Leuchttürme – Wahrzeichen an Englands Küste

Leuchttürme
Flamborough Lighthouse in Yorkshire ist einer der ältesten Leuchttürme in England. – Foto Visit Britain/Charlotte Graham

Leuchttürme faszinieren. Sie sind romantisch schön, symbolisieren Weite und Freiheit, sind Landmarken für Schiffe, geben Orientierung und weisen den Weg. Wer sich aus der aktuellen Situation schon einmal „wegträumen“ möchte, wird an Englands Küste leicht fündig.

„Weit über 60 Leuchttürme reihen sich, einer Perlenschnur gleich, entlang der reizvollen und abwechslungsreichen Küste, viele von ihnen sind der Öffentlichkeit zugänglich“, sagt Samantha Richardson, Direktorin der National Coastal Tourism Academy, die das Projekt „England’s Coast“ leitet. Letzteres ist ein Zusammenschluss aller acht englischen Küstenregionen, die mit dem Projekt ihre Kultur, sagenreiche Geschichte und malerischen Küstenlandschaften vermarkten.

Das Portland Bill Lighthouse gehört zu den markanten Landmarken in Südengland.- Foto Visit Britain/Rod Edwards

„Die Türme stehen meist abseits üblicher Touristenpfade, eignen sich wunderbar als Fotomotive oder für Wanderungen von Turm zu Turm und in einigen kann man sogar übernachten – weit weg vom Alltag und inmitten traumhaft einsamer Küstenlandstriche. Sobald die Einschränkungen es zulassen, machen sie eine Reise an die Küste zu einem magischen Besuch“, so Richardson.

Auf Flamborough Head, einer Halbinsel zwischen den malerischen Buchten Filey und Bridlington in der Grafschaft Yorkshire, stehen gleich zwei Leuchttürme in unmittelbarer Nachbarschaft. Der unter Denkmalschutz stehende Kreideturm aus dem Jahr 1669 ist einer der ältesten, vollständig erhaltenen Leuchttürme Englands. Der zweite Turm wurde 1806 direkt oberhalb der unter Naturschutz stehenden Klippen erbaut, an denen über 200.000 Seevögel, darunter Basstölpel und Papageientaucher, nisten.

Klassisch in Rot-Weiß gehalten: das Happisburgh Lighthouse in Norfolk. – Foto Visit Britain/Rod Edwards

Der älteste Leuchtturm des Landes und einer der ältesten der Welt steht auf dem Gelände von Dover Castle. Er wurde um das Jahr 43 n. Chr. von den Römern erbaut, als Navigationshilfe zur Überquerung des Ärmelkanals. Die gut erhaltene Ruine bietet mit der direkt daneben stehenden kleinen Kirche St. Mary-in-Castro aus dem Jahr 1020 n. Chr. ein schönes Fotomotiv.

Östlich von Dover thront das South Foreland Lighthouse bei St Margaret’s at Cliffe hoch über den berühmten „White Cliffs of Dover“. Der viktorianische Turm warnt vor den gefährlichen Sandbänken Goodwin Sands, die schon in William Shakespeares Theaterstück „Der Kaufmann von Venedig“ Erwähnung fanden und die über 2.000 Schiffen zum tragischen Verhängnis wurden. Von Mrs Knott’s Teestube aus, eingerichtet im Stil der 1950er Jahre und benannt nach der Frau des einstigen Leuchtturmwärters, hat man bei köstlichem Cream Tea einen sagenhaften Blick auf die meistbefahrene Schifffahrtsstraße der Welt.

Durchaus sehenswert: der Leuchtturm auf Walney Island in Cumbria. – Foto visitlakedistrict.com

In East Sussex stand der Belle Tout Leuchtturm (1832), mit Blick auf den Ärmelkanal, nicht immer an der heutigen Stelle. Im Jahr 1999 wurde er um ganze 17 m nach Norden versetzt, um zu verhindern, dass er durch die Erosion der Kreidefelsen ins Meer stürzt. Da das Belle Tout Feuer bei niedrigen Wolken schlecht zu sehen war, wurde 1902 ein neuer Turm direkt ins Meer vor die 162 Meter steile Kreidefelsenwand gebaut. Der gut sichtbare rot-weiß-gestreifte Beachy Head Leuchtturm an so exponierter Stelle dient gern als Filmkulisse oder für Werbefotos. Die Position ist historisch interessant und man munkelt, dass es hier spukt.

Ein besonderes hübsches Fleckchen sind die High Cliffs an der Küste von North Yorkshire. Kapitän James Cook ging bei einem Reeder in Whitby in die Lehre und startete von dort aus zu seiner ersten Entdeckungsreise (1768-1771). Direkt am Whitby Lighthouse kann man im modern und komfortabel eingerichteten Vanguard Ferienhaus hoch über der Küste nächtigen, ideal für ausgedehnte Wandertouren im Nationalpark North York Moors.

Beleibtes Ausflugsziel: das South Foreland Lighthouse bei Dover. – Foto Dover District Council

Der wohl bekannteste Leuchtturm ist das Eddystone Lighthouse vor Plymouth an der Küste von Devon. An dieser Stelle gibt es bereits seit dem Jahr 1698 ein Leuchtfeuer. Ein Vorläufer des heutigen vierten Turms wird im Roman Moby Dick erwähnt. Weitere  Informationen unter www.englandscoast.com/de.