Das Fin de siècle – Brüssels neues Museum

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Werke von Delescluze gehören zu den Exponaten im neuen Brüsseler Museum Fin de siècle.

Ab Dezember 2013 wird in den Räumlichkeiten des einstigen Museums für Moderne Kunst in der belgischen Hauptstadt Brüssel in der Rue de la Régence / Regentschapsstraat 3 das neue Museum Fin de siècle eröffnet – ein weiteres Aushängeschild für das kulturelle Erbe des Landes.

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Im neuen Museum sind unter anderem Arbeiten von James Sidney Ensor zu sehen. (Fotos: Tourismus Flandern-Brüssel)

Vor gut 100 Jahren fanden in eben diesen Museumssälen die Kunstsalons von Les XX (1882 – 1894) und von La Libre Esthétique (1894 – 1914) statt. Brüssel war als Kreuzpunkt kreativer Kräfte beispiellos. Die Stadt war zwar kein wichtiges Zentrum für den Impressionismus, aber das Zusammentreffen von Symbolismus, Wagnerismus und Jugendstil verschaffte Brüssel ein Emblem, welches lange Zeit die Identität Brüssels bestimmt hat. „Brüssel, Hauptstadt des Jugendstils“ bezieht sich nicht nur auf die Architektur. Diese Benennung zielt in erster Linie auf die Dynamik einer Gesellschaft, welche auf allen Gebieten der Kunst zum Ausdruck kam: Literatur, Malerei, Oper, Musik, Architektur, Fotografie und Poesie. Materlinck, Verhaeren, Ensor, Khnopff, Spilliaert, Maus, Horta, Van der Velde, Kufferath, Lekeu… – eine lange Liste, die die schöpferischen Fähigkeiten bezeugen, welche weit über die Landesgrenzen hinaus reichten.

Das Museum bezieht sich auf die 31 Kunstsalons, die in Brüssel die wichtigsten Elemente europäischer Kreativität zusammenbrachten. Die Kunstkreise, welche ab 1868 – mit Errichtung der Société libre des Beaux-Arts – die Debatte über Modernismus in Belgien lancierten, bilden Ausgangspunkt und zentrales Thema des Museums.

Ein weiterer Höhepunkt ist die fantastische Kollektion Gillion Crowet, welche dem Fin de siècle Museum zur Verfügung gestellt wird und welche am Ende des Museumsparcours zu sehen ist.

Den Besucher erwartet eine fesselnde Ausstellung, welche den Fin de siècle in seinem historischen Rahmen wieder zum Leben erweckt. Thematisch gliedert sich das Museum unter anderem in die  Bereiche: die Landschaft und der Modernismus; – De Coster und die Entstehung der nationalen Literatur; die Wiederentdeckung der Primitiven; Rops und Baudelaire; Symbolismus in der Literatur und Malerei; Brüssel, Hauptstadt des Jugendstils sowie Spilliaert, Minne, Maeterlinck – die erste Latemser Schule. Weitere Informationen unter www.fine-arts-museum.be.

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