Drama und höllisches Erlebnis in Alistrati

Alistrati
Es wäre sehr schade, wenn die Alistrati-Höhle unentdeckt geblieben wäre. – Foto: Susanne Timmann

Einfach mal abtauchen in die Tiefen des Berges bei Alistrati in Griechenland. Die Höhlen, die sich auf einer Fläche von über 25.000 Quadratmeter im Erdinnern befinden, faszinieren mit ihren spektakulären Stalaktiten und Stalagmiten und sind zum Beispiel im Rahmen einer Kreuzfahrt mit nicko cruises gut zu erreichen. Der Eingang zu den Pforten der lohnenswerten Höhle ist erst einmal sehr unspektakulär. Ein gemauerter, circa 25 Meter langer Tunnel führt, über mehrere Türen getrennt, langsam und moderat nach unten.

Der Eingang zur Höhle verrät nicht viel

Unspektakulär mutet der Eingang zur Alistrati-Höhle an. – Foto: Susanne Timmann

Dann eröffnet sich durch die letzte elektrische Schiebetüre der erste Blick in eine ganz andere Welt. Und mit einem weiteren Schritt steht man mitten drin in der surrealen Welt unter der Erde. Die Gedanken schweifen unweigerlich ganz weit weg. Seit etwa zwei Millionen Jahren entsteht das grandiose Naturschauspiel. Im kalksteinhaltigen Gebiet entstanden in einer unglaublichen Langsamkeit Höhlensysteme durch Wasserausschwemmungen. Dann ging das Wasser zurück und es begannen sich Tropfen um Tropfen die wunderbaren Formationen zu bilden. Zwei bis drei Zentimeter entstehen in vielen, vielen Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten.

Auch Fossilien von Vögeln wurden im Höhlensystem gefunden – allerdings aus späteren Epochen. Die definitiv zahlreichsten Bewohner waren Millionen und Abermillionen von Fledermäusen. Sechs verschiedene Arten wurden nachgewiesen. Selbst Menschen haben die Höhle in längst vergangenen Zeiten bewohnt. Tageslicht fällt vereinzelt in die dunkle Welt unter der Erdoberfläche. Dann war die uralte Höhle in Vergessenheit geraten. Bis zu einem denkwürdigen Tag in den 1950er Jahren, als Einheimische beim Taubenjagen einen natürlichen Eingang entdeckt haben. Welch glücklicher Zufall.

Tauben jagen hat sich wirklich gelohnt

Faszinierende Höhlenwelt erleben bei Alistrati. – Foto: Susanne Timmann

Seit 1975 ist die Alistrati-Höhle nun für die interessierten Besucher geöffnet. Die ursprünglichen Bewohner, die Millionen von flatternden Fledermäusen, haben sich zurückgezogen, um sich in einer der vier Höhlen in der Nähe ein neues, dunkleres Zuhause zu suchen. Das künstliche Licht gefiel den fliegenden Mäusen nun mal gar nicht. Durch den zugänglichen Teil, immerhin circa einen Kilometer lang, führt ein breiter, ebenerdiger Betonweg, der gut ausgeleuchtet einen sicheren Zugang zu dem phantastischen Erlebnis ermöglicht. Und die Fantasie zaubert unweigerlich wunderbare Bilder. So sehen die Stalakmiten aus wie groß gewachsene Karotten, wohl eher nicht zum Verzehr geeignet.

Dann erscheinen Gebilde medusengleich in der zart ausgeleuchteten Höhle. Wie Korallen muten manche tropfende Steine an. Irgendwie wäre man nicht überrascht, wenn plötzlich bunte, kleine Fische vorbeigeschwommen kämen. Elektiten erinnern an das bizarre Aussehen von Korallenwäldern tief unterm Meer. Entstanden sind diese unglaublichen Formationen durch kleine Öffnungen im Gestein. Das Wasser fließt so langsam nach, dass es an den Enden verdunstet und nicht nach unten, auf den Boden fällt. Mit bis zu drei Metern Durchmesser präsentieren sich die stolzen, altehrwürdigen Stalaktiten aus weißem Kalk. Ein Blick nach oben lohnt allemal, das sollte auf keinen Fall vor lauter Begeisterung vergessen werden.

Hinter jeder Ecke neue Eindrücke

Fantasievolle Gebilde aus tropfenden Steinen. – Foto: Susanne Timmann

Dringt man tiefer in die Alistrati-Höhle ein, überrascht eine Mauer aus Stalagmiten, deren Säulen wie Flammen anmuten. In diesem Bereich floss viel Wasser durch die Gesteinsschichten oberhalb, daher sind diese Kalksteingebilde relativ schnell gewaschen. Eisenoxideinlagerungen bilden die farbigen Flammen. Unglaubliche 100 Jahre kann es aber auch dauern, bis ein Millimeter der beeindruckenden Gebilde gewachsen ist, wenn nur wenig Wasser den Weg durch die Gesteinsschichten findet. Nach weiteren Schritten empfängt eine riesige Formation. Wie eine Orgel, bestimmt zehn Meter hoch, steht die Wand aus Stalaktiten und Stalagmiten in der Höhlenhalle. Dann folgt ein Wasserfall aus weißem Kalkstein, fast ist das Rauschen des Wassers hörbar.

Schweift der Blick weiter umher werden Köpfe von Menschen, Tieren oder anderen wilden Fabelwesen erkannt. Hat sich dort ein riesiger Schiffsbug versteckt? Ganz besondere Kalksteingebilde finden sich in der „Küchenabteilung“. Wie verstreutes Popcorn drücken sich diese aus der horizontalen Wand. Das Geheimnis der Besonderheit liegt hinter der Wand. Feuchtigkeit und Wasser drücken von der Seite und so sieht es aus, als wenn Popcorn an der Wand hängt. Wächst das Popcorn in unendlicher Langsamkeit weiter, wird es irgendwann zu Brokkoli und noch viel, viel später zu Blumenkohl aus Stein.

Bis 45 Meter in der Tiefe

Laufend neue Eindrücke garantiert. – Foto: Susanne Timmann

Die bezaubernde Höhle ist bis zu 25 Meter hoch. Mit ihren verzweigten Höhlensystemen immerhin eine der größten Höhlen in Europa, die zu besichtigen ist. Aber es ist bei weitem nicht alles erschlossen. Noch 600 Meter sind für die Besucher ausbaubar. Am Ende der Alistrati-Höhle, in einer sehr hohen Halle angekommen, beeindruckt ein riesiger Stalagmit, der immer noch 50 Zentimeter wachsen muss, um die Decke zu erreichen.

Die freundliche Dame, die die Kurzzeithöhlenforscher in Gruppen durch die Unterwelt führt, beendet die spannende Tour und es geht wieder auf demselben Weg zurück. Dabei wird nur noch der Weg beleuchtet und die großen Lampen abgeschaltet. Da es damit keine „Hans kuck in die Luft“ Besucher mehr gibt, wird schneller Platz gemacht für die nächste Gruppe, die schon in freudiger Erwartung vor der Türe steht.

Im Eingangsbereich der Alistrati-Höhle. Foto: – Susanne Timman

Leider ist das Fotografieren ohne ausdrückliche Genehmigung nicht gestattet. Also lieber einfach genießen und die Phantasie spielen lassen.

Kein Drama im Städtchen Drama

Lohnenswert für einen kurzen Zwischenstopp am Flüsschen. – Foto: Susanne Timmann

Ganz in der Nähe der sehenswerten Alistrati-Höhle liegt das Städtchen Drama mit seinen circa 45.000 Einwohnern. So wirklich Dramatisches gibt es dort nicht zu sehen. Wobei es im kleinen Park, durch den sich malerisch ein Flüsschen schlängelt, eine kleine Pause einzulegen lohnt. Dort und in der Stadt selbst, gibt es Restaurants und Bars, die sich an freien Tagen schnell mit Einheimischen füllen. Wer mag schon gerne alleine zu Hause sitzen, wenn der Duft nach frischem Kaffee oder einem Gläschen Wein aus der Region nach draußen lockt?

Beliebter Treffpunkt für die Einheimischen sind die vielen Restaurants. – Foto: Susanne Timmann

Drama ist eine alte Stadt. Bereits die Römer suchten am Flüsschen Erholung. So finden sich noch immer viele byzantinische Kirchen. Früher war Drama für die Tabakverarbeitung bekannt. Heute ist aus dem alten Hauptgebäude, genutzt im 18. bis 19. Jahrhundert, ein Luxushotel entstanden.

Dank des Wassers aus den Bergen finden sich in der Gegend viele Rebstöcke, oft von uralten Weinsorten. Neben der Weinherstellung werden die Weinblätter im Frühling geerntet, kurz gewaschen und eingefroren, um für den Fastenteller die berühmten gefüllten Weinblätter mit Zitronensoße für die Feiern im Rahmen der Fastenzeit zubereiten zu können. Liegt die Fastenzeit sehr früh im Jahr dann ist es gut, wenn ein ausreichender Vorrat eingefroren wurde.

Highlight in Drama

Am Flüsschen lässt es sich gut entspannen. – Foto: Susanne Timmann

Die Heilige Barbara, die Schutzgöttin, wacht sicherlich noch weiterhin ohne großes Drama aufmerksam über das kleine Städtchen.

Weitere Informationen

Der Besuch der spannenden Alistrati-Höhlen und die kleine Stippvisite in Drama und noch viele weitere Destinationen lassen sich hervorragend im Rahmen einer Kreuzfahrt vom griechische Hafen Kavala aus mit nicko cruise auf der Vasco da Gama erleben. Buchbar direkt über nicko cruise oder im Reisebüro. Weitere Informationen zu den Kreuzfahrten unter Telefon 0711-24898044, per Mail unter info@nicko-cruises.de oder online unter www.nicko-cruises.de.