
Von rasanten Trails, die zum Mountainbiken ideal geeignet sind, bis hin zu asphaltierten Straßen für Familienausflüge – Kroatien bietet eine Vielzahl von Wegen und Pfaden für jeden Geschmack, unabhängig von Alter oder Können und hat sich so mit seiner sehr gut ausgebauten Infrastruktur für Biker in den letzten Jahren zum Mekka für Radfahrer gemausert. Die Möglichkeiten sind dabei so verlockend wie unendlich und erstrecken sich über das gesamte Land. Besonders reizvoll sind die Routen in Istrien, der malerischen Kvarner Bucht, der mit Eichenwald durchzogenen Insel Rab sowie in den fruchtbaren Ebenen Slawoniens.
Auf dem Weg der Freundschaft durch Istrien
Eine ausgesprochen beliebte Berg-Radroute für Mountainbiker ist die Parenzana-Route mit einer Länge von 78 Kilometern. Der Parenzana – auch Weg der Gesundheit und Freundschaft genannt – führt durch Italien, Slowenien und schließlich an die Westküste Istriens in Kroatien. Das Besondere ist, dass die Strecke auf einer ausgebauten Trasse der einstigen Schmalspureisenbahn Triest – Poreč /Parenzo verläuft. Herrliche Blicke aufs Meer wechseln sich mit romantischer Aussicht auf die mittelalterlichen Städtchen Istriens ab. Da der Großteil der Strecke auf grobem Schotter verläuft, ist ein Mountainbike definitiv Pflicht! Nebenbei ist die Parenzana-Route Kroatiens erste Greenway-Route. Greenway-Routen sind internationale Radstrecken, die als die Rolls-Royces unter den Radwegen gelten. Sie bieten besondere Qualität und touristische Infrastruktur, wie Rastplätze, Aussichtsplattformen, nahgelegene Unterkünfte oder Restaurants.
Traumhafte Gebirgsrouten in der Kvarner Bucht

Weiter geht die Tour an der Kvarner Bucht. Mit über 19 offiziellen Radrouten unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade auf einer Gesamtlänge von 1.300 Kilometern ist die Kvarner Bucht, zwischen Istrien und Dalmatien gelegen, sehr vielseitig. Liebhaber wunderschöner Gebirgsradrouten in ursprünglicher Natur und steiler Hänge werden mit traumhaften Aussichten belohnt. Zwei sehr interessante Fahrrad-Transversalen in der Kvarner Region sind die Gebirgs-Fahrradtransversale sowie die Rijeka-Fahrradtransversale.
Erstere verbindet einige der kulturgeschichtlichen Sehenswürdigkeiten und Naturattraktionen der Hochebene Gorski kotar, wie Wasserfälle, Schluchten oder Höhlen. Sie führt über verkehrsarme Wald- und Nebenstraßen durch dichtes Grün. Die Transversale ist insgesamt 260 Kilometer lang und setzt sich aus sieben Etappen zusammen – die neun weiteren Verbindungsrouten mitgezählt, beläuft sich die Strecke auf 400 Kilometern sowie auf einen Gesamtanstieg von 5.000 Höhenmetern. Die Route ist für Naturliebhaber und Mountainbiker, die einen mehrtägigen Aktivurlaub anstreben, wie gemacht.

Die Rijeka-Fahrradtransversale hingegen hat eine Gesamtlänge von 63 Kilometern, ist aber nicht minder erlebenswert. Sie führt durch acht Städte und Gemeinden des Rijeka-Rings mit vielen Attraktionen und Sehenswürdigkeiten, wie romantischen Stadtkernen, reicher Gastronomie oder Traumstränden. Biker mit guter Kondition können die Route an einem Tag bewältigen. Um das Erlebnis aber nachhaltig genießen zu können, sollten sie sich jedoch ein paar Tage Zeit lassen – außerdem gibt es auch hier Querverbindungen auf hundert Kilometern Länge, die auf unterschiedliche Weise kombinierbar sind. Attraktive, verschiedene Untergründe, der Höhenunterschied vom Meeresniveau zum Gebirgspass sowie die Gipfel mit einmaligen Ausblicken auf die Stadt und Bucht von Rijeka machen diese Transversale zu einem unvergesslichen Erlebnis für Anfänger und Fortgeschrittene.
Entdeckerfeeling auf den Archaeological Traces
Wer Kroatiens Inseln bisher nur mit Sonnenbaden in Verbindung gebracht hat, der irrt: Seit 2020 können Radfahrer drei neue Bike-Strecken in traumhafter Natur auf der Insel Rab befahren. Die Rab Archaeological Traces, die auch Wanderer anziehen, führen durch ein Gebiet, auf dem es 30 archäologische Fundstätten, wie Überreste mittelalterlicher Kirchen, Kalköfen oder Bauxitminen, zu entdecken gilt. Auf Stein, Erde, Asphalt oder Schotter haben Biker die Wahl zwischen den Routen Epario, Capo Fronte und Frux.

Auf der Strecke Epario, die an der Küste von Epario verläuft, fühlen sich besonders Familien mit Kindern wohl, da die Fahrzeit keine eineinhalb Stunden beträgt und das Niveau mit leicht angegeben ist. Diese Route ist besonders reich an kulturellen „Schätzen“ und so empfiehlt es sich hin und wieder abzusteigen, um Mosaike, Steinartefakte oder Münzen aus prähistorischen Zeiten und der Antike zu bestaunen. Durch das waldreichste Gebiet Rabs mit dem best erhaltenen Steineichenwald im Mittelmeerraum führt Capo Fronte und erfreut Freizeitsportler sowie Familien. Die Tour lädt nach dem Radeln zu einem Bad in den malerischen Buchten ein und führt mit etwas Glück auch an einem Reh oder Mufflon vorbei. Mit knapp zwei Stunden und gleichzeitig anspruchsvollem Schwierigkeitsgrad ist die Route Frux hingegen dann doch eher den Profis vorbehalten. Das Areal durch das die Strecke verläuft, ist gekennzeichnet durch bedeutsame Trockenmauern, die die einst intensive wirtschaftliche Nutzung des sehr fruchtbaren und wasserreichen Gebiets verdeutlichen.
Entlang des Europäischen Amazonas
Weg von der Küste Kroatiens, hinein ins Inland, finden Radfahrer zwischen Kornfeldern, idyllischen Flüssen, weinbehangenen Hügeln und malerischen Dörfern eine grüne Radfahreroase vor. Für ein Erlebnis bei dem Fahrradfahrer ganz zu sich finden, sind die Ebenen Slawoniens und der Baranja auf dem Pannonischen Weg des Friedens durch den Naturpark Kopački rit – eines der größten Feuchtgebiete Europas – die richtige Wahl. Auf einer Länge von 75 Kilometern von Osijek nach Sombor, entlang den Flüssen Donau und Drau, tummelt sich eine artenreiche Vielfalt an Tieren: Über 280 Vogelarten, Reptilien und Säugetiere wie Rehe, Wildschweine, Wildkatzen, Marder oder Füchse sind hier beheimatet. Das Gelände im Naturpark ist eben, sodass auch weniger sportliche Radfahrer dem Terrain gewachsen sind. Den Naturpark, der auch der europäische Amazonas genannt wird, gilt es mit allen Sinnen zu erleben – auf dieser Route ist definitiv der Weg das Ziel!

Das Land an der Adria bietet Radrouten unterschiedlichster Art auf tausenden von Kilometern. Dazu gehören auch die Radwege des EuroVelo-Netzes. Dieses Netz an beschilderten Radstrecken erstreckt sich über ganz Europa und verbindet auf 17 Routen so 42 Länder des Kontinents auf sportliche Weise. Ob von Einheimischen oder von Touristen befahren, für kurze Teilstrecken, Ausflüge oder mehrtägige Radreisen genutzt – die wachsende Frequentierung der vier EuroVelo Radrouten durch Kroatien begründet deren Daseinsberechtigung. Zu Teiletappen der EuroVelo Strecken gehören auch der Pannonische Weg des Friedens oder die Parenzana-Route.
Ein Land, wie gemacht für Radfahrer
Die kroatische Infrastruktur für Radfahrer ist sehr gut ausgebaut, da sich Radfahren in Kroatien bei Einheimischen sowie Touristen immer größerer Beliebtheit erfreut. So ist die Mitnahme von Fahrrädern in öffentlichen Verkehrsmitteln wie auf Schiffen, Fähren, Flößen auf Flüssen oder in Zügen möglich. Der Transport des populären Fortbewegungsmittels ist auch mit dem Flugzeug oder dem Bus möglich. Da das Fahrrad als Verkehrsmittel immer häufiger genutzt wird, haben sich in kroatischen Städten öffentliche Fahrradverleihsysteme etabliert – so können Touristen das Land auf nachhaltige und aktive Weise erkunden. Ob Reisende den „Drahtesel“ nun als Sportgerät oder nur als Mittel zum Zweck nutzen, eines ist sicher: Kroatien auf diese Weise zu erkunden, ist ein Erlebnis, dass so schnell niemand vergisst! Mehr Informationen unter https://croatia.hr/de-DE.
Buch- und Geschenktipp für Outdoor- und Abenteuerfans: How to shit in the woods
Shit happens – im echten Leben und auch in freier Wildbahn daher die Frage How to shit in the woods? Und früher oder später wird jeder Outdoorer erkennen, dass es weit komplizierter sein kann als vermutet, sein kleines oder großes Geschäft an der frischen Luft zu erledigen. Dieser Ratgeber nähert sich dem Thema mit viel Humor und ohne Berührungsängste. Kurze Ausflüge zur Toilettenkultur in verschiedenen Ländern leiten unterhaltsam zum eigentlichen Thema des Buches über: praxistauglichen Tipps zur Verrichtung des Geschäfts in freier Wildbahn. Erhöht wird der Nutzwert des handlichen und trotz allen Humors ernst gemeinten Ratgebers durch zahlreiche Produkttipps für praktische Hilfsmittel – vom Klappspaten bis zur faltbaren Papptoilette. Auch der perfekte Geschenktipp …
Pressestimmen
„Das handliche Buch hält neben allerlei Historischem und Kuriosem vor allem Unmengen an Tipps rund ums Defäkieren und Urinieren außerhalb des geschützten Rahmens der heimischen Toilette bereit – eine echte Leseempfehlung für alle, die tiefer ins Thema einsteigen wollen“, urteilte die Saarbrücker Zeitung„Der ultimative Klo-Ratgeber für Natur-Liebhaber“, befand die Hamburger Morgenpost. „How to shit in the woods (…) erklärt auf 96 Seiten viel Einleuchtendes zur Theorie des Sich-Erleichterns“, schrieb Die ZEIT; „eine gleichermaßen nützliche wie vergnügliche Lektüre“ lautete das Fazit der Wanderlust und „allerhand Tipps für das dringende Bedürfnis in der Wildnis“, wertete die Bild-Zeitung.
Karsten-Thilo Raab berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen gemacht als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführer sowie Bildbänden.
Erhältlich ist How to shit in the woods (ISBN: 978-3-86686-824-3, 7. Auflage) von Karsten-Thilo Raab und Ulrike Peters für 9,90 Euro im Buchhandel oder online bei allen gängigen Versandbuchhändlern wie www.conrad-stein-verlag.de

Mortimer
Seit dem Jahr 2011 berichtet das Mortimer Reisemagazin tagtäglich in Wort, Bild und teilweise mit Videos aus der Welt des Reisens. Mehr als 8.000 Beiträge über Destinationen aus allen Teilen der Erde stehen für Interessierte mittlerweile kostenfei bereit.