Westafrika bangt um den König der Tiere – Löwen-Population drastisch gesunken

In ganz Westafrika sind heute lediglich noch 400 Löwen zu finden - Tendenz sinkend.
In ganz Westafrika sind heute lediglich noch 400 Löwen zu finden – Tendenz sinkend.

Er gilt als König der Tiere. Und doch kann er sich ohne menschliche Hilfe offensichtlich zumindest in weiten Teilen Westafrika nicht behaupten. Gemäß einer gerade veröffentlichten Studie der Tierschutzorganisation Panthera, deren Name übersetzt „Großkatzen“ bedeutet, ist die Löwen-Population zwischen dem Senegal und Nigeria auf rund 400 gesunken. Wobei sogar nur knapp 250 Tiere im fortpflanzungsfähigen Alter seien, so der Warnruf von Dr. Philipp Henschel, der ein seit sechs Jahren laufendes Löwenprogramm von Panthera koordiniert.

Im Jahre 2006 so, Dr. Philipp Henschel weiter, wären die Löwen noch in 21 geschützten Landschaften in elf westafrikanischen Ländern angesiedelt gewesen. Doch mangels finanzieller und personeller Ausstattung seien die meisten dieser Schutzgebiete lediglich noch auf dem Papier existent. Mit der Folge, dass nicht nur die Löwen-Population dramatisch zurückgegangen sei. Mittlerweile würden Löwen lediglich in einem zusammen etwa 50.000 Quadratkilometer großen Areal im Senegal, in Nigeria sowie in Benin, Niger und Burkina Faso zu finden sein.

Durch das Anwachsen von Ackerbau und Viehzucht wird der natürliche Lebensraum für Löwen in Westafrika immer kleiner. (Foto: Diamond Glacier Adventures)
Durch das Anwachsen von Ackerbau und Viehzucht wird der natürliche Lebensraum für Löwen in Westafrika immer kleiner. (Foto: Diamond Glacier Adventures)

Schuld an der Misere sei, so ist der Studie zu entnehmen, vor allem der Mensch, der immer weitere Teile der westafrikanischen Landfläche für die Tierhaltung und Landwirtschaft nutzt und somit die wilden Tieren aus ihrem natürlichen Lebensraum verdränge. Und so sei es wenig verwunderlich, dass die Zahl der Löwen in Westafrika unter 400 gesunken sei. Zum Vergleich: In ganz Afrika leben nach Schätzungen von Panthera heute etwa 35.000 Löwen.

„Um die Löwen, aber auch viele andere in ihrer Existenz stark gefährdete Tiere wie Affen, den afrikanischen Wildhund oder Elefanten – zu retten, bedarf es größtmöglicher Unterstützung der internationalen Gemeinschaft“, lautete dann auch der eindringliche Appell von Dr. Luke Hunter, Präsident von Panthera, mit Blick auf die zumeist geringen Möglichkeiten der westafrikanischen Länder. Mehr unter www.panthera.org.

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