Färöer Inseln kämpfen überaus kreativ gegen das Aussterben ihrer Sprache

50.000 Menschen und 80.000 Schafe sind auf den 18 Färöer Inseln zu Hause.

David gegen Goliath – die kleinen Färöer Inseln fordern einmal mehr den Giganten Google  heraus. Nachdem die Touristenzahlen dank der „Sheep View“- Kampagne steigen, stehen die Färöer nun vor einem neuen Problem: Niemand kann ihre Sprache für Gäste übersetzen. Schließlich sprechen nur 80.000 Menschen weltweit färöisch und Google Translate führt die vom altnordischen abstammende, bedrohte Sprache nicht. Die Färinger nehmen die Sache selbst in die Hand und kreieren ihre eigene Version von Google Translate – „Faroe Island Translate“ – per Live-Video, online und mit freiwilligen Helfern.

Online finden Interessierte schnell die passende Übersetzung.

Wer ein Wort oder einen Satz ins Färöische übersetzen will, gibt ihn einfach auf der Website www.faroeislandstranslate.com ein und ein Färinger übersetzt den Satz – persönlich per Videobotschaft.

Faroe Island Translate funktioniert mit Hilfe menschlicher Übersetzer.

Levi Hanssen von Visit Faroe Islands ist einer der Initiatoren des Projektes: „Wir haben eine wunderschöne Sprache und die möchten wir mit unseren Besuchern teilen.“ Zwar sprechen die Färinger meist gut Englisch, so Hanssen, aber „um ein Gefühl für eine fremde Kultur zu bekommen, ist es immer von Vorteil, ein paar Worte in der lokalen Sprache sagen zu können. Viele Touristen sind enttäuscht, wenn sie feststellen, dass Sie nicht ein paar einfache Worte per Google Translate übersetzen können. Wir wollen unseren Gästen helfen, und so hat sich eine Gruppe Färinger zusammengetan und Faroe Islands Translate ins Leben gerufen.“

Open letter to Google from the Prime Minister of the Faroe Islands from Visit Faroe Islands on Vimeo.

Im vergangen Jahr konnten die Färöer Inseln Google Street View überzeugen, die Inseln zu kartieren. Dieses Jahr hoffen die Färinger den Internet-Giganten Google wieder überzeugen zu können, den kleinen Inseln eine Chance zu geben. Sogar Minister Präsident Aksel V. Johannesen hat bereits einen offenen Brief an Google geschrieben, mit der Bitte, Färöisch als Sprache in Google Translate aufzunehmen.

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