Spaziergänge durch einsame Dünenlandschaften statt wildem Rodeo, azurblaues Wasser statt trockener Wüstenregionen und Surflust statt Wild West Feeling – an der Golfküste im Südosten des Lone-Star-States rücken die geläufigen Texas-Klischees in den Hintergrund und Besuchern zeigt sich eine nur wenig bekannte Seite des US-Bundesstaats Texas. Ein Strandurlaub an der 1.000 Kilometer langen Küstenlinie bietet eine große Vielfalt sowohl an Entspannungs- als auch Aktivmöglichkeiten und komplementiert den quirligen Städtetrip oder abenteuerlustigen Ranchurlaub im Inland.
Historischer Badeort am Golf von Mexiko
Das Städtchen Galveston, zirka eine Autostunde südlich von Houston gelegen, thront auf einer Sandbank und ist für seine gut erhaltene viktorianische Architektur bekannt. Umgeben von subtropischen Gärten finden sich im historischen East End Viertel hübsche Holzvillen aus den 1920er und 1940er Jahren. Bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts verfügte die Stadt über ein aufblühendes Finanzviertel, den Strand District, das den Namen „Wall Street des Westens“ trug. Die kulturbewussten Händler der Stadt – sie hatte damals den drittgrößten Tiefseehafen der USA – amüsierten sich in der Oper und entsandten ihren Nachwuchs auf die lokale Medizinische Hochschule, während im Rest des Bundesstaats noch Revolver und Faustrecht regierten. Im National Historic Landmark District treffen Besucher dieser Tage auf zahlreiche Restaurants, Geschäfte und Unterhaltungsangebote und schlendern zum Sonnenuntergang auf der einstigen Prachtstraße Seawall Boulevard.
Menschenleere Sandstrände
Die Nehrung von South Padre Island gilt als der längste naturbelassene Küstenabschnitt der Vereinigten Staaten. Die Landenge ist ein gut gehütetes Geheimnis und bietet Badefreunden, Seglern, Schnorchlern und Tauchern gleichermaßen allerhand Möglichkeiten, ihrem Hobby zu frönen. Der 112 Kilometer lange Strandabschnitt Padre Island National Seashore hat sich dem Schutz der Küstenlinie mit ihrer Dünen- und Wattlandschaft sowie der endemischen Fauna verschreiben. Er ist der bedeutendste Niststrand in den USA für eine der am stärksten bedrohten Schildkrötenarten der Welt, die Karibische Bastardschildkröte.
Ein Paradies für Zugvögel
Die texanische Küstenlinie gilt als bester Ort für Vogelbeobachtungen in den Vereinigten Staaten. Kolonien von Zugvögeln machen am Great Texas Coastal Birding Trail auf ihrem Weg nach Nord- oder Südamerika Rast. Zwischen November und März bestaunen Vogelfans hier rund 380 verschiedene Arten – von Reihern, Pelikanen und Säbelschnäblern bis hin zu Kranichen und Eulen. Die Laguna Madre mit ihrem hohen Salzgehalt ist ein besonders fischreiches Gewässer und daher sehr beliebt bei den gefiederten Bewohnern auf Zeit. Auch geführte Beobachtungstouren werden angeboten.
Surf-Hotspot in Texas
Von Galveston bis South Padre Island bieten zahlreiche Plätze ideale Bedingungen für Wind- und Kitesurfer sowie Wellenreiter – mitunter dank ganzjährig angenehmer Temperaturen und weiter Stehreviere. Die Insel South Padre ist speziell bei Kiteboardern beliebt, die hier aufgrund von flachen Wellen und beständigen Winden optimale Voraussetzungen vorfinden. Windsurfer steuern das Bird Island Basin Areal in der Laguna Madre zwischen Corpus Christi und Port Isabel an. Die Zeiträume März bis Juni sowie September bis November gelten als die windsichersten Monate. Das Texas Surf Museum in Corpus Christi dokumentiert die Surfgeschichte des Lone-Star-States und lohnt einen Besuch im Anschluss an ein Surfabenteuer.
Hoch zu Ross
Mustang Island verdankt ihren Namen den Wildpferden, die einst den fast 30 Kilometer langen Küstenstreifen der Corpus Christi vorgelagerten Insel bevölkerten. Im 19. Jahrhundert verschwanden die Tiere plötzlich, die vermutlich die Spanier hierherbrachten. Auf der benachbarten Insel Padre Island genießen Pferdeliebhaber Ausritte an Traumstränden.
Mortimer
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