Kreuzfahrt-Riesen zwischen Innovation und Kritik

Kreuzfahrt-Riesen
Die 294 Meter lange Norwegian Prima ist der neue Stolz von Norwegian Cruise Line. – Foto NCL

Norwegian Cruise Line (NCL) hat unlängst seinen neuesten Kreuzfahrt-Riesen, die Norwegian Prima, in Marghera, Venedig, von der renommierten Fincantieri-Werft übernommen. Mit 294 Metern Länge, 142.500 Bruttoregistertonnen und einer Kapazität für 3.100 Gäste bei Doppelbelegung wurde die Norwegian Prima so konzipiert, dass der Gast und sein Erlebnis an Bord an erster Stelle stehen. Das Schiff bietet eine einzigartige Weitläufigkeit, ein durchdachtes, beeindruckendes Design sowie eine Vielzahl von an Erlebnismöglichkeiten. Dazu gehört etwas die Indulge Food Hall, ein Gastronomie-Bereich unter freiem Himmel mit elf verschiedenen Stationen und Gerichten aus aller Welt. Der Prima Speedway ist sowohl die längste als auch die einzige dreistöckige Kartbahn auf See, während „The Drop“ als weltweit erste Freifall-Trockenrutsche über zehn Decks eine höhere Beschleunigungskraft erreicht als ein Formel-1-Wagen.

Zu den besonderen Features an Bord der Norwegian Prima zählt der Infinity Beach. – Foto NCL

Ein weiteres Highlight an Bord des Kreuzfahrt-Riesen ist der Ocean Boulevard, der auf einer Fläche von mehr als 4.000 Quadratmetern das Deck 8 umrundet und es den Gästen somit erlaubt, um das gesamte Schiff zu flanieren und den Meerblick zu genießen, während sie im Freien speisen oder ihren Lieblingsplatz in den verschiedenen Lounges entdecken können. Einen traumhaften, geradezu „unendlich“ weiten Blick auf den Ozean bietet der Infinity Beach mit seinen beiden kantenlosen Pools: Sie sind so nah am Wasserspiegel positioniert, dass Gäste das beruhigende Blau des Meeres mit freiem, unverstelltem Blick genießen können. Der Oceanwalk mit seinen zwei Glasbrücken gibt den Besuchern das Gefühl, über dem Wasser in der Luft zu schweben. Ein Anziehungspunkt für Kunstliebhaber ist The Concourse, der erste Outdoor-Skulpturengarten auf See mit sechs Installationen des internationalen Metallkünstlers Alexander Krivosheiw und einer von David Harber aus Großbritannien entworfenen Wandskulptur. Weitere Informationen unter www.ncl.com.

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Hausbootbetrüger muss drei Jahre ins Gefängnis

Ein 43-jähriger Kölner, der in mehr als 140 Fällen nicht existente Hausboote und Ferienwohnungen zur Vermietung angeboten und dafür Anzahlungen in Höhe von 120.000 Euro kassiert haben soll, wird vom Landgericht Neubrandenburg zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und drei Monaten verurteilt.

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 76 Prozent der Deutschen wollen Schwerölverzicht

Dreiviertel der Deutschen ist die Schweröl-Nutzung bei Kreuzfahrtschiffen ein Dorn im Auge.

Drei von vier Deutschen wollen, dass Kreuzfahrtschiffe kein giftiges Schweröl mehr nutzen. Das zeigt eine aktuelle und repräsentative Civey-Umfrage im Auftrag des NABU. Es wurde gefragt, was Kreuzfahrt-Reedereien tun sollten, um Natur und Umwelt zu schützen. Dabei konnten mehrere Punkte genannt werden. Der Ausstieg aus der Schwerölnutzung wurde von den Befragten am häufigsten angegeben (76,7 Prozent) – noch vor einem Stopp der Abwasserentsorgung im Meer (71,5 Prozent) und der Reduzierung der Müllmenge (67,1 Prozent). Nur eine verschwindende Minderheit von 3,4 Prozent der Befragten gab an, dass ihrer Ansicht nach Kreuzfahrtunternehmen schon genug für Umwelt und Natur tun.

Das Verbrennen von Schweröl ist extrem schädlich: Schiffsmotoren stoßen dabei nicht nur Unmengen CO2, sondern auch für Menschen und Umwelt gefährliche Schadstoffe aus, wie Feinstaub und Ruß, Schwefel- und Stickoxide. Außerdem verursachen die für das Schweröl benötigten Schwefelwäscher – sogenannte Scrubber – schmutzige Abwässer, die häufig direkt ins Meer geleitet werden. Noch verheerender ist es für Meereslebewesen und Wasservögel, wenn der giftige Treibstoff selbst ins Meer gelangt.

Die Kreuzfahrtreedereien halten am billigen und giftigen Schweröl fest, obwohl es eine Lösung gibt: Seit zehn Jahren fordert der NABU von den Unternehmen, dass sie auf den viel saubereren Marinediesel umsteigen. Das wäre immer noch ein fossiler Kraftstoff, aber ein großer Schritt hin zu weniger Dreck und Gefahren für Natur und Umwelt. Diese Abgase können zudem leichter gereinigt werden, aber auch hier müssen endlich standardmäßig Rußpartikelfilter und Katalysatoren eingesetzt werden wie an Land. Den ersten Schritt des Treibstoffwechsels können die Kreuzfahrtunternehmen sofort gehen, einige hatten das in der Vergangenheit schon angekündigt. Da auf diese Lippenbekenntnisse jedoch nie Taten folgten, will der NABU nun mit Hilfe der Bevölkerung Druck auf die Reedereien ausüben. Im nächsten Schritt müssen die Unternehmen dann auf saubere und klimaneutrale strombasierte Kraftstoffe umsteigen, um ihren Klimaschutzversprechen gerecht zu werden. Weitere Informationen unter www.NABU.de/schweroel.