
Wenn der Almsommer zu Ende geht, kommen Mensch und Vieh von den Bergweiden zurück ins Tal: Für den Almabtrieb erhalten die Kühe einen bunten Kopfschmuck und die Glocken, die sie um ihren Hals tragen. Früher dienten die Glocken dazu, böse Geister auf dem Almabstieg zu vertreiben, damit die Herde sicher ins Tal kommt. Der Almabtrieb in Reith im Alpbachtal ist ein besonderes Fest, das jedes Jahr an zwei Samstagen – in 2022 am 24. September und 1. Oktober – gefeiert wird und zu den größten Festen dieser Art in Tirol zählt.

Jeweils um 10 Uhr beginnt das Festtreiben mit dem Einzug der Musikkapelle und einem Platzkonzert. Ab 12 Uhr trotten die ersten Kühe durch das Ortszentrum von Reith im Alpbachtal. Die dickbäuchigen Schönheiten versetzten die Zuschauer in Begeisterung, denn die Reither Bauern schmücken ihre Kühe mit prächtigen Bändern, farbenfrohen Kopfschildern und fröhlich klingenden Glocken. Während man auf die nächsten Heimkehrer wartet, sorgen vagabundierende Alphornbläser, „Goasslschnalzer“ und zahlreiche Tiroler Volksmusikgruppen für Unterhaltung.

Überall finden sich Verpflegungsstände mit lokalen Köstlichkeiten. Beim großen Bauern- und Genussmarkt bieten die Bauern der Region echte Spezialitäten, wie Breitenbacher Obst, Kiachl, Krapfen oder Leckeres aus Omas Garten an. Entlang der Schmankerl- und Handwerkerstraße verwöhnen Bauern mit regionalen Spezialitäten und über 40 Handwerker geben Einblicke in ihr traditionelles Kunsthandwerk. Von Schindelmachen, Federkielsticken oder dem fast vergessenen Handwerk wie das Klöppeln, Hutmachen bis hin zum Seifensieden, erhält man eindrucksvolle Einblicke in alte bäuerliche Traditionen.

Übrigens: Auch wenn das Fest an zwei Samstagen stattfindet, so läuft keine einzige Heimkehrerin zweimal von der Alm ins Dorf. Weitere Informationen unter www.alpbachtal.at.
Leseabenteuer zwischen Deutschland und Österreich
Kriminelle Energie mit Pfiff, Spannung und Humor kennzeichnet den ebenso kurzweiligen wie spannenden Roman Keine halben Sachen mehr von Frank-Raymund Richter: Die Lehrerin Salome Salomon liebt ihren Beruf, ihr Motorrad und ihre Kater (beide ordentlich kastriert), sonst liebt sie niemanden, sich schon gar nicht. Außer ihrer Mutter steht ihr nur eine Person nahe: Sonja, Halbghanaerin und Mitarbeiterin einer Karateschule. Ihr großes Problem: Sie verliebt sich immer in die falschen Männer.
Salome, die klugen Kater und das kommunikative Motorrad bringen in ihrem Kampf gegen eine moralisch brüchige, oft brutale und kriminelle Männerwelt einige Männer zur Strecke, die es– so sehen es die Vier – nicht anders verdient haben. Unterstützt werden sie in ihrem Kampf durch ein selbstbewusstes Navi und einen depressiven Telecom Schaltkasten.
Die fantasievolle und witzige Erzählung überrascht mit einem unerwarteten Finale.
Erhältlich ist der 238 Seiten starke Roman Keine halben Sachen mehr (ISBN 978-3-939408-53-6) von Frank-Raymund Richter für 18 Euro im Buchhandel oder versandkostenfrei direkt beim Westflügel Verlag

Mortimer
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