Belgische Biergeheimnisse hautnah

Stellt belgische Bier mit japanischer Technik her: Braumeister William Schuwer in Bellevaux (Foto: FTPL)
Stellt belgische Bier mit japanischer Technik her: Braumeister William Schuwer in Bellevaux (Foto: FTPL)

Seit Generationen pflegt Belgien seine Braukultur und Bier gilt als ein wichtiger Faktor der Gastlichkeit. Während in Deutschland für ein gemütliches Beisammensein oft das Kaffeetrinken ganz oben steht, wählen die Belgier eher den Gerstensaft. Die Vielfalt des Angebots ist den verschiedenen Zutaten zu verdanken, die die Braumeister für ihr Werk benutzen. Ob Früchte, Holunderblüten oder Kräuter in Belgien herrscht kein Reinheitsgebot und somit darf alles verwendet werden, was schmeckt. Die Belgier benutzen aber nur Naturprodukte in ihren Kreationen und brauen ihre Biere hauptsächlich durch die drei Gärungsmethoden untergärig, obergärig und spontangärig. 

Sich mit dem großen Deutschland zu vergleichen ist für ein kleines Land manchmal nicht so einfach. Aber in punkto Bier muss sich Belgien nicht verstecken. Deutschland hat zwar eine Vielzahl von Pilssorten im Angebot, aber das kleine Nachbarland trumpft dank fehlendem Reinheitsgebot mit einem der vielfältigsten Biersortimente der Welt auf um die 1.000 verschiedene Sorten soll es hier geben.

Braumeisterin Virginie Harzé in Val Dieu (Foto: Val Dieu)
Braumeisterin Virginie Harzé in Val Dieu (Foto: Val Dieu)

In der Provinz Lüttich öffnen acht Brauereien für Besucher ihre Türen und bieten neben Führungen auch Verkostungen an. In Val-Dieu liegt die Brauerei beispielsweise in einer Zisterzienser-Abtei. Hier braut eine Frau: Virginie Harzé produziert hauptsächlich die Biere Blonde mit sechs Prozent, Brune mit acht Prozent und Triple mit neun Prozent Alkohol.

Der ehemalige Apotheker William Schuwer hingegen verkauft seit einigen Jahren keine Medikamente mehr, sondern hat auf Gerstensaft umgesattelt. In seiner Mikrobrauerei im Dorf Bellevaux erklärt er jedes Wochenende im Sommer sogar unter der Woche wie er seine Sorten Black, Blanche, Blonde, Brune und Triple braut.
Neben Val Dieu und Bellevaux stehen auch La Botteresse (Sur-les-Bois), die Brauereien du Flo, Grain d´Orge, Elfique, Cosse sowie die Mikrobrauerei von Marsinne Besuchern offen. Letztere startete erst Anfang des Jahres mit dem Ziel, bis 2015 CO2-neutral zu produzieren: Abwässer werden recycelt, ebenso die Verpackung und auf Etiketten wird wegen des Klebstoffes komplett verzichtet. Leopold 7 heißt das ökologische Bier der beiden jungen Braumeister Tanguy Van der Eecken und Nicolas Declercq. Wer mehr über die belgische Braukunst erfahren will, erhält unter www.liegetourisme.be Informationen über die Brauereien der Region.

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