Weihnachtstraditionen in Großbritannien

Weihnachtstraditionen
In ganz Großbritannien und in der Hauptstadt London nehmen Weihnachtstraditionen großen Raum ein.

Auch wenn es in diesem Jahr kein Weihnachten wie jedes Jahr ist, bleibt doch eines erhalten – die liebgewonnen Weihnachtstraditionen. So auch in Großbritannien. Es scheint sogar, dass gerade in diesem durch die Corona-Pandemie so schwierigem Jahr die Menschen umso empfänglicher dafür sind. Laut BBC wenden sich britische Zuhörer früher denn je geliebten Weihnachtshits zu, Dekoshops vermelden besonders hohe Umsätze. Und bereits ab Mitte November erstrahlen die Straßen in buntem Lichterglanz und erfüllen die Städte in England, Schottland und Wales mit Weihnachtsstimmung. Elektrische Glühbirnen wurden übrigens erstmals 1881 verwendet, um den Winterfeierlichkeiten einen Hauch von Magie zu verleihen. In jenem Jahr wurde auch das Savoy Theatre im Londoner West End zum ersten Gebäude der Welt, das vollständig mit Elektrizität beleuchtet wurde.

Der Baum am Trafalgar Square

Auch der St. James’s Square im Herzen von London gibt sich überaus feierlich.

Eine der bekanntesten festlichen Traditionen in der britischen Hauptstadt London ist der alljährlich im Herzen des Trafalgar Square aufgestellte Weihnachtsbaum. Der Baum, der 1947 zum ersten Mal von Norwegen als Dank für die Unterstützung des Landes während des Zweiten Weltkriegs an Großbritannien geschenkt wurde, steht stolz in der Mitte des Platzes, geschmückt mit funkelnden Lichterketten. Inzwischen entscheiden sich viele Familien auch dafür, die Feiertage mit einem eigenen, kunstvoll geschmückten Weihnachtsbaum zu feiern – ein Brauch, der 1800 von Königin Charlotte, der Gattin von König Georg III., erstmals in Großbritannien eingeführt wurde. Richtig populär wurde die Tradition offenbar aber erst, als Queen Victoria und der aus Deutschland stammende Prince Albert im Jahr 1848 in Windsor Castle einen geschmückten Weihnachtsbaum aufstellten.

Das Weihnachtsessen

Ein Truthahn gehört zu den Weihnachtsklassikern auf den Tischen der Briten.

In Großbritannien gibt es zur Weihnachtszeit traditionelle Leckereien wie Pasteten und Weihnachtspudding. Pasteten werden von den Briten seit der Tudor-Zeit geliebt, damals vor allem mit einer herzhaften Fleischfüllung. Heutzutage gibt es sie, gefüllt mit Früchten und Gewürzen, überall in Bäckereien und Supermärkten zu kaufen. Nicht fehlen darf auch der traditionelle Weihnachtspudding, der eigentlich eher eine Art Kuchen ist, hergestellt aus Trockenfrüchten, Gewürzen und Brandy. Er ist festlicher Bestandteil des Mittagessens am Weihnachtstag, der hier am 25. Dezember gefeiert wird. Um ihm einen zusätzlichen Hauch des Besonderen zu verleihen, wird er manchmal beim Servieren flambiert. Bereits im Mittelalter wurde dieses Gebäck hergestellt. Damit er nicht zu schnell verdirbt, wurde er schon damals in Alkohol getränkt. Wer es herzhafter mag, greift zum traditionellen Weihnachtsbraten mit allem Drum und Dran: Truthahn, klassisch serviert mit Karotten, Rosenkohl, Yorkshire-Pudding (ebenfalls kein Pudding sondern ein neutrales Gebäck), Bratensoße und Bratkartoffeln, dazu gibt es beliebte Ergänzungen wie Pastinaken oder Kastanien-, Speck- und Preiselbeerfüllung.

Xmas-Cracker – die Knallbonbons

Zu den Weihnachtstraditionen auf der britischen Insel gehört zwingend auch das Verteiler der Xmas-Cracker.

Kein Weihnachtsessen in Großbritannien wäre vollständig ohne die Weihnachts-Cracker, die traditionell zur Dekoration des Tisches für das Festessen des Tages verwendet werden. Die länglichen Päckchen aus buntem Papier sind in der Mitte mit einem „Knackmechanismus“ versehen, der, wenn sie von zwei Personen auseinander gezogen werden, einen kleinen Knall erzeugt. Jedes Knallbonbon ist mit einem kleinen Preis (vom Flaschenöffner bis zu Zaubertricks), Zetteln mit Witzen, Konfetti etc. gefüllt oder kann individuell befüllt werden. Erstmals in der viktorianischen Zeit eingeführt, sind die weihnachtlichen Knallbonbons bis heute sehr beliebt.

Die Ansprache der Königin

Hoch verehrt ist die britische Königin Elizabeth II. – hier als Wachsfigur, die traditionellerweise eine Fernseh- und Radioansprache an Weihnachten hält.

Nach dem Spaß bei Braten und Crackern, hören sich die Fans der königlichen Familie traditionellerweise die königliche Weihnachtsbotschaft an – ein fester Bestandteil der britischen Weihnachtszeit, seit sie 1932 zum ersten Mal von König George V. im BBC-Radio ausgestrahlt wurde. Diese königliche Mitteilung wird am Weihnachtstag um drei Uhr nachmittags im gesamten Commonwealth ausgestrahlt und hebt die herausragenden Ereignisse des Jahres sowie die persönlichen Reflexionen des Monarchen über die vergangenen zwölf Monate hervor.  Weitere Informationen unter www.visitbritain.de.