Quer durch den Schwarzwald pilgern

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Schöne Natur, malerische Orte und zahlreiche Kulturdenkmäler wie Kloster Kirchberg bei Sulz am Neckar: Entlang der Pilgerwege gibt es viel zu entdecken. – Foto: djd/LRA Rottweil

Die einen pilgern aus religiösen Gründen, andere wollen beim Wandern durch die Natur entschleunigen. Von Jahr zu Jahr zieht es mehr Menschen auf Pilgerpfade. Doch man muss sich nicht zwingend auf den Weg ins spanische Santiago de Compostela machen. Auch in der Heimat laden zahlreiche Wege dazu ein, zu innerer Ausgeglichenheit zu finden. Zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb etwa spannt sich seit nunmehr 15 Jahren ein Netz von alten und neuen Pilgerwegen, die sich an Kirchen, Kapellen und Klöstern entlangschlängeln. Alle Wege sind mit dem europaweit verwendeten Symbol der Jakobsmuschel sowie Richtungswegweisern ausgeschildert.

Pilgern zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb

Wer das Pilgern einmal ausprobieren möchte, Ruhe und Möglichkeiten zur inneren Einkehr sucht, dem wird dies beim Pilgern zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb gelingen. – Foto: djd/LRA Rottweil

Auf sieben Tagesetappen durchquert etwa der Kinzigtäler Jakobusweg den Schwarzwald entlang der Kinzig von Ost nach West. Dabei lernen Wanderer schmucke Städte wie Rottenburg am Neckar kennen, können in Loßburg in der ehemaligen Kirche St. Jakob den Schlussstein der Jakobusdarstellung bewundern und in der historischen Altstadt von Schiltach eine Wanderpause einlegen. Eine zusätzliche Wegvariante startet im schönen Horb am Neckar. Unterwegs finden die Wanderer Unterkunft auch in Pilgerherbergen, zum Beispiel im alten Pfarrhaus des 600-Seelen-Ortes Leinstetten. Das Pfarrhaus bietet acht Matratzen-Schlafplätze, Vorratsschrank und Kühlschrank werden bestückt.

Pilgerstempel im Rottweiler Münster

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Die Pilgerwege lehnen sich in ihrem Verlauf vielfach an historisch nachgewiesene Handelsstraßen an und binden auch regionale Wallfahrtsziele ein. – Foto: djd/LRA Rottweil

Die landschaftliche Vielfalt der Region und kulturhistorische Sehenswürdigkeiten können Pilger auch auf dem Neckar-Baar-Jakobusweg genießen. Sein Wegverlauf orientiert sich an der alten Römer- und Handelsstraße von Rottenburg durch das Neckartal nach Rottweil, über Villingen bis nach Schaffhausen. Wer den gesamten Weg erwandern möchte, braucht etwa sechs bis sieben Tage, aber auch Tagespilgern ist möglich. Als Zentrum der Jakobusverehrung in der Region gilt Rottweil, die älteste Stadt Baden-Württembergs. Sehenswert sind hier unter anderem die Jakobusdarstellungen im Heilig-Kreuz-Münster, wo die Wanderer auch ihren Pilgerstempel erhalten.

Die Kirche St. Gallus in Heiligenbronn: Die Pilgerwege schlängeln sich an Kirchen, Kapellen und Klöstern entlang. – Foto: djd/LRA Rottweil

Der Kirchberg-Pilgerweg zweigt vom Neckar-Baar-Jakobusweg ab und führt vom Kloster Kirchberg nach Rosenfeld. Kein Pilgerweg, aber empfehlenswert für alle, die eine kleine Wanderung für Geist und Seele unternehmen wollen, ist außerdem der Besinnungsweg in Epfendorf am Neckar zwischen Sulz und Rottweil. Unter www.jakobuswege-schwarzwald-alb.de gibt es detaillierte Infos und Tipps zum Wegenetz, zu Pilgerunterkünften und Veranstaltungen. (djd)