Páfos – Europas Kulturhauptstadt 2017

Das mittelalterliche Fort direkt am Hafen ist das Wahrzeichen von Páfos. (Foto F. Cappellari)
Das mittelalterliche Fort direkt am Hafen ist das Wahrzeichen von Páfos. (Foto F. Cappellari)

Großereignisse werfen bekanntlich ihre Schatten voraus. So auch das europäische Kulturhauptstadtjahr 2017, bei dem mit Páfos (auch Paphos) erstmals eine Stadt in der Republik Zypern im Fokus stehen wird. Die 30.000-Seelen-Gemeinde im Südwesten der Mittelmeerinsel besticht durch ein reiches kulturelles Erbe. Ein Pfund, das sicherlich auch den Ausschlag für den bevorstehenden Ritterschlag von Páfos mit gab.

Zu den archäologischen Besonderheiten gehören die prächtigen Mosaike wie hier an Agia Kyriaki Kirche. (Foto Cyprus Tourism Organisation)
Zu den archäologischen Besonderheiten gehören die prächtigen Mosaike wie hier an Agia Kyriaki Kirche. (Foto Cyprus Tourism Organisation)

Direkt am Hafen liegt das Wahrzeichen der Stadt: ein mittelalterliches Fort, dessen älteste erhaltenen Teile aus dem Jahre 1391 datieren. Von hier bietet sich ein herrlicher Blick auf die charmante Kleinstadt, deren lange, bewegte Geschichte bis in das Jahr 312 vor Christus zurückreicht.

Archäologischer Park unter Schutz der UNESCO

Rund um den Hafen drängen sich einladende Tavernen, Bars und Souvenirgeschäfte, während in Ktima, der etwas höher gelegenen Oberstadt, neben Schulen und Amtsstuben Läden mit Waren für den täglichen Gebrauch das Bild prägen.

Bis zum Hafen erstreckt sich auch der Archäologische Park, der seit 1980 als Weltkulturerbe unter dem Schutz der UNESCO steht. Bedeutendste Zeugen längst vergangener Zeit auf dem weitläufigen Areal von Kato Paphos sind dabei ein römische Amphitheater aus dem 2. Jahrhundert sowie der Tempel des Asklepion. Nicht zu vergessen sind daneben die beeindruckenden Fußbodenmosaike in den Überresten von vier römischen Villen.

Überaus prächtig ist das hellenistische Amphietheater. (Foto Cyprus Tourism Organisation)
Überaus prächtig ist das hellenistische Amphietheater. (Foto Cyprus Tourism Organisation)

Ein besonderes Kleinod ist auch die Saranda Kolones Festung aus byzantischer Zeit. Im Jahre 1222 wurde das Kastell dann leider in Folge eines Erdbebens zu großen Teilen zerstört. Benannt wurde das Kastell nach 40 monolithischen Säulen römischer Machart, die schließlich beim Bau wieder verwendet wurden und noch heute verstreut auf dem Areal unweit des Hafens herumliegen.

Noch weitaus berühmter sind die Königsgräber von Nea Paphos. Wobei der Name der rund 5.000 Jahre alten, in den Fels gehauenen Grabstätten durchaus irreführend ist. Denn hier fanden nicht, wie zu vermuten wäre, Könige, sondern Angehörige der zypriotischen Oberschicht ihre letzte Ruhestätte.

Bedeutende Zeugnisse einer langen Geschichte

Auch die Königsgräber von Nea Paphos sind unbedingt einen Besuch wert. (Foto Cyprus Tourism Organisation)
Auch die Königsgräber von Nea Paphos sind unbedingt einen Besuch wert. (Foto Cyprus Tourism Organisation)

Und noch viele weitere Kapitel einen langen, bewegten Geschichte können in Páfos aufgeschlagen werden. Etwa beim Besuch des Archäologischen Museums. Dieses präsentiert unter anderem wertvollen Goldschmuck aus der Zeit vom 15. Jahrhundert vor Christus bis zum dritten Jahrhundert nach Christus. Aber auch antike Grabsteine, römisches Glas und Ungewöhnliches wie die aus Ton gefertigten römischen Wärmflaschen.

Derweil hält das sehenswerte Byzantinische Museum eine stolze Sammlung an Ikonen aus der 12. bis 18. Jahrhundert vor. Zu den Besonderheiten der Ausstellung zählen zudem liturgischen Geräte, Manuskripte, Bücher und Priestergewänder.

Die prächtige Hafenpromenade von Páfos lädt zum Flanieren ein. (Foto Cyprus Tourism Organisation)
Die prächtige Hafenpromenade von Páfos lädt zum Flanieren ein. (Foto Cyprus Tourism Organisation)

Laut Mythologie soll Páfos auch der Geburtsort der Aphrodite gewesen sein. An der Felsformation Petra tou Romiou soll die sagenumwobene Göttin der Liebe und Schönheit schließlich dem Meer entstiegen sein. Und im nahe gelegenen Polis pflegte sie dann gemäß Überlieferung ihre Bäder einzunehmen. Hätte Aphrodite tatsächlich existiert, wäre ihr sicherlich auch das zyprische Mufflons (Ovis gmelini ophion) begegnet. Denn das scheue Wildschaf ist endemisch und nur auf Zypern zu finden.

Kunstinstallationen machen Páfos zum Freilichtmuseum

Bizarre Gesteinformationen fallen an diesem Teil der zypriotischen Küste ins Auge. (Foto Cyprus Tourism Organisation)
Bizarre Gesteinformationen fallen an diesem Teil der zypriotischen Küste ins Auge. (Foto Cyprus Tourism Organisation)

Zumindest temporär sind in und um Páfos auch die so genannten „Zeichen in Zeit und Raum“ zu finden. Dabei handelt es sich um insgesamt zwölf aufwendige Kunstinstallationen unter freiem Himmel, die Páfos während des Kulturhauptstadtjahres in eine Art Freilichtmuseum verwandeln sollen. Dabei fehlt natürlich auch nicht eine Skulptur von Yiota Ioannidou, die die Göttin Aphrodite auf einem Felsen liegend darstellt.

Vor allem entlang der Akamas Halbinsel ist die Region Páfos wunderbar wanderbar. (Foto Cyprus Tourism Organisation)
Vor allem entlang der Akamas Halbinsel ist die Region Páfos wunderbar wanderbar. (Foto Cyprus Tourism Organisation)

Markant sind daneben die „Blicke in die Unendlichkeit“, die Künstler Harry Paspallis mit einer Installation aus Marmorsäulen schließlich direkt am Meer eröffnen will. Zwischen dem Meer und dem Leuchtturm bildet daneben eine (künstliche) Mohnblume in einer Vase, von Andreas Paraskevas geschaffen, einen besonderen Blickfang. Dabei hat Páfos unabhängig vom Kulturhauptstadtjahr doch ohnehin zahllose Blickfänge zu bieten.

Weitere Informationen unter www.visitpafos.org.cy und www.pafos2017.eu.

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