How to shit (nicht nur) in Thailand

Ein stilles Örtchen ist in Thailand immer zu finden. – Foto: Susanne Timmann

Andere, ferne Länder, andere Sitten und Gebräuche, diese kluge Weisheit gilt definitiv auch für das beliebteste asiatische Reiseziel Thailand. Golden glänzende Tempel, quirlige Metropolen wie Bangkok, weiße, feinpulvrige Traumstände – traumhafte Bilder, die sofort im Kopfkino entstehen.

Thailand verführt mit seiner Vielfältigkeit

Im Norden Thailands leben die Menschen oft noch einfacher. – Foto: Susanne Timmann

Durch seine freundlichen Menschen, die den Farangs, den ausländischen Besucher, stets mit einem freundlichen Lächeln begegnen, köstliche, gesunde und facettenreiche Küche und die vielfältigen Möglichkeiten, seinen persönlichen Traumurlaub zu verleben, hat Thailand in den letzten Jahrzehnten zur Topadresse und Einstiegsdestination für Asienreisende entwickelt.

Auch an Traumstrände wie auf Koh Lanta findet sich immer eine Möglichkeit fürs „Geschäft“. – Foto: Susanne Timmann

Auch in punkto Reisebudget punktet Thailand mit seinem riesigen Angebot. So findet der gechillte Backpacker seine Traumhütte mit nur einer einfacher Pritsche zum Schlafen am Strand für oft nur wenige Baht, der thailändischen Währung. Darf es ein bisschen mehr sein, legt man ein paar Baht drauf und findet sich in einem ordentlich gemauerten Bungalow mit eigenem Bad und WC. Dem Luxus nach oben sind quasi kaum Grenzen gesetzt. Auch in den Städten findet jeder die für seine Geldbörse passende Unterkunft.

Für jedes Budget das Passende auffindbar

Luxuriöse Unterkünfte bieten auch im Badezimmer allen erdenklichen Komfort. – Foto: Susanne Timmann

Und auch das kulinarische Angebot ist riesig. Von den einfachen Garküchen, in denen die leckersten Gerichte meist mit frischem Gemüse und Kräutern wohlig duftend zubereitet werden und für wenige Baht verkauft werden, bis zu luxuriösen, mit mehreren Sternen dekorierten Restaurant mit perfektem, hochwertigem Ambiente und elegantem Service. Doch eins ist sicher. Was oben genüsslich verzehrt worden ist, muss unten wieder raus.

Überall locken Köstlichkeiten. – Foto: Susanne Timmann

Thailand ist durchaus ein gut entwickeltes, sauberes Land. So finden sich in den hochpreisigen Unterkünften und Restaurants meist top saubere und gepflegte „westliche“ Sitztoiletten und auch das allzeit beliebte Klopapier steht zum Abwickeln bereit.

Je einfacher die Unterkunft, desto einfacher die Badezimmer

Preiswerte Unterkünfte wie in Pai bieten oft auch nur einfache Toiletten. – Foto: Susanne Timmann

Je kleiner die Preise auf der Speisekarte oder fürs Zimmer werden, desto mehr sollte der Nutzer der Nasszellen auf Überraschungen vorbereitet sein. Erste Stufe für unliebsame Erfahrungen ist sicherlich das Fehlen des häufig dringend benötigten Toilettenpapiers. Daher immer eine kleine Rolle in der eigenen Tasche mitnehmen. Zu Not reicht auch mal ein Papiertaschentuch. Tipp: eine wenig benutzte Serviette, die ansonsten immer weg geworfen wird, tut genauso oder gar noch sanfter ihren Job. Das benutzte Papier sollte sowieso nicht ins WC reingeworfen werden, da die dünnen Abflussrohre schnell verstopfen und es auch nicht sicher ist, ob das Abwasser optimal geklärt wird. Also den meist zur Verfügung stehenden Papierkorb benutzen.

Irgendwie findet man sich immer zurecht. – Foto: Susanne Timmann

In den preisgünstigen, einfachen Lokalen oder Hostels kann sich beim Betreten der Örtlichkeit auch eine noch größere Herausforderung verstecken. Das WC zum Hocken. Ein größeres Loch im Boden mit rechts und links, wenn es gut läuft, Standflächen aus Keramik, wenn es nicht so gut läuft auch nur mal mit Brettern.

Übung macht den Meister – auch bei den Hocktoiletten

Einfaches Badezimmer in Mae Hong Son. – Foto: Susanne Timmann

Also Hose runter, bei langen Hosen empfiehlt es sich diese erst so weit wie möglich von der Fessel in Richtung des Knies hochzuziehen, damit der Stoff nicht auf den oft nassen Boden rutscht oder gar noch tiefer in die Grube. Je tiefer sich das werte Gesäß gen Boden neigt, desto sauberer ist dieser nach dem großen Geschäft. Wenn es gut läuft, findet sich ein Schlauch mit warmem Wasser zum Abspritzen eben diesem. Wenn es nicht ganz so gut läuft, steht nur ein Eimerchen mit Wasser bereit und die Hand muss mit viel Wasser die eigentliche Aufgabe des Klopapiers übernehmen. Hört sich nicht gut an, kostet erst auch mal viel Überwindung.

Die definitiv schlechteste Idee ist es, sein Geschäft im Freien zu verrichten. – Foto: Susanne Timmann

Allerdings sei erwähnt, dass in vielen Ländern die Benutzung des Toilettenpapiers als unhygienisch und die Reinigung mit Wasser als viel hygienischer angesehen wird. Egal wie, wohl dem, der anschließend die Hände mit viel Seife und frischen Wasser reinigen kann. Ganz schwierig wird es, wenn die eigene Beweglichkeit es fast unmöglich macht, die für die Farangs ungewohnte Sitzhaltung fürs große und kleine Geschäft einzunehmen. Da hilft nur ein verzweifeltes Festhalten an den hoffentlich gut zu erreichenden Mauern rechts und links.

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