Unnützes Reisewissen: Moorschnorcheln und Phalluspracht

Moorschnorcheln
Moorschnorcheln genießt im walisischen Llanwrtyd Wells längst Weltmeisterschaftsstatus. – Foto Karsten-Thilo Raab

Das Moorschnorcheln ist nur einer von vielen kuriosen Wettbewerben rund um den Erdball. Daneben gibt es fraglos viel Erstaunliches, Interessantes und Amüsantes aus der welt des Reisens, das nicht jedem bekannt ist, das aber gleichwohl für jede Menge Gesprächsstoff unterwegs, aber auch auf Partys und Feiern sorgt. Und sei es, weil man Mitreisende, Freunde und Bekannte mit vermeintlich unnützem Reisewissen konfrontiert. Dies kann hier und da nerven, sorgt aber immer für launige Unterhaltung. Für alle, die gerne mal mit wenig bekanntem Wissen über Reiseziele auftrumpfen möchten, folgt hier entsprechender Input:

Wasserriese

Der Sognefjord im Distrikt Sogn im norwegischen Fylke Sogn og Fjordane ist der mit 204 Kilometern längste und gleichzeitig mit 1.308 Metern tiefste Fjord in Europa.

Moorschnorcheln

In der walisischen Kleinstadt Llanwrtyd Wells wird seit 1976 jährlich eine Weltmeisterschaft im Moorschnorcheln, dem Bog Snorkelling, ausgetragen. Erfunden wurde das Moorschnorcheln als Spaßwettbewerb, bei dem es ohne Einsatz der Hände gilt, einen Graben in einem Moor zu durchschwimmen.

Brodelnd

Moorschnorcheln
Mount Aso mit dem Naka-dake-Vulkan. – Foto Karsten-Thilo Raab

Der größte Vulkankrater der Welt ist mit 128 Kilometern Umfang der Mount Aso auf Kyushu, der südlichsten der vier japanischen Hauptinseln.

Minikulturgenuss

Das Hoosesaggmuseum im schweizerischen Basel ist das wohl kleinste Museum der Welt. Es verfügt über eine Ausstellungsfläche von lediglich 50 mal 50 Zentimetern. Dafür kostet das Museum, das in eine Haustür eingelassen ist, keinen Eintritt, kann aber auch nicht betreten werden. Gezeigt wird in Wechselausstellungen Wertvolles und weniger Wertvolles, Kitschiges und Kunstvolles.

Erleuchtung

Die erste Leuchtreklame der Welt erstrahlte im Jahr 1900 am Piccadilly Circus in der britischen Hauptstadt London.

Penismuseum

Die Penis-Sammlung im isländischen Phallus-Museum enthält einige ungewöhnliche „Stücke“.

Der Isländer Sigurdur Hjartarson lebt seit 1997 sein Faszination für das männliche Geschlechtsorgan aus: Der pensionierte Lehrer sammelt Penisse von allen Lebewesen (inklusive Menschen) und gründete in Húsavík im Norden Islands ein eigenes Phallus-Museum, das mittlerweile in die Hauptstadt Reykjavik verlegt wurde.

Scheinzahlung

Als erstes Land in Europa hat Schweden Papiergeld eingeführt, nachdem die Bank von Stockholm am 16. Juli 1661 erstmals Banknoten als Zahlungsmittel herausgegeben.

Wie die Nadel im Heuhaufen

Hooiberg, zu Deutsch Heuhaufen, heißt die mit 165 Metern höchste Erhebung Arubas. Eine Steintreppe mit 500 Stufen macht es einfach, den „Berg“ zu besteigen und den Panoramablick über Karibik zu bestaunen.

Päpstlich

Der Startpunkt für den Benediktweg liegt in Altötting. – Foto Karsten-Thilo Raab

Ziemlich genau vier Monate, nachdem Kardinal Joseph Ratzinger am 19. April 2005 zum Papst ernannt wurde, konnte mit dem Benediktweg ein 248 Kilometer langer Rundradweg auf den Spuren der Kindheit und der Jugend von Papst Benedikt dem XVI. in Oberbayern eröffnet.

Treppen-Oldie

Die älteste Treppe der Welt führt durch den ältesten Turm des Erdballs in Jericho. Die Steinplatten stammen aus der Zeit um das 9. Jahrtausend vor Christus.

Königlich

Exzentriker Richard Booth rief am 1. April 1977 die walisische Kleinstadt Hay-on-Wye als unabhängiges Königreich aus, ließ sich zum König krönen und ernannte sein Pferd zum Premierminister. Gleichzeitig sagte der Exzentriker der großen Politik den Kampf an, ernannte Freunde und Bekannte zu Ministern und gab eine eigene, essbare Währung aus Reispapier heraus.

Du, nur Du allein

Ein Kuriosum: Der Duz-Platz in Westerstede. – Foto Karsten-Thilo Raab

In der niedersächsischen Kreisstadt Westerstede wurde der alte Marktplatz im Jahre 2003 offiziell in einen Duz-Platz umgewandelt. Dort, wo sternförmig die Hauptachsen der Stadt zusammenlaufen, ist ein förmliches „Sie“ seither verpönt. Vielmehr fordert ein Schild Besucher und Einheimische auf, sich im Schatten der 48 Meter hohen St. Petri Kirche unabhängig von Alter und Herkunft einfach zu duzen.

Berge sammeln

In Schottland ist das Munro Bagging, das Sammeln von Bergen, von Bergen Volkssport. Die Sammler gehen dabei nicht etwa mit Hammer und Meißel hin, um Teile von den Bergen abzuzwacken. Vielmehr bemühen sie sich, den Gipfel aller Berge über 3.000 Fuß, was grob 915 Metern entspricht, zu erklimmen. Von dieser Sorte finden sich allein im schottischen Hochland 284 Stück.

Hauptstadtjahre

Die erste Kulturhauptstadt Europas war 1985 Athen. Allerdings trug die griechische Hauptstadt damals den Titel „Kulturstadt Europas“. Erst seit dem Jahre 1999, als Weimar (Deutschland), Avignon (Frankreich), Bergen (Norwegen), Bologna (Italien) und Brüssel (Belgien) diese Ehre gleichzeitig zu Teil wurde, wird offiziell der Titel „Kulturhauptstadt Europas“ verwendet.

Sand satt

Der längste Sandstrand der Welt ist mit einer Länge von 254 Kilometern die Praia do Cassino in Brasilien. Der Strand liegt zwischen Molhes da Barra und Barra do Chuí an der Grenze zu Uruguay.

Mehr unnützes Reisewissen findet sich in dem gleichnamigen Buch Unnützes Reisewissen (ISBN 978-3-939408-42-0) von Karsten-Thilo Raab, das für 11,90 Euro im Buchhandel oder versandkostenfrei direkt beim Westflügel Verlag erhältlich ist.