Winter-Fatbiken in Livigno für Bike-Nerds

Fatbiken
Die breiten Reifen versprechen beim Fatbiken auch auf Schnee viel Grip und Komfort. – Fotos  Roby Trab

Transalp, Hüttentour, Downhillstrecke: alles schon abgehakt? Und das Gefühl, jede Facette des Mountainbikesports zu kennen? Falsch gedacht! Im italienischen Livigno wartet eine Spielart, die die allerwenigsten kennen, geschweige denn schon mal ausprobiert haben: (E-)Fatbiken im Schnee. Und dies auf 40 Kilometern präparierten Trails!

Downhill einmal anders in Livigno.

„E-Fatbiken im Winter ist der latest shit“. Da ist sich Adam Quadroni ganz sicher. Der 38-jährige Livignasco muss es wissen, schließlich sitzt er gefühlt 365 Tage im Jahr im Sattel. Und war – ganz nebenbei – Zwölfter bei der WM 2001 im Cross Country. Aber zurück in den Winter. Und nach Livigno: „Fatbiken ist die Lösung für alle Bike-Nerds, die im Winter die Tage zählen, bis die Trails wieder schneefrei werden“, erzählt Adam, der heute als Guide für BikeLivigno arbeitet. Aber keine Sorge! Man muss kein Weltcupprofi sein, um hier oben im Schneeloch Livigno diese außergewöhnliche Erfahrung zu machen. Auch für Normalos ist die Fahrt mit den extrabreiten Knubbelreifen auf dem hartgepressten Schnee ein Heidenspaß, wenn die Ski mal einen Tag im Keller bleiben.

Fatbiken
Da staubt’s: Auf den Fatbikes nimmt man gerne mal den Tiefschnee am Wegesrand mit.

Klar, Mountainbiken im Sommer – und dann auch noch in der hochalpinen Wunderwelt rund um Livigno – ist eine andere Nummer als im Winter. Aber auch wenn die Temperaturen unter null liegen und die Wege tief verschneit und hartgepresst sind, kann man in dem weltabgeschiedenen Hochtal auf 1800 Meter Höhe wunderbar trainieren. Oder genießen. „Je nach Schneeverhältnissen kann eine Fatbike-Tour alles zwischen schnell und flowig und zäh und matschig werden“, sagt der Guide.

Rund um Livigno gibt es bereits ein stattliches Wegenetz für Fatbiker, das in Zukunft noch weiter ausgebaut werden soll.

ber Livigno wäre nicht Livigno, wenn hier nicht alles bestens durchorganisiert wäre. BikeLivigno bietet drei Arten von Touren an: Eine zweistündige „Easy Tour“, die für Anfänger und Familien geeignet ist, eine dreistündige „Single Trail Tour“ für erfahrene Mountainbiker und einen „Night Ride“ mit gemütlichem Abendessen in einer urigen Hütte. Für die ganz Wilden hat Adam noch ein Zuckerl: die „Freeride Tour“, bei der man Shuttles und Lifte benutzt – und somit viel Abfahrt bei wenig Aufstieg genießen kann. „Aber es müssen perfekte Schneeverhältnisse herrschen“, sagt der Guide – und seine Augen blitzen vor Vorfreude auf den Winter.

Fatbiken in Livigno ist überaus an- und aussichtsreich.

Adam und seine Kollegen bieten Fatbike-Touren schon seit Anfang Dezember an. „Dieses Jahr liegt jetzt schon genug Schnee fürs Fatbiken.“ Die Saison endet normalerweise Anfang bis Mitte April. „Bei Faulschnee und Matsch macht Fatbiken nicht mehr so viel Spaß“, sagt Adam und lacht vielsagend. Aber bis dahin nehmen Gondeln und Lifte in Livigno auch Fatbiker hinauf zur Gipfelstation mit. Runter geht’s dann auf Trails. „

Faqtbiken ist eine Wintersportalternative  nicht nur für alle Mountainbikefreaks.

Wir haben um die 40 Kilometer präparierte Rad- und Fußwege sowie gespurte Singletrails“, erzählt der Guide. „An kalten Tagen, wenn der Schnee schön hart ist, fühlt es sich an, als würde man auf einer normalen Loipe fahren – da kannst du richtig Gas geben!“ Wie lange dauert so eine Tour? „Normalerweise zwischen zwei und drei Stunden, aber wir machen auf Anfrage auch längere Touren, zum Beispiel eine Enduro-Tour mit Mittagessen in einer Hütte. Die dauert dann vier bis fünf Stunden.“ Aber der größte Spaß ist natürlich eine geführte E-Fatbiketour – also mit Elektroschub. „Da fliegst du förmlich durch den Schnee!“ Weitere Infotmationen unter www.livigno.eu/de/fat-bike.