Zuckersüß, das Crazy Candyland

Crazy Canyland
Noch bis zum 6. Oktober läuft Crazy Candyland im Roncalli’s Apollo Varieté in Düsseldorf. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Ja, es stimmt wirklich, mit dem Crazy Candyland hat das Roncalli’s Apollo Varieté in Düsseldorf wieder eine entzückende und einfach süße Show gezaubert. Und wunderbar gelegen ist das Apollo Varieté ebenfalls. So fügt sich das mit einer Glasfassade verzierte Haus harmonisch unter der Rheinkniebrücke ein. Direkt angrenzend an den nordrhein-westfälischen Landtag und mit Blick auf den zügig dahinfließenden Rhein sowie fußläufig zur berühmten Düsseldorfer Altstadt.

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Die begnadete Opernsängerin Christine Gogolin führt in wechselnden Kostümen launig durch das Programm. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Viele der gespannten Gäste reisen mit der Straßenbahn an. An der Haltestelle Landtag / Kniebrücke angekommen ist das große, rote Schild des Roncalli’s Apollo Varietés nicht zu übersehen. Dann heißt es „Hereinspaziert, das Crazy Candyland heißt seine Besucher herzlich willkommen“. Ganz Varieté-like empfängt ein – natürlich auch in klassischem Rot gekleideter – Concierge die Gäste und vermittelt einen schnellen Überblick, wo was wie gefunden werden kann.

Ein Gläschen in Ehren

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Komiker Johnny Rico unterhält auf vielfältige Art und Weise. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Wer mag, stimmt sich mit einem erfrischenden Aperitif an der Bar auf den bevorstehenden Abend ein. Oder sucht sich den einen oder anderen leckeren Happen im Apollo Restaurant aus der umfangreichen Karte aus. Das Restaurant öffnet bereits zwei Stunden vor Show-Beginn, um seinen Gästen genügend Zeit zum Schlemmen zur ermöglichen. Perfekt, um sich umzuschauen und die besondere Atmosphäre aufzusaugen.

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Dmytro Malakho – das „Sahneschnittchen“ auf der Sahnetorte. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Irgendwie überträgt sich die prickelnde und in freudiger Erwartung angespannte Stimmung auf die Besucher. So huschen die ersten Gäste in den Zuschauerraum. Es ist übrigens kein Problem, die eventuell noch nicht ganz leer getrunken Gläser mit hinein zu nehmen. Im Apollo Varieté wird nicht nur der Sehsinn verwöhnt, nein, auch der Gaumen soll nicht zu kurz kommen.

Lecker genießen

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Süße Ideen werden bei Crazy Candyland mit zahlreichen Blickfängen in Szene gesetzt. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Besonders schöne Plätze bietet das Parkett. Hier kann mit dem Show & Dine Angebot im Theater an einem kleinen Tisch mit einem drei Gänge Menü mit Blick auf die Bühnen gespeist werden. So fällt die Auswahl aus Tandori Chicken Fantasy, Florentine Zander Delight und Lasagne Verdura Griglia vielleicht schwer. Wobei die Vorspeise „Wunderland Zitronengras Curry Flip & Dim Sum“, die vor Showbeginn gereicht wird, ein leckerer Start in den kulinarischen Abend ist.

Während der Show lässt sich ein Drei-Gänge-Menü genießen. – Foto: Susanne Timmann

Ein Muss ist auch das Crazy Candy Dessert: Marshmallow-Schaschlik und Knallbrause, welches zum Ende der Show gereicht wird. Wer individuell wählen möchte oder nur einen kleinen Hunger verspürt, wählt aus dem Á La Carte Angebot oder entscheidet sich für den Artistenteller, der vor Showbeginn serviert wird. Im Rang werden derweil auf Wunsch kleinere Snacks serviert. Auch versorgen die eifrigen wie umsichtigen Servicekräfte das Publikum mit Getränken.

Die Show beginnt

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Dasha und Vadym wirbeln akrobatisch durch die Lüfte. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Nach einigen, verheißungsvollen Gongs erhebt sich endlich der rote Samtvorhang. Dann beginnt die phantastische Traumwelt aus Zuckerwatte, Marshmallows und Schokolade und das bunte Treiben des Schlaraffenlandes beginnt. Wobei der Name tatsächlich Programm ist. Alles ist ein wenig bunt, schrill und verrückt im Crazy Candyland. Obschon es an einer tragenden Geschichte mangelt und die einzelnen Showeinlagen nicht im direkten Zusammenhang zueinander stehen, mutet das Ganze wie ein Feuerwerk der guten Laune an. Das liegt zu einem nicht unerheblichen Teil an der ausgebildeten Opernsängerin Christine Gogolin, die ihre vermeintliche Suche nach dem geeigneten Mann an ihrer Seite amüsant und überaus kurzweilig thematisiert.  Zudem weiß die stimmgewaltige Vollblutmusikerin immer wieder mit musikalischen Einlagen zu faszinieren.

Johnny Rico musiziert mit ausgespuckten Tischtennisbällen und Flaschen. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Als Sidekick fungieret Komiker Johnny Rico, der sich als faszinierendes Multitalent erweist. Er versteht es nicht nur mit feinem Humor die Lacher auf seine Seite zu ziehen, sondern erstaunt auch mit seinen Einlagen mit Tischtennisbällen, die mal jongliert werden, mal mit dem Mund gefangen, mal dazu genutzt werden, um mit ihrer Hilfe ein Lied auf Flaschen zu intonieren.

Großartige Artistik

Faszinierend ist die Luftakrobatik der Azizovos auf dem russischen Barren. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Und natürlich vernachlässigt das Roncalli’s Apollo Varieté in Crazy Candyland nicht, was seit Jahr und Tag zum Markenzeichen des Hauses avanciert: atemberaubende artistische Einlagen. Denn dass, was die Darsteller auf die Bühne zaubern, lässt sich nicht wenigen immer wieder den Atem stocken. Wagemut gepaart mit perfekter Körperbeherrschung sorgen für Staunen und Beifallsstürme – immer, wie der Name Crazy Candyland vermuten lässt, vor einem Setting aus Zuckerwatte, Schokoladen, Riesendonuts und einem überdimensionierten Knusperhäuschen. Eben bunt, schrill und ein wenig verrückt. Komplettiert wird das Ganze durch die Wortwahl von Christine Gogolin, die gerne Wortspielen aus der Welt der Süßigkeiten und Naschwaren bedient und dabei eines ums anderes Mal für Lacher sorgt.

Bunte Kostüme und Tanzeinlagen sind Teil vom Crazy Candyland. – Foto: Karsten-Thilo Raab

So stellt sie nach dem Auftritt von Dmytro Malakhov, der mit freiem Oberkörper muskelgestählt eine atemberaubender Handstandakrobatik vorführt, mit leuchtenden Augen fest: „Das war doch mal ein Sahneschnittchen – für die Frauen zum Träumen, für die Männer zum Nachdenken!“

Vielfalt und Abwechslung

Lichteffekte, Musik und Artistik sind perfekt aufeinander abgestimmt. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Wer auf den Düsseldorfer Radschläger im Logo des Roncalli’s Apollo Varietés blickt, ahnt sofort, welch große Bedeutung die Artistik in den Shows einnimmt – so auch in Crazy Candyland. Doch es sind nicht nur die artistischen Darbietungen, die zu begeistern wissen. Extravagante Kostüme, tänzerische und humoristische Einlagen und ein stimmiges Musikkonzept runden das Programm perfekt ab.

Kurzweilig und überaus abwechslungsreich ist die Show in Roncalli’s Apollo Varierté. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Bekanntlich bedeutet Varieté so viel wie „Vielfalt“ oder „Abwechslung“ – und beides wird unter der Rheinkniebrücke geboten. Dabei spannt sich der Bogen von der Rollschuh-Akrobatik des international gefeierten Duos Stardust über den waghalsigen und gleichzeitig anmutigen Auftritt des Duos Shum am Cyr-Wheel bis hin zu den Flugeinlagen der Azivovos am russischen Barren. Mehr als zwei Stunden Vielfalt und Abwechslung, die das Publikum nicht erst von den Stühlen reißt, wenn die Darsteller sich am Ende der Show ihren verdienten Applaus abholen.

Der Vorhang fällt

Das Roncalli’s Apollo Varieté in Düsseldorf blickt mit Stolz und Würde auf eine lange Geschichte zurück. Mit seinen 330 Sitzplätzen an Tischen im Parkettbereiche und 146 Sesselplätzen auf dem Rang, ist es eines der größten und zugleich schönsten Varietés Europas. Die Kombination Entertainment und kulinarische Erlebnisse machen den Besuch des Roncalli’s Apollo Varietés zu einer Erfahrung der ganz besonderen Art.

Nicht nur im Theater selber, sondern auch im Restaurant und an der Bar warten Drinks und Genüsse. – Foto: Susanne Timmann

Und so gönnen sich einige der verzauberten Gäste noch ein Gläschen an der Bar, um sich dann mit süßen Gedanken auf den Heimweg zu machen. Wie schön war es doch im Crazy Candyland.

Noch bis zum 6. Oktober hebt sich der Vorhang für Crazy Candyland. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Informationen: Roncalli’s Apollo Varieté, Apollo-Platz 1, 40213 Düsseldorf, Telefon 0211-828 90 90, info@apollo-variete.com, www.apollo-variete.com

Crazy Candyland läuft noch bis einschließlich 6. Oktober 2024 von mittwochs bis sonntags um 19.30 Uhr. Tickets sind je nach Kategorie und Tag ab 21,90 Euro erhältlich.

Das beliebte Varieté Theater liegt zwischen Altstadt und Landtag direkt am Rhein. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Die Recherche fand auf Einladung/mit Unterstützung des Roncalli’s Apollo Varietés statt.

Susanne Timmann

lebt im Rheinland, ist aber in der Welt zuhause. Seit 2022 fungiert sie als stellvertretende Chefredakteurin des Mortimer Reisemagazins, für das sie Beiträge in Wort und (Bewegt-) Bild über Destinationen weltweit verfasst.