Durch die Teufelsschlucht in der Eifel

Teufelsschlucht
Die Teufelsschlucht befindet sich am Ostrand des Ferschweiler Plateaus im Naturpark Südeifel in der Nähe von Irrel.

Die Felsspalten sind über 20 Meter tief und an manchen Stellen kaum mehr als einen Meter breit. Schmale Sandsteintreppen führen durch sie hindurch, unterqueren Klüfte, zwischen denen bemooste Gesteinsbrocken klemmen. Die Teufelsschlucht im Naturpark Südeifel ist ein Wunderwerk der Natur, das man einst dem König der Finsternis zugeschrieben hat. Er soll die Felsen gespaltet, überzählige Brocken ins Tal geworfen und die spektakuläre Klamm geschaffen haben, die heute zu den beliebtesten Ausflugszielen gehört.

Zu Stein gewordener Meeresboden

Tatsächlich ist diese geologische Besonderheit dem Wasser zu verdanken: Vor 190 Millionen Jahren erstreckte sich hier ein Meer. Das Sandsteinplateau, über das die Menschen heute wandern, ist der zu Stein gewordene Meeresboden. Davon zeugen auch die Teufelskrallen – so heißen die versteinerten Überreste einer ausgestorbenen Muschelart, die man nahe der Teufelsschlucht finden kann.

Teufelsschlucht
Abwechslungsreiche Wanderwege erschließen das Ferschweiler Plateau mit seinen steil abfallenden Sandsteinformationen mit Kanzeln, tiefen Klüften und Felssäulen, die bis zu 40 Metern emporragen. – Fotos Dominik Ketz/Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH06

Später, als sich das Meer zurückgezogen hatte, drückte der schwere Sandstein auf den weichen Keuper, der unter ihm liegt. Frost und Tauwetter wechselten sich am Ende der letzten Eiszeit ab, alles kam ins Rutschen, Felsen stürzten ab – die Teufelsschlucht entstand.

Rote Teufelshörnchen weisen den Weg

Erkunden kann man diese besondere Landschaft auf drei schönen Teufelspfaden: Sie sind zwischen 1,6 und sechs Kilometer lang und allesamt markiert mit kleinen roten Teufelshörnchen. Die längste Tour namens „Teuflische Acht“ nimmt dabei das idyllische Kylltal und seine Stromschnellen mit hinein: die Irreler Wasserfälle. Auch hier soll der Höllenkönig seine Hände im Spiel gehabt und am Rande des Bachbetts so gewütet haben, bis das Wasser zornig wurde. Weitere Informationen unter www.rlp-tourismus.de/eifel. (rpt)

Karsten-Thilo Raab

berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführern sowie Bildbänden gemacht.