Advents- und Winterzeit im Schwarzwald

Schwarzwald
Auch das ist Schwarzwald im Winter: Drag-Queen Betty BBQ lädt zu weihnachtlichen Entdeckungstouren durch Freiburg. – Foto: Fionn Grosse

Wer den Schwarzwald im Winter besucht, findet viele Möglichkeiten seinen Aufenthalt abwechslungsreich zu gestalten: Eine weihnachtliche City-Tour mit der Schwarzwald Drag Queen sowie große und kleine Weihnachtsmärkte sorgen für eine vorweihnachtliche Stimmung. Als besonderes Extra wartet die Orgelstadt Waldkirch dazu erstmalig mit einem „singenden Weihnachtsbaum“ auf. Schneesportbegeisterte können im Skimuseum auf den Spuren von Skilegende Georg Thoma die Geschichte des Skilaufs erkunden. Rodelfans kurven im Slalomkurs auf schneebedeckten Hängen bei der ersten „Rodel-Wäldmeisterschaft“ um die Wette, während sich die weiße Pracht beim Schneeskulpturen-Festival in Bernau in markante Kunstobjekte verwandelt.

„Kling, Glühwein, klingelingeling“

Nicht selten verwandeln sich die Höhenlagen des Schwarzwaldes rund um Freiburg in ein Winterwunderland.

Wer in Freiburg unterwegs ist wird schnell von ihrem Erscheinungsbild in den Bann gezogen: Die Bollenhut-tragende, über 185 Zentimeter große „Schwarzwald Drag Queen“ namens „Betty BBQ“ ist Entertainerin, Stadtführerin und selbsternannte „Schorlekönigin“. Ihr „Fummel“, ein an der Schwarzwälder Tracht angelehntes Dirndl mit Bollenhut, ist eine liebevolle Persiflage auf ihre Heimat, der sie sehr verbunden ist. Teilnehmer der Travestie City-Tour „Hallöchen, Hallöchen Freiburg“ mit Betty BBQ erfahren neben interessanten Geschichten über die Stadt auch die ein oder andere Anekdote aus dem Leben der Drag Queen sowie über das Nachtleben der Schwarzwaldmetropole und über Persönlichkeiten, die Freiburg geprägt haben. In den Wintermonaten lohnt die Weihnachts-City-Tour „Kling, Glühwein, klingelingeling“ mit der Atmosphäre des vorweihnachtlichen Freiburgs als Kulisse und allerlei Erzählungen von den Wirren der Weihnachtszeit, inklusive Bowle oder Glühwein auf einem der schönsten Weihnächstmärkte Deutschlands.

Ravennaschlucht mit nachhaltigem Konzept

Schwarzwald
Der Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht besticht durch ganz besonderes Flair. – Foto: Hochschwarzwald Tourismus GmbH

Das illuminierte Viadukt der Ravennaschlucht im dunklen Höllental hat sich zum Symbolbild für die Weihnachtszeit im Schwarzwald entwickelt: An den vier Advents-Wochenenden sorgt der Weihnachtsmarkt unter der beleuchteten Bahnbrücke jeweils von Freitag bis Sonntag für eine romantische Stimmung. Als nachhaltige Tourismusregion legt der Hochschwarzwald seit Jahren Wert darauf, dass der Strom für den Weihnachtsmarkt ausschließlich aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Mit Hilfe der LED-Technologie zur Illumination des Viadukts wird zudem der Stromverbrauch deutlich reduziert. Regionale Produkte, etwa Schwarzwälder Spezialitäten oder ausgesuchtes Kunsthandwerk aus der Umgebung, haben die rund 40 Aussteller im Hüttendorf im Angebot. Und an Samstagen und Sonntagen bieten verschiedene regionale Künstler gegen Abend musikalische Unterhaltung. Für die stressfreie An- und Abreise sorgt ein Shuttlebus mit Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr.

Singender Weihnachtsbaum

Schwarzwald
Das Elztalmuseum bildet die Kulisse für den „Singenden Weihnachtsbaum“. – Foto: Stadt Waldkirch

Mit der Premiere des „Singenden Weihnachtsbaums“ vom 9. bis 18. Dezember 2022 öffnet sich in der Orgelstadt Waldkirch ein neues Türchen zur Advents- und Weihnachtszeit: Die Chormitglieder stehen dabei auf fünf Ebenen eines übergroßen „Weihnachtsbaumes“ vor einer historischen Stiftskulisse zwischen Elztalmuseum und St. Margarethenkirche. Jeweils um 17.30 Uhr und 19 Uhr singen sie mal bekannte, mal weniger bekannte Advents- und Weihnachtslieder. An der Fassade des Elztalmuseums sind zudem eigens geschaffene Adventsbilder zu entdecken. Auf einem kleinen Rundgang ist auch der Weihnachtsmarkt zu erreichen, der mit kulinarischen Köstlichkeiten lockt.

Weihnachtsmarkt im Freilichtmuseum Klausenhof

Der Klausenhof gibt sich im Winter besonders stimmungsvoll. – Foto: Hotzenwald Tourismus GmbH

Der Klausenhof in Herrischried ist eines der ältesten Häuser im Schwarzwald, dessen Ursprung bis in das Jahr 1424 zurückverfolgt werden kann. Heute ist das letzte strohgedeckte Hotzenhaus im Südschwarzwald ein Freilichtmuseum, das rund ums Jahr auch spannende Veranstaltungen bereithält. So bildet der Klausenhof am Samstag, 10. Dezember 2022, die stimmungsvolle Kulisse für den Hotzenwälder Weihnachtsmarkt. Die Stände mit weihnachtlichen Angeboten aus der Region verteilen sich sowohl in den historischen Innenräumen des Museums wie auch auf dem weitläufigen Außengelände mit Wagenschopf, der Schmiede und Bauerngarten. Das extra für den Weihnachtsmarkt angefeuerte Backhaus verströmt den Geruch von frisch gebackenen weihnachtlichen Naschereien. Leckere Suppen, Hot Aperol sowie Glühwein und Punsch sorgen für die nötige Wärme von innen.

Dorf der 1.000 Sterne

Das „Dorf der 1000 Sterne“ wird seinem Beinamen vollauf gerecht. – Foto: Gemeinde Grafenhausen

Von Mitte November 2022 bis Mitte Januar 2023 verwandelt sich Grafenhausen im südlichen Schwarzwald in das „Dorf der 1000 Sterne“: Dafür sorgen auf Haselnussstöcke gesteckte Holzsterne in den Farben rot, gelb und natur. Sie bringen damit die Vorgärten und öffentlichen Plätze im übertragenen Sinne zum Glühen und sorgen für eine vorweihnachtliche Stimmung im Dorf. Handgefertigt werden sie ehrenamtlich von einer Gruppe engagierter Bürger mit Unterstützung des Bauhofs der Gemeinde. Während des Aktionszeitraumes gibt es eine Vielzahl von kleineren „Sterne-Veranstaltungen“, bei denen die Sterne auch zu kaufen sind. Der Erlös – im vergangenen Jahr waren es fast 21.000 Euro – wird einem wohltätigen Zweck zugeführt. Die Nachfrage nach den Sternen geht mittlerweile weit über die Gemeindegrenze hinaus.

25 Jahre Schwarzwälder Skimuseum

Das Schwarzwälder Skimuseum blickt auf ein Vierteljahrhundert  zurück. – Foto: Skimuseum Hinterzarten

Die 1891 mit einer Feldbergbesteigung auf Holzbrettern begonnene Geschichte des Skilaufs in Deutschlands höchstem Mittelgebirge und seine Verbreitung in Mitteleuropa wird im Schwarzwälder Skimuseum in Hinterzarten anhand von vielen Exponaten anschaulich dargestellt. Initiiert wurde das im 300 Jahre alten Hugenhof befindliche Museum von Skilegende Georg Thoma, eröffnet wurde es 1997 und feiert somit in 2022 seinen 25. Geburtstag. Anlässlich des Jubiläums gibt die Sonderausstellung „Ein Blick in Georg Thomas Fotoalbum und Schatzkiste“ bis zum 8. Januar 2023 Einblicke in das ereignisreiche Leben des 85-jährigen Ausnahmesportlers und Olympiasiegers anhand vieler bislang nicht gezeigter Fotografien und Gegenstände. Das ist umso informativer, wenn Thoma, der auf Anfrage noch immer gerne bei Führungen dabei ist, selbst ein bisschen von seinen Erlebnissen erzählt.

Rodel-Wäldmeisterschaftt in Schonach

In Schonach geht es für die Rodler um die „Wäldmeisterschaft“. – Foto: Hochschwarzwald Tourismus GmbH

Kurvenlage, Speed und etwas Mut: In Schonach werden am 5. Januar 2023 die ersten „Wäldmeister“ im Rodeln gesucht – an den Start gehen können Frauen und Männer ab 16 Jahren. Zunächst treten alle Rodel-Piloten auf einem Slalom-Kurs allein gegen die Zeit an. Anschließend fahren die zeitschnellsten Teilnehmenden in Ausscheidungsläufen zu viert gegeneinander. Erst- und Zweitplatzierte ziehen dann in die nächste Runde ein, ehe im großen Finale die Entscheidung fällt. Besonderes Fahrkönnen wird nicht vorausgesetzt, es geht um den Spaß. Die Slalom-Strecke wird speziell für das Event gebaut und mit Flutlicht beleuchtet. Die Rodel werden gestellt, wer keinen Helm besitzt, kann vor Ort einen ausleihen.

Schneeskulpturen-Festival in Bernau

Beim Schneeskulpturen-Festival warten atemberaubende Kunstwerke. – Foto: Birgit-Cathrin Duval

Mit einem besonderen Event lockt der Wintersportort Bernau in den südlichen Schwarzwald: Vom 2. bis 5. Februar 2023 ist mit mehreren Bildhauerteams das 6. Schwarzwälder Schneeskulpturen-Festival geplant. Erst sind es nur riesige Schneewürfel – im Laufe des Festivals werden daraus sehenswerte Skulpturen aus Eis: Zu den Highlights der vergangenen Jahre zählten beispielsweise eine ägyptische Sphinx, eine Hexe mit Hexenkessel, ein Drachenbaby oder ein weißer Moai, der an die Steinstatuen der Osterinsel erinnert. Mehrere Bildhauerteams gehen mit Spaten, Schaufeln und Schäleisen ans Werk, hauen und schmirgeln aus 3x3x3 Meter großen Schneeblöcken markante Kunstwerke heraus und verwandeln ein kleines Plateau mitten im Bernauer Skigebiet in eine große Freiluftwerkstatt. Weitere Informationen unter www.schwarzwald-tourismus.info.