf der Welt, um evolutionsbiologische Prozesse zu erforschen.

1.000 Fischarten im Malawisee

Fast 400 Buntbarsch-Arten tummeln sich in dem Weltnaturerbe.

Da der See ein abgetrenntes Ökosystem darstellt, handelt es sich hier um eine Art Laboratorium in freier Natur, in dem man evolutionäre Prozesse genau studieren kann – weshalb der Malawisee aus wissenschaftlicher Perspektive hochinteressant ist. Die Unterarten der Buntbarsche, sogenannte Endemiten, besiedeln zum Teil sehr kleine Gebiete entlang einzelner Inselchen oder ganz bestimmter Küstenabschnitte, wodurch Ausmaß und Bedeutung dieser evolutionsbiologischen Ausdifferenzierung deutlich werden. Von besonderem Interesse sind dabei Mbunas (Felsenbuntbarsche), die – im Einklang mit ihrem Namen – in felsigen Nischen im Küstenbereich ihren Lebensraum haben.

Rund um den Nationalpark hat sich eine touristische Entwicklung in überschaubarem Maßstab ergeben, wobei insbesondere Cape Maclear hervorzuheben ist; ein entspannter Ort, der von kleinen Hotels geprägt wird und viele Rucksackreisende anlockt. Die Unternehmen im Ort setzen zunehmend auf nachhaltigen Tourismus, zudem finden sich in der Nähe des Nationalparks auch einige hochwertige Luxus-Unterkünfte sowie Campinganlagen.

Faszinierendes Unterwasser-Kaleidoskop

Am Malawisee finden sich auch einige ungewöhnliche Blickfänge.

Die faszinierende Unterwasserwelt des Malawisees lernt man am besten auf einem Schnorchel- oder Tauchausflug kennen. Bootsexkursionen oder Kajakfahrten sind ebenfalls ideale Möglichkeiten, die Gegend kennenzulernen; gerade auch von den kleinen Inseln im Malawisee aus, die durch ihre abgeschiedene Lage dazu einladen, den Alltag hinter sich zu lassen. Die angenehmste Zeit, um die Umgebung kennenzulernen, ist die Trockenzeit von Mai bis Oktober. Auch an den Ufern gibt es einiges zu entdecken: die umliegenden Dörfer bieten sich für gemütliche Erkundungsspaziergänge an und ermöglichen einen Einblick in das ländliche Leben.

In der Aquaristik sind Buntbarsche aus dem Malawisee weltberühmt und zieren die Aquarien stolzer Besitzer. Da es sich um Süßwasserfische handelt, gestaltet sich ihre Haltung trotz exotischen Aussehens relativ einfach. Manch einer bezeichnet den Malawisee, Heimat und Tummelplatz dieser farbenprächtigen Fische und zugleich neuntgrößter See der Welt, gar als Aquarium Gottes. Neben dem Fischreichtum sind aber noch auch andere Arten bemerkenswert, etwa der afrikanische Seeadler, der hier sehr oft beobachtet werden kann, oder Paviane, die sich in den Küstenregionen aufhalten. Unter und über dem Wasser hat der Nationalpark viel zu bieten.