Unnützes Reisewissen, Teil 3: Männerglück und Reisezeitverkürzer

Männerglück
Ist auch eine Form von Männerglück: Das kunstvolle Treppenwunder am Ruhrmuseum in Essen. – Foto Karsten-Thilo Raab

Männerglück für die Nase? Ja, so etwas scheint es zu geben. Zumindest in Irland soll es diese Art von Männerglück geben. Mehr dazu im dritten Teil unseren Reihe „Unnützes Reisewissen“ mit allerlei Fakten aus der Welt des Reisens. Natürlich gehört dazu auch wieder viel Erstaunliches, Interessantes und Amüsantes, das nicht jedem bekannt ist, das aber gleichwohl für jede Menge Gesprächsstoff unterwegs, aber auch auf Partys und Feiern sorgt. Und sei es, weil man Mitreisende, Freunde und Bekannte mit vermeintlich unnützem Reisewissen konfrontiert. Dies kann hier und da nerven, sorgt aber immer für launige Unterhaltung. Für alle, die gerne mal mit wenig bekanntem Wissen über Reiseziele auftrumpfen möchten, folgt hier entsprechender Input:

Geh-nial

Die längste freistehende Rolltreppe Deutschlands befindet sich auf dem Gelände des UNESCO Weltkulturerbes Zeche Zollverein in der Ruhrgebietsmetropole Essen, Europas Kulturhauptstadt des Jahres 2010. Die 58 Meter lange und farbig illuminierte Treppe führt zum Eingang des Ruhrmuseums in 24 Metern Höhe.

Männerglück

Männerglück
Exportschlager aus Irland sind die Viagra-Pillen, die Männerglück verheißen.

Zu den bekanntesten Produkten „made in Ireland“ gehört das vom Pharmakonzern Pfizer entwickelte Potenzmittel Viagra. Produziert wird das Männerglück in der Kleinstadt Ringaskiddy vor den Toren von Cork, wo Gerüchte grassierten, die Abluft und die Reste der Chemikalie im Trinkwasser würden die Manneskraft der Männer unter den 370 Einwohnern und 320 Mitarbeitern nachhaltig verbessern – was allerdings nie nachgewiesen werden konnte. Gleichwohl heißt die Region im Volksmund auch erection section – Erektionszone. Geschürt wird das Ganze durch Aussagen älterer Bewohnern, die vorgaben, dass ihr eingerostetes Liebesleben seit Beginn der Viagra-Produktion plötzlich wieder so wild sei, wie in jungen Jahren. Ganze Heerscharen von jungen und nicht mehr ganz so jungen Männern kommen seither Woche für Woche eigens nach Ringaskiddy, um ihre Nase in den Wind zu halten. Verbunden mit der Hoffnung, damit etwas für ihre Manneskraft zu tun. Doch leider entpuppt sich für die Viagra-Jünger wohl selbst so manche steife Brise nur als ein laues Lüftchen.

Luftikus

Zusammen mit dem Schweden Per Lindstrand war Milliardär Richard Branson im Jahre 1987 der Erste, der den Atlantik in einem Heißluftballon überquerte. 1991 flog er als Erster mit einem Heißluftballon über den Pazifik von Japan nach Kanada.

Partnerreich

Männerglück
Köln ist Deutschlands Spitzenreiter in punkto Städtepartnerschaften.

Köln ist die deutsche Stadt mit den meisten Partnerstädten weltweit. Insgesamt 24 partnerschaftliche Verbindungen zu Städten in 23 Ländern werden von der Domstadt unterhalten. In alphabetischer Reihenfolge sind dies: Barcelona (Spanien), Berlin-Neukölln, Berlin-Treptow, Bethlehem (Palästinensische Autonomiegebiete), Cluj Napoca (Rumänien), Corinto/El Realejo (Nicaragua), Cork (Irland), Esch-sur-Alzette (Luxemburg), Indianapolis (USA), Istanbul (Türkei), Kattowitz (Polen), Kyoto (Japan), Lille (Frankreich), Liverpool (Großbritannien), Lüttich (Belgien), Peking (China), Rio de Janairo (Brasilien), Rotterdam (Niederlande), Tel Aviv-Yafo (Israel), Thessaloniki (Griechenland), Tunis (Tunesien), Turin (Italien), Turku (Finnland) und Wolgograd (Russland).

Reisezeitverkürzer

Als erster Mensch durchschwamm Engländer Matthew Webb am 24. und 25. August 1875 den Ärmelkanal, der an der schmalsten Stelle nur 34 Kilometer Breite misst, und benötigte dabei für die die Strecke von Dover nach Calais exakt 21:45 Stunden.

Giganto-Schnitzwerk

Den größten hölzernen gotischen Altar der Welt kann man in Levoča in der Kirche des Heiligen Jakobus, bewundern. Er ist fast 19 Meter hoch und sein Begründer war Meister Paul von Levoča. Er schnitzte ihn aus Lindenholz Anfang des 16. Jahrhunderts und die Arbeit dauerte zehn Jahre.

Missbräuchlich

Männerglück
Das Hermannsdenkmal dient nebenbei wissenschaftlichen Zwecken.

Das Hermanns-Denkmal im Teutoburger Wald fungiert seit 2012 als Messstation für Blitzeinschläge. Das Blomberger Unternehmen Phoenix Contact hat die berühmte Statue mit einem Blitz-Überwachungssystem ausgestattet, das normalerweise bei Windkrafträdern und Offshore-Plattformen eingesetzt wird, und die Häufigkeit sowie die Intensität der Gewitter über dem 50 Meter hohen Denkmal misst.

Rocky-Riese

Mit 4.401 Metern avanciert der Mount Elbert im US-Bundesstaat Colorado zum höchsten Berg der Rocky Mountains.

Tiefer wird es nicht

In der Wilstermarsch in Schleswig-Holstein liegt Deutschlands tiefste Landstelle. 3,54 Meter unter Normalnull.

Burgerhistorie

Die erste McDonald’s Filiale auf dem Gebiet der ehemaligen DDR eröffnete im Dezember 1990 im sächsischen Plauen.

Cover Unnützes ReisewissenÜberschwang in Balderschwang

Balderschwang im Allgäu kann sich rühmen, gleich in drei Bereichen deutsche Spitzenklasse zu sein: Zum einen ist Balderschwang mit 1.044 Metern die höchstgelegene Gemeinde Deutschlands, zum anderen verfügt es über die geringste Bevölkerungsdichte. Rein rechnerisch steht hier jedem der 252 Einwohner zwei Hektar Platz zur Verfügung. Eher verschweigen möchte Balderschwang unterdessen, dass es mit 2.450 Litern Regen pro Jahr das regenreichste Fleckchen des Landes ist.

Tipp

Mehr unnützes Reisewissen wartet in dem gleichnamigen Buch Unnützes Reisewissen (ISBN 978-3-939408-42-0) von Karsten-Thilo Raab und Ulrike Katrin Peters, das für 11,90 Euro im Buchhandel oder versandkostenfrei beim Westflügel Verlag erhältlich ist.