Wales ganz schauderhaft schön

Wunderbar schauderhaft präsentiert sich das kleine Wales nicht nur zu Halloween, das in der Landessprache Calan Gaeaf genannt wird. Begegnungen mit übernatürlichen Phänomenen sind keine Seltenheit. So etwa in der Hauptstadt Cardiff, wo ein  legendärer, im Mittelalter vergrabener Schatz des märchenhaften Castell Coch von zwei in Adler verwandelten Männern in einem unterirdischen Tunnel bewacht. Mehrere Versuche, die Beute ans Licht zu holen, scheiterten an den Vögeln, die sogar Exorzismus und Silberkugeln standhielten. Seltsame Geräusche, mysteriöse Statuen, gruselige Touren und Erzählungen sind auch Teil eines Besuchs in den alten Gemäuern des Cardiff Castle. Spezielle Touren führen zum Summer Smoking Room im obersten Teil des Uhrenturms, der der verwunschenste Raum der ganzen Burg sein soll.

Das ganze Jahr über startet die einstündige Creepy Cardiff Ghost Walking Tour vor dem National Museum of Wales. Auf dem Weg durch die klassisch schönen, weißen Steingebäude hört der Teilnehmer Geschichten über Spuk, Drachen und Wiedergeburt. Geschichte, Mystik, Mythen und Legenden werden ineinander verwoben – der Besucher entscheidet selbst, was er davon glauben möchte. Informationen zur Tour und zum Halloween Special unter www.creepycardiff.com.

Im nahegelegenen Caerphilly hausen gleich mehrere Geister. Die sogenannte grüne Dame, Prinzessin Alice, springt im Caerphilly Castle angeblich von Turm zu Turm, auf der endlosen Suche nach ihrem verschwundenen Liebhaber Tew Teg, von dem sie im 14. Jahrhundert getrennt wurde, als ihr betrogener Ehemann sie nach Frankreich verbannte. Das Llancaiach Fawr Manor wird gleich von acht ehemaligen Bewohnern heimgesucht – Soldaten, Kindern und einem Zimmermädchen, die sich frei durch Haus und Garten bewegen. Auch eine selbstschwingende Wiege wurde hier bereits gesichtet.

Im 875 Jahre alten Skirrid Mountain Inn nahe Abergavenny wurden geheimnisvolle Wesen mit Helm gesichtet, die vor den Fenstern herumschleichen. Ein weiblicher Gast, der krank im Bett lag, wurde daraufhin mit Verbrennungen am Hals gefunden, die durch Seile verursacht worden waren. Das Treppenhaus des Pubs wurde während der Monmouth Rebellion 1685 als provisorischer Galgen benutzt und wurde so Zeitzeuge der Exekution von 182 verräterischen Soldaten.

Derweil könnten im Bodelwyddan Castle die in den Wänden vergrabenen Knochen der Grund für die paranormalen Aktivitäten sein. Neben dem üblichen Spuk (unerklärliche Stimmen, Geräusche und Lichter sowie seltsame Figuren, die über die Flure und durch Wände schweben) haben Besucher hier auch von einer mysteriösen Frau in der Galerie berichtet, die sie an den Haaren gezogen habe.

Furchtlose sind auch im George Borrow Hotel in Ponterwyd, Ceredigion, willkommen. Das Hotel wurde im 18. Jahrhundert erbaut und 1854 nach der Erwähnung des kühnen Reisenden George Borrow in seinem Buch “Wild Wales” umbenannt. Eine ehemalige Vermieterin aus dem 20. Jahrhundert, Miss Withers, stellt regelmäßig die Möbel um und benutzt die Schlüssel, auch um ab und zu den Hund des aktuellen Vermieters in einem Zimmer einzusperren. Details und Buchung unter .

Eine Übersicht über diese und weitere Spukabenteuer in ganz Wales ist unter www.visitwales.com/ghosts zu finden. Weitere Informationen auch unter www.visitcardiff.info.

Lage: Cardiff liegt rund 250 Kilometer westlich von London im Südosten von Wales am Bristolkanal.

Buchtipps: Ulrike Katrin Peters, Karsten-Thilo Raab: Britannia Kuriosa, Westflügel Verlag, ISBN 978-3-939408-08-8, Preis 14,90 Euro. Erhältlich ist der Titel im Buchhandel oder direkt beim Verlag.

Ulrike Katrin Peters & Karsten-Thilo Raab: Oh, diese Briten, Conrad-Stein-Verlag, ISBN 978-3-86686-800-7. Das Buch ist im Buchhandel oder auch direkt beim Verlag erhältlich.

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