Kicken im schottischen Sumpf: Schlammpackung als Beigabe

Neben Finnland ist das Vereinigte Königreich die zweite große europäische Hochburg im Schlammfußball. Was Wimbledon für die Tennisspieler, ist die Swamp Soccer Arena in Inverness, der Hauptstadt des schottischen Hochlandes, für die Schlammfußballer, die hier vom 23. und 24. Juni 2012 den Swamp Soccer World Cup austragen. Sieht man einmal von der Tatsache ab, dass nicht auf einem gepflegten Rasenplatz, sondern auf sumpfigen Untergrund gekickt wird, ähneln die Regel im Wesentlichen denen des normalen Fußballspiels. Allerdings bestehen Mannschaften lediglich aus fünf Feldspielern plus Torwart.

”Es gibt Wettbewerbe für Männer-, Frauen- und Mixedteams”, verweist Organisator Stewart Heid Bummer auf die Tatsache, dass bei Letzteren mindestens zwei Frauen auf dem Platz, oder besser gesagt auf dem sumpfigen Untergrund stehen müssen. Die Zahl der Auswechselspieler ist unbegrenzt. Die Spieldauer dagegen schon: Ein Schlammmatch wird über zweimal zwölf Minuten ausgetragen und eine Abseitsregel gibt es nicht.

”Anstoß, Einwürfe, Ecken, Freistöße und Elfmeter werden nicht getreten, sondern erfolgen dadurch, dass der Ball an der vorher vom Schiedsrichter bestimmten Stelle mit der Hand fallen gelassen wird”, erläutert Stewart die Besonderheiten des Regelwerks. Der Startschuss erfolgt am Samstag, 23. Juni 2012, um 9.30 Uhr mit dem Anpfiff für die Vorrunde. Am Sonntag, 24. Juni 2012, beginnt dann um die gleiche Zeit die K.o.-Runde. Erwartet werden unter anderem wieder Teams aus der Schweiz, aus Polen, Belgien, Spanien, Russland und sogar aus dem fernen China. Und natürliche sind auch zahlreiche englische und schottische Teams mit von der Partie.

”Wer möchte kann auch in phatasievoller Verkleidung auflaufen”, so Stewart weiter. Denn dies ist für diejenigen, die sportlich nicht so erfolgreich sind, die Chance, nicht mit leeren Händen nach Hause zu fahren. Denn in Edinburgh werden nicht nur die Weltcupsieger gekürt, sondern auch diejenigen mit dem ungewöhnlichsten Outfit.

”Alles in allem ist Swamp Soccer eine extrem harter Sport, bei dem die Wellnessbehandlung in Form einer Schlammpackung automatisch allen Spielern zu Teil wird”, flachst Stewart. Der große Unterschied zum echten Fußball sei jedoch, so der Organisator, dass es sich hier wirklich niemand erlauben kann, sich auf dem Spielfeld auszuruhen. Denn, wer zu lange an einer Stelle verharrt, sinkt in den sumpfigen Boden ein und kann dann statt als Anspielstation höchstens noch als Pfosten benutzt werden.

Allgemeine Informationen: Visit Britain, Urlaubsservice Großbritannien, Dorotheenstraße 54, 10117  Berlin, www.visitbritain.de

Informationen: Swamp Soccer UK Ltd, Telefon 0044-(0)7774-926245, info@swampsoccer.co.uk, www.swampsoccer.co.uk

Literaturtipp: Ulrike Katrin Peters, Karsten-Thilo Raab: Britannia Kuriosa – Die skurrilsten Veranstaltungen in Großbritannien, Westflügel Verlag, ISBN 978-3-939408-04-8

Ulrike Katrin Peters, Karsten-Thilo Raab: Oh, diese Briten, Conrad Stein Verlag, ISBN 978-3-86686-800-7

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