
Als erstes staatlich anerkanntes Seebad an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste feiert die Stadt Wyk auf Föhr in diesem Jahr ihr 200-jähriges Seebadjubiläum. Die Hauptfeierlichkeiten finden im Rahmen einer Festwoche vom 15. bis 20. Juli 2019 statt. Den Auftakt bildet eine Wattenpolonaise auf einer vor Wyk gelagerten Sandbank.
Neben einem historischen Handwerkermarkt auf dem Gelände des Friesen-Museums gibt es zudem diverse Aktionen und Vorträge zur Meeresheilkunde für Groß und Klein. Im Zentrum der Feierlichkeiten steht ein großer Festumzug. Passend dazu wetten die vier Föhrer Trachtengruppen, dass dort 200 Frauen in Föhrer Tracht zusammenkommen. Darüber hinaus gibt es im Friesen-Museum sowie im Museum Kunst der Westküste in Alkersum Sonderausstellungen anlässlich des Seebadjubiläums.
Festwochenauftakt am 15. Juli

Der Startschuss für die Festwoche fällt am 15. Juli 2019, dem offiziellen Gründungsdatum des Seebades vor 200 Jahren, mit einer Wattenpolonaise auf der Sandbank »Preester«. Bei ablaufendem Wasser geht es um 19 Uhr in kleinen Booten sowie mit den traditionellen Plattbodenschiffen »Ronja« und »Labor Sanitas« vom Binnenhafen aus auf die vor Wyk gelagerte Sandbank. Umringt vom Watt tanzen die Teilnehmer dort zu Livemusik eine Polonaise.
Allerlei Buden, Stände, Gaukler, Barden, Händler, Seilerei, Schreibstube, Spinnerei, Biertaverne und vieles mehr gibt es auf dem historischen Handwerkermarkt vom 16. bis 18. Juli auf dem Gelände des Dr.-Carl-Häberlin-Friesen-Museums zu sehen. Parallel dazu ist im selbigem Museum die Sommerausstellung „Föhr im Blick“: Norddeutsche Realisten malen zum Seebadjubiläum« zu sehen. Anlässlich des Seebadjubiläums haben elf Maler der Künstlergruppe Norddeutsche Realisten im vergangenen Sommer auf Föhr gemalt. Ihre über hundert, auf diesem Malersymposium entstandenen Bilder, sind nun im Friesen-Museum ausgestellt.
Gemalte Inselgeschichte

Das Museum Kunst der Westküste widmet sich in seiner kulturhistorischen Ausstellung „200 x Badesaison Seebad Wyk auf Föhr“ ebenfalls der Geschichte des Seebades Wyk. Viele Exponate, aufs engste mit der Geschichte des Seebades verbunden, sind damit erstmalig auf Föhr zu sehen sein.
In jenem Haus am Sandwall 34 in Wyk – dem heutigen „Kurgartensaal“– in dem Johann Strauss vor 140 Jahren seinen Walzer „Nordseebilder“ komponierte, ist am 18. Juli ab 20 Uhr die Strauss-Operette „Die Fledermaus“ zu sehen. Keine andere Operette eignet sich für solch eine ausgewählte Besetzung: Regisseur Franz Garlik hat seine umjubelte Inszenierung von „Die Fledermaus“ für eine Quartettbesetzung umgeschrieben. Mit zahlreichen Doppelrollen und Zuschauerrollen erlebt das Publikum spritzige Musik, eine spannende Geschichte und lustige Dialoge – interaktiv zum Mitmachen.
Großer Festumzug zum Finale

Die festliche Woche endet schließlich mit einem großen Umzug am Samstag, den 20. Juli 2019 mit über 750 Aktiven: Eine Präsentation von Wehren, Vereinen, Verbänden und Gruppen verschiedenster Art der gesamten Insel Föhr. Der Umzug startet um 14 Uhr am Wyker Südstrand (Ende Strandstraße/Am Golfplatz) und endet am Binnenhafen. Dort feiern Aktive und Zuschauer gemeinsam bei Musik und überraschenden Darbietungen.
Kuriose Wette
An der Ostkaje (Fischmarktkaje) wird es dann um 16 Uhr ernst: Sind 200 Frauen in Föhrer Tracht zusammen gekommen? Denn passend zum 200-jährigen Seebadjubiläum wetten die vier Föhrer Trachtenvereine mit ihren rund 70 Mitgliedern, dass 200 Frauen in Föhrer Tracht zum und nach dem Festumzug zusammenkommen. Dabei spielt es keine Rolle, ob in Festtags-, Arbeits- oder Sonntagstracht.

Dagegen wetten der Wyker Bürgermeister Uli Hess, Tourismuschef Jochen Gemeinhardt von der Föhr Tourismus GmbH, WTG-Geschäftsführer Kurt Weil und Veranstaltungsleiter Andreas Miler. Ihr Wetteinsatz bei Durchbrechen der 200er-Schallmauer: Mithilfe eines langen Taus ziehen sie ein Segelboot mit Trachtenfrauen an Bord einmal quer über den Binnenhafen – von der Ost- zur Westkaje. Die Wyker Trachtengruppe feiert in diesem Jahr ebenfalls ein Jubiläum: Sie besteht bereits seit 50 Jahren.
Tanzende Trachtengruppen
Ab 18 Uhr zeigen die vier Trachtengruppen über den Sandwall verteilt ihr Können und führen regionale Tänze wie den „Föhrer Kontra“, den „Oldsumer Walzer“ sowie Tänze aus aller Welt wie die „Russenpolka“ auf. Als krönenden Abschluss tanzen alle Trachtengruppen um 19 Uhr dann gemeinsam zur Musik der „Fledermaus-Quadrille“ von Johann Strauss. Zwischen Mittelbrücke und Musikpavillon verwandelt sich der Sandwall dann zum höfischen Tanzparkett. Weitere Informationen unter www.foehr.de/seebad.

Mortimer
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