Auf dem Empire State Trail nach Kanada

Empire State Trail
Der Startpunkt für den 1.200 Kilometer langen Empire State Trail ist an der Spitze von Manhattan.

Manch einer spricht schon augenzwinkernd von einer „Big-Apple-Ahorn-Connection“. Eine Bezeichnung, die fraglos die elementaren Eckpfeiler auf den Punkt bringt. Denn seit Beginn des Jahres ist der neue Empire State Trail, der New York mit der kanadischen Grenze verbindet, offiziell freigegeben. Auf einer Länge von insgesamt gut 1.200 Kilometern führt die Route von Manhattan bis Albany und von dort wahlweise weiter nach Rouses Point nahe der Nordspitze des Lake Champlain oder bis nach Buffalo am östlichen Ende des Eriesees unweit der Niagarafälle.

„Der Empire State Trail ist das größte staatliche Mehrzweck-Wegenetz der USA. Er bietet Anwohnern und Besuchern einen beispiellosen Zugang zu New Yorks Schätzen“, schwärmte Andrew Cuomo. Der Gouverneur des US-Bundesstaats New York hatte im Jahre 2017 die Idee für das Wegenetz erstmals öffentlich vorgestellt. Ende Dezember 2020 konnten dann die letzten Arbeiten an dem zukunftsweisenden 280-Millionen-Dollar-Projekt abgeschlossen werden.

Empire State Trail

Dabei wurde der Empire State Trail nicht komplett neu angelegt, sondern bedient sich in Teilen auch der Strecken von rund 40 bereits existierenden, kleineren Wegen mit einer Länge von gut 650 Kilometern. Anstatt die verschiedenen Pfade umzubenennen, wurde diese zusätzlich als Teil des Empire State Trails ausgeflaggt. Hinzu kommen gut 550 Kilometer an neuen Streckenabschnitten, die sowohl Wanderern, Laufsportenthusiasten und Radfahrern sowie jahreszeitlich bedingt auch Skilangläufern, für Schneeschuh- und Schneemobil-Touren offen stehen.

Im Wesentlichen ist der neue Fernweg in drei Abschnitte unterteilt: In Sichtweite der berühmten Freiheitsstatue startet das erste Teilstück entlang des Hudson Valley Greenway im Battery Park an der Südspitze von Manhattan. Ab Albany folgt der Trail dann dem Erie Canalway Trail nach Buffalo beziehungsweise dem Champlain Valley Trail nach Rouses Point.

An der West Side von Manhattan lässt sich unterwegs auch ein prachtvoller Sonnenuntergang genießen. – Foto Hudson River Valley Greenway

Durch den verbesserten Zugang zu einigen der Landmarken und Naturphänomene entlang dieser Wege würden, so die Hoffnung nicht nur von Gouverneur Andrew Cuomo, mehr Touristen in die Region gezogen. In der Tat gibt es zwischen dem Big Apple und den Niagarafällen einiges zu entdecken. Der Bogen spannt sich vom Buffalo State Park über das Montezuma National Wild Refuge bis hin zum historischen Ticonderoga Fort.

Verdursten muss unterwegs auch niemand. Zumindest, solange die Kehle gerne mit einem kühlen Bierchen benetzt wird. Denn nicht weniger als 200 Craft Beer Hersteller entlang der neuen Verbindungsachse haben einen sogenannten Empire State Trail Brewery Passport aufgelegt, der als App zum Download in den gängigen Appstores bereitsteht. Der virtuelle Pass dokumentiert dann, wo die Wanderer, Radfahrer oder Läufer entlang des Trails ein Bierchen oder zwei genossen haben. Wobei die Brauereien nicht alle direkt am Weg liegen, sondern in einer maximalen Entfernung von zehn Meilen (16 Kilometern) vom Empire State Trail. Was zumindest für Wanderer mitunter doch ein zu großer Umweg für einen kühlen Gerstensaft sein dürfte.

Der Erie Canalway Trail ist Teil des neuen Empire State Trails. – Foto Hudson River Valley Greenway

Bei gut 1.200 Kilometern Gesamtstrecke dürfte nur wenige den gesamten Trail auf einmal unter die Füße oder Räder nehmen wollen. Aber natürlich lässt sich das neue Wegenetz auch in Teilabschnitten genießen. Der Hudson River Valley Greenway beispielsweise verläuft auf ehemaligen Bahntrassen wie dem der North und South County Trailway oder dem Albany-Hudson Electric Trail. Derweil führt der Erie Canalway Trail in weiten Teilen alten Treidelpfaden und Schienensträngen, die in Radwege umgewandelt wurden. Und der Champlain Valley Trail folgt zunächst dem Champlain-Kanal von Albany nach Whitehall und dann dem Lake Champlain nach Kanada.

Insgesamt erschließt der Empire State Trail nicht weniger als 22 Counties im gesamten US-Bundesstaat New York. Und obwohl der Weg erst wenige Monate alt ist, reifen schon jetzt Überlegungen, die Route bis zum südlichsten Punkt von Long Island zu verlängern. Viel Raum, um den Osten der USA einmal ganz anders kennen zu lernen.

Übersichtskarte des neuen Trails von New York bis an die kanadische Grenze. – Grafik: Hudson River Valley Greenway

Weitere Informationen unter www.empiretrail.ny.gov und www.empiretrail.ny.gov.

Buch- und Geschenktipp für naseweise Reisende und Zuhausebleiber

Reisen erweitert den Horizont und schärft den Blick für andere Länder, Kulturen und Lebensweisen. Wer reist, entdeckt immer wieder Spannendes, Faszinierendes, Kurioses, Verrücktes und Amüsantes. Vor allem Superlative und Rekordverdächtiges werden allerorts gerne mit Stolz präsentiert. Das eine oder andere bleibt im Gedächtnis, anderes ist schnell wieder vergessen. So oder so ist Reisen immer ein Stück weit vergleichen. Mal stechen Gemeinsamkeiten ins Auge, dann sind es gravierende Unterschiede zu dem, was man im heimischen Sprengel vorfindet.

Vieles von dem, was sich unterwegs entdecken lässt, sorgt später für Gesprächsstoff. Dabei gibt es Zeitgenossen, die als wandelndes Lexikon durchgehen könnten, weil sie in der Lage sind, sich noch so kleine Details und Fakten zu merken. Gerade diese Dinge sind es, die für jede Menge Gesprächsstoff und Spaß, für Staunen, Kopfschütteln und Gelächter sorgen. Und so überrascht „Prahlhanswissen für Gelegenheitsreisende“ von Karsten-Thilo Raab als ein Kompendium, das nicht unbedingt im Alltag benötigtes Wissen vermittelt, gleichzeitig jedoch jede Menge Spaß garantiert.

Erhältlich ist Prahlhanswissen für Gelegenheitsreisende (ISBN 978-3-939408-47-5) von Karsten-Thilo Raab als Hardback mit 160 Seiten für 23,99 Euro im Buchhandel oder versandkostenfrei direkt beim Westflügel Verlag.

*****

Buch- und Geschenktipp für Outdoor- und Abenteuerfans: How to shit in the woods

How to shit in the woods Copyright Karsten-Thilo RaabShit happens – im echten Leben und auch in freier Wildbahn daher die Frage How to shit in the woods? Und früher oder später wird jeder Outdoorer erkennen, dass es weit komplizierter sein kann als vermutet, sein kleines oder großes Geschäft an der frischen Luft zu erledigen. Dieser Ratgeber nähert sich dem Thema mit viel Humor und ohne Berührungsängste. Kurze Ausflüge zur Toilettenkultur in verschiedenen Ländern leiten unterhaltsam zum eigentlichen Thema des Buches über: praxistauglichen Tipps zur Verrichtung des Geschäfts in freier Wildbahn. Erhöht wird der Nutzwert des handlichen und trotz allen Humors ernst gemeinten Ratgebers durch zahlreiche Produkttipps für praktische Hilfsmittel – vom Klappspaten bis zur faltbaren Papptoilette. Auch der perfekte Geschenktipp …

Pressestimmen
„Das handliche Buch hält neben allerlei Historischem und Kuriosem vor allem Unmengen an Tipps rund ums Defäkieren und Urinieren außerhalb des geschützten Rahmens der heimischen Toilette bereit – eine echte Leseempfehlung für alle, die tiefer ins Thema einsteigen wollen“, urteilte die Saarbrücker Zeitung

„Der ultimative Klo-Ratgeber für Natur-Liebhaber“, befand die Hamburger Morgenpost. „How to shit in the woods (…) erklärt auf 96 Seiten viel Einleuchtendes zur Theorie des Sich-Erleichterns“, schrieb Die ZEIT; „eine gleichermaßen nützliche wie vergnügliche Lektüre“ lautete das Fazit der Wanderlust und „allerhand Tipps für das dringende Bedürfnis in der Wildnis“, wertete die Bild-Zeitung.

Karsten-Thilo Raab berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen gemacht als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführer sowie Bildbänden.

Erhältlich ist How to shit in the woods (ISBN: 978-3-86686-824-3,  7. Auflage) von Karsten-Thilo Raab und Ulrike Peters für 9,90 Euro im Buchhandel oder online bei allen gängigen Versandbuchhändlern wie www.conrad-stein-verlag.de

Karsten-Thilo Raab

berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführern sowie Bildbänden gemacht.