Husum – wo Theodor Storm Geschichte schrieb

„Der Schimmelreiter“ machte Theodor Storm weltberühmt - in Husum lässt sich einiges auf den Spuren des berühmten Schirftstellers entdecken. (Foto TSMH)
„Der Schimmelreiter“ machte Theodor Storm weltberühmt – in Husum lässt sich einiges auf den Spuren des berühmten Schriftstellers entdecken. (Foto TSMH)

Husum mit seiner Umgebung inspirierte den bekannten Lyriker und Novellisten Theodor Storm bereits im 19. Jahrhundert. Seine Werke wie „Der Schimmelreiter“, „Pole Poppelspäler“, „Der Häwelmann“ und „Eine Halligfahrt“ wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Viele der Schauplätze in seinen Werken sind noch heute zu finden, liest man in seinen Büchern, wird man einige schnell erkennen. Einzig das seiner Heimatstadt gewidmete und bekannte Gedicht „Die Stadt“ hat nicht mehr viel mit dem heutigen Husum gemeinsam, denn die „Graue Stadt am Meer“ ist heutzutage alles andere als grau.

Mit seiner wohl berühmtesten Novelle „Der Schimmelreiter“, befasste sich Storm über Jahrzehnte. Auch wenn der Deichgraf Hauke Haien nicht in der Realität existierte, so lehnte Storm die Personen in seiner Novelle Menschen aus seiner Umgebung an, ebenso wie die Schauplätze, die vielen Orten in der Hattstedtermarsch ähneln. So gelten als Vorlage für Hauke Haien der Landmann, Mechaniker und Mathematiker Hans Momsen aus Fahretoft und die Deichgrafenfamilie Iwersen-Schmidt, deren Gehöft ein Abbild in der Novelle zu sein scheint.

Blick ins Innere des Theodor Storm Hauses, in dem das Gedenken an den Literaten aufrecht erhalten wird.
Blick ins Innere des Theodor Storm Hauses, in dem das Gedenken an den Literaten aufrecht erhalten wird.

Auch die Ideen des in Nordfriesland tätigen Deichbaufinanzierers Jean Henri Desmercieres spiegeln sich wieder, er gilt als der Erbauer des Sophien-Magdalenen Kooges, des Desmerciereskooges und des Elisabeth-Sophien-Kooges. Ob mit dem Fahrrad, PKW, individuell oder geführt, eine Reisen auf den Spuren des Schimmelreiters ist eine Begegnung von Realität und Literatur.

In Husum können Besucher viele ehemalige Wohn- und Arbeitsstätten bis hin zur Grabstätte des berühmten Sohnes der Stadt besichtigen. Diese sind bequem zu Fuß auf dem Husumer Kulturpfad zu finden. Auch der Schreibtisch, an dem Theodor Storm einst seine Novellen und Gedichte schrieb, ist im Theodor Storm Haus in Husum ausgestellt und zu besichtigen. In seinem „Poetenstübchen“ findet man noch heute die etwas düstere, trauliche Stimmung, die er zum Schreiben brauchte. Die Wände sind dunkelrot gestrichen, die Decke mit dunklem Holz vertäfelt und ein kleines Fenster eröffnet den Blick zum Garten. Es wirkt geradezu, als habe der Dichter den Raum nur kurz verlassen.

Hafenidylle am Husumer Innenhafen.
Hafenidylle am Husumer Innenhafen.

Auf eine geführte „Entdeckungsreise durch das Schimmelreiter-Land“ können Interessierte mit Husum Tourismus gehen. Mit dem historischen Postbus wird ein Streifzug durch das „Schimmelreiter-Land“ angeboten. Bei einem Stadtrundgang zu ausgewählten Schauplätzen Theodor Storms und dem Besuch des Storm-Hauses wird die Geschichte lebendig und auch an das leibliche Wohl ist mit der lokalen Spezialität, der Friesentorte sowie einem Abendessen mit Lesungen und Erzählungen in gemütlicher Atmosphäre gedacht.

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