Giant‘s Causeway: Dramatik am Damm des Riesen

Der Giant‘s Causeway gehört unbestritten zu den wohl faszinierendsten Launen der Natur in Nordirland.

Wie eine Traumwelt taucht der Giant‘s Causeway an Nordirlands Küste auf. Vor 60 Millionen Jahren ist dieser „Pfad des Riesen“ aus einem Lavastrom entstanden, der an der nordirischen Antrim-Küste zu rund 40.000 Basaltsäulen erstarrt ist. 750.000 Touristen klettern jährlich über den phänomenalen und von der UNESCO zum Weltnaturerbe ernannten Felsen-Geopark. In starkem Sonnenlicht färbt er sich in rot-goldenem Schimmer ein wie Magma.

Nicht wenige beleben ihre Fantasie vom mythologischen Riesen Finn McCool und wandern den ausgewiesenen Küstenpfad nordöstlich vom Giant‘s Causeway entlang. Das ist die vielleicht noch intensivere Variante, die Urgewalt der wahrhaftig riesenhaften Landschaft zu erfahren. Da könnte man sich leicht die Entstehung der Legende von Finn McCool vorstellen, der einen Säulenpfad bis hinüber an die schottische Küste ins Meer gebaut haben soll, um seinen dort lebenden größten Rivalen Benandonner auf einen nicht sehr freundlich gemeinten Besuch herüber in sein Reich zu locken.

Mystische Wandererlebnis in den Morgenstunden

Überaus beeindruckend ist das Farbenspiel der Basaltsäulen im wechselnden Tageslicht.

Dieser landschaftlich stillere und imposante „Pfad des Riesen“ verläuft an der Küste von Ballintoy oder Dunseverick. Man sollte ihn besonders im Frühjahr und Herbst in den frühen Morgenstunden erwandern, wenn das changierende Licht ihn in ein Farbenwunder verwandelt und eine riesenhafte dramatische Szenerie zum Vorschein kommt. Teilweise bis zu 15 Meter hohe Basaltableger des einstigen Lavastroms ragen als kunstvolle Skulpturen aus grellen moosigen Hügeln und tragen riesenhafte Namen: Vom Stiefel des Riesen über den Thron der Wünsche, das Kamel, die Großmutter des Riesen und die Orgel genießen Wanderer sagenhafte Ausblicke über die Antrimküste.

Etwas weiter thront die Ruine Dunseverick Castle auf hohen Klippen wie ein verwunschenes Märchenschloss. Und an klaren Tagen meint man bis nach Schottland hinüberzusehen wie Finn McCool auf Benandonners Reich.

Visitor Centre als architektonische Besonderheit

Der Damm des Riesen steht als Weltnaturerbe unter dem Schutz der UNESCO. – Fotos Tourism Ireland

Absolut sehenswert ist nach dieser mythischen Wanderung das preisgekrönte Giant´s Causeway Visitor Centre am Portal zum Causeway. Der vor einigen Jahren tief in die Erde gelegte Neubau zitiert mit seiner Fassade aus polierten Basaltsäulen die natürliche Struktur des vor Jahrmillionen aus vulkanischer Tätigkeit erwachsenen Naturwunders. Wie der Giant‘s Causeway mit seinen sechseckigen Basaltstelen in einer Diagonale in den Atlantik ragt, ist auch in der Innenarchitektur angelegt.

Es gibt in den Räumen so gut wie keine rechten Winkel. Der Naturschönheit der Causeway Coastal Route ist auf dem Bau mit einem Grasdach und niedrigstem CO2-Ausstoß Rechnung getragen. Die interaktive Ausstellung beschäftigt sich mit Vulkanismus auf hohem wissenschaftlichem Niveau und geht gleichzeitig spielerisch und erzählerisch mit der Legende über die Riesen Finn McCool und Benandonner um. Weitere Informationen unter www.ireland.com/de-de/sehenswertes/giants-causeway